Deutschland – Schottland – Island- Grönland – Kanada – USA: Mit einem üblichen Boot, unter Motor, in den 80ern. Ohne GPS, ohne Plotter, mit einer aus heutiger Sicht einfachen Maschinenanlage. Durch Stürme, durch Eis, Kälte, heftige Strömungen – diese Reise bot mehr als genug Abenteuer.
Im Juli 2017 hatten Annemarie Breidenbach (92 jährige Seefahrerin!) und ich eine tolle Aktion gestartet: Ihr Buch „Kurs New York“ über eine ganz bemerkenswerte und mutige Reise voller 1a Seemannschaft (Neugierig? Hier lesen: Wahnsinn? D-Schottland-Island-Grönland-Kanda-USA unter Motor, in den 80ern) gegen eine Spende für die Seenotretter.
Das hat super geklappt: Viele Leser wollten dieses einzigartige Buch (das es im Handel nicht mehr gibt) und haben freudig und teilweise sehr großzügig gespendet. Damit haben wir Annemarie stolz gemacht, den Seenotrettern über 600 Euro gespendet und die Leser haben diese besondere Reise nacherleben können.
Nun sind noch ein paar Exemplare übrig. Annemarie und ich bieten Euch die Gelegenheit, jetzt noch ein Buch zu bekommen. Ich denke: Ein wirklich gutes Geschenk für jeden, der sich für Langfahrt, Blauwasser und abenteuerliche Törns interessiert. Egal ob Segler oder Motorbootler.
Die Reise im Buch „Kurs New York“
Deutschland – Schottland – Island- Grönland – Kanada – USA: Mit einem üblichen Boot, unter Motor, in den 80ern. Ohne GPS, ohne Plotter, mit einer aus heutiger Sicht einfachen Maschinenanlage. Durch Stürme, durch Eis, Kälte, heftige Strömungen – diese Reise bot mehr als genug Abenteuer.
Das hat super geklappt, es sind viele hundert Euro für die DGzRS zusammengekommen – ein tolles Projekt!
Die Vor- und Nachgeschichten zu „Kurs New York“
Die Breidenbachs haben ja aber nicht gleich mit der MANTA angefangen. Davor und danach gibt es viel zu erzählen – und für Euch habe ich diese Erzählungen nun als elektronisches Buch (PDF)!
Infos zum Download siehe Ende dieses Artikels!
Schon der Anfang ihrer Seefahrtskarriere ist außergewöhnlich. Das erste Boot sah so aus:
Ein Buch. Ein altes, sehr altes Buch. 800 Jahre, um genau zu sein. Es enthält die Beschreibung einer uralten Route durch Schwedische Schären bis nach Estland.
Diese Route wurde von den Wikingern genutzt. Nicht zum rauben und brandschatzen, sondern für den Handel. Mit einer Art zu navigieren, die heute fast völlig in Vergessenheit geraten ist.
Von Claus Aktoprak habe ich euch schon erzählt: Er hatte letztes Jahr den sehr schönen Film Zeitmillionär (hier mein Artikel darüber) produziert. Und alle Songs, die ihm so als Zeitmillionär eingefallen sind, professionell produziert und als Album herausgebracht (kennst du nicht? Hier klicken für meine Rezension!).
Ein neues, großes Projekt
Das Leben geht häufig interessante Wege, und das anstehende Abenteuer hat Claus gefunden, als er gelangweilt bei Ikea auf seine Möbel shoppende Familie gewartet hat. In der Deko stand ein Bildband von den Schären, und da war die Rede von „King Valdemars Sailing Route“. Da hat die Faszination zugeschlagen, und aus zuerst losen Ideen entstand ein ernsthaftes Filmprojekt.
Über den neuen Film von Claus Aktoprak „Salz und Erde“ hatte ich hier ausführlich geschrieben. Es fehlen nur noch 146 Euro – das sollte doch zu schaffen sein!
Update 7. März: Es ist geschafft, das Ziel wurde erreicht und die Crowdfunding Kampagne ist erfolgreich. Herzlichen Glückwunsch, Claus! Und gutes Gelingen mit dem Film!
So wie im Foto sieht der Boden in der Pantry auf der JULIUS aus. Im Salon möchten wir nun einen optisch vergleichbaren Boden haben. Aber: Wo bekommt man so einen Belag?
So eine Art Belag habe ich schon so oft auf Boote gesehen, vor allem auf holländischen – sowas muss es doch auch halbwegs bezahlbar (deutlich weniger als € 100 pro qm) geben? Wer hat einen Tipp?
Update 21:30 Uhr: Via Facebook habe ich einen Hinweis auf Ruegg.de bekommen: http://www.ruegg-shop.de/bootsbaumaterial/bootsbauholz/ganze-platten/laminate/laminat-teak-/-koto-0-9-mm (€ 158,90 für 4qm, also knapp € 40 pro qm).
Nachdem die JULIUS bei der Yachtwerft Glückstadt aus dem Wasser geholt wurde kam heraus, dass es Schäden bei der Beschichtung des Unterwasserschiffes gibt (Details und Fotos hier).
Recherchen ergaben, dass auf dem Unterwasserschiff tatsächlich noch die allererste, originale Beschichtung drauf ist – immerhin nun 24 Jahre alt! Also ist die einzige echte Lösung: Runter damit und komplett neu aufbauen.
Doch: Das Geld dafür will und kann ich nicht „einfach mal so nebenbei“ investieren.
Neuaufbau des Unterwasserschiffes jetzt nicht möglich – wie erkaufe ich mir Zeit?
Wenn der komplette, professionelle Neuaufbau der Beschichtung jetzt nicht möglich ist, muss ich mir Zeit erkaufen. Zeit bis zum Herbst. Bis dahin werde ich geklärt haben, wo ich den Neuaufbau machen lasse und ich kann die passende Menge Geld ansammeln.
Ich muss also etwas machen, damit der Stahl am Unterwasserschiff für eine Saison, ungefähr 7 Monate, geschützt ist. Aber wie?
dachte ich noch mutig, als ich gestern nach Neßsand bzw. Hanskalbsand zum ankern fahren wollte. Vom Mühlenberger Loch aus führt da ein Fahrwasser hinter die Insel, was die lange Fahrt um das nordwestliche Ende von Hanskalbsand erspart.
Das Wasser lief ab, Niedrigwasser war noch bummelig 3 1/2 Stunden entfernt. Natürlich weiß ich:
„Kritische Stellen niemals bei ablaufendem Wasser versuchen, sonst hängt man fest bis das Wasser wiederkommt!“
Eine gute, eine schlaue Regel!
Die ich aber nicht befolgt habe. Das Ergebnis: Festgefahren.
Boot liegt auf, das Wasser läuft weiter ab. Und nun?
Jeder Versuch, wieder freizukommen, schlug fehl. Hier und da bewegte sich die JULIUS noch ein paar Meter, aber mehr auch nicht. Und nun?
Ich suche jemanden im Raum Damp/Eckernförde, der holzartiges Bodenmaterial zuschneiden und verlegen (kleben) kann.
Ein Bodenverleger, der sich das schon mal angeguckt hatte, meinte: „Das ist eine Arbeit für einen Tischler, ich kann dir nicht helfen.“
Bisher haben wir im Salon einen Teppich, unter dem es wie in obigem Foto aussieht: Sperrholz, darunter liegen schwere und harte Dämmplatten. Das Sperrzholz ist durch das Dämmmaterial mit dem Boden fest verschraubt.
Hierauf soll dieses Bodenmaterial aufgeklebt werden:
Das Material ist 1mm dick und fest wie Holz. Die Hauptarbeit wäre, das Material sauber zuzuschneiden und dann auf den Sperrholzboden aufzukleben.
Es gibt ein paar Details, weswegen ich für diese Arbeit gerne einen Profi hätte: Rundungen und eine achteckige Form beim Niedergang.
Durch die geringe Höhe des Materials (1mm) wird es fast nahtlos an den Kanten zu zwei weiteren Niedergängen abschließen. Sicher sollte an allen Kanten aber ein sauberer Abschluss erzeugt werden, vermutlich durch eine Fuge aus Sika.
Nun hat Michael Herrmann erste Erfahrungsberichte veröffentlicht. Jeden einzelnen kann ich vorbehaltlos unterschreiben, sie spiegeln genau die Erfahrung wieder, die ich mit Michael auch gemacht habe.
Ich finde, Michaels Seite yachtinside.de wird immer besser. Weiterhin gilt meine uneingeschränkte Empfehlung: Wer selbst Hand an die Technik seines Bootes legt, und sei es nur ab und zu, ist dumm wenn er die Artikel von Michael Herrmann nicht kennt und nutzt.
Und ja: Seine Arbeit kostet Geld. Und das ist wirklich bestens angelegt: € 20 für den mittleren Zugang pro Monat, das sind je nach Geschmack ein bis vier Flaschen Wein. Oder ein Schnitzel und zwei Bier. Wer da noch weiter Zeit für Internet-Recherche investiert und sich auf unzuverlässige Informationen stützt ist selbst schuld.
Eigentlich wollte ich zuerst die Geschichte vom Sommerurlaub zu Ende erzählen. Dazu benötige ich aber Ruhe und Muße – beides werde ich wohl erst wieder nach Sylvester haben.
Daher wird es erstmal mit technischen Beiträgen weiter gehen. Denn: Es ist ja nicht so, dass in der letzten Zeit nichts passiert wäre. Im Gegenteil.
Wir hatten letzte Woche den neuen Film „Salz und Erde“ von Claus Aktoprak gesehen. Über diesen ersten Teil einer Trilogie werde ich noch ausführlich schreiben – aber vorab: Uns hat der Film und die ganze Idee von Claus, eine uralten Route durch die Schwedischen Schären abzusegeln und dabei Geschichte der Wikinger spannend zu erzählen, ausnehmend gut gefallen. Die Umsetzung ist sehr professionell, das ist weit mehr als „nur ein Segelfilm“.
Hatte Steffi nun heute Morgen gesagt, und so saßen wir kurz darauf mit dem ersten Kaffee des Tages gemütlich und kuschelig im Bett und haben den ersten Teil von Claus ersten Film geguckt.
Hier notiere ich hauptsächlich für jeden einzelnen Törn: Startzeit, Endzeit, gefahrene Seemeilen und den Verbrauch. Daraus ergeben sich automatisch: Verbrauch pro Stunde, Verbrauch pro Seemeile und die durchschnittliche Geschwindigkeit.
Letztens habe ich bemerkt, dass ich das nun tatsächlich schon konsequent seit fünf Jahren mache! Und daraus ergeben sich – zumindest für mich – interessante Erkenntnisse:
Die JULIUS (netto Verdrängung: 25 Tonnen, 160 PS DAF 6 Zylinder Diesel) verbraucht zwischen 7,5 und 8 Litern pro Stunde oder um die 1,3 Liter pro Seemeile. Wenn ich also kalkulieren möchte, wie viel Brennstoff und damit Kosten für z.B. einen Urlaub von 800 Seemeilen anfallen, dann weiß ich das und muss nicht raten.
Obwohl wir unterwegs in der Regel 6,5 Knoten Fahrt machen, ist der Schnitt inklusive Manöver unter sechs Knoten. Damit weiß ich einigermaßen genau, wie lange wir für einen Törn inklusive An- und Ablegen bzw. Ankermanöver benötigen.
Über fünf Jahre sind wir insgesamt 6.733 Seemeilen in ca. 1.160 Maschinenstunden gefahren. 9.128 Liter Brennstoff haben wir dabei verbraucht.
Bisher keine neuen Reise-Geschichten? Sind wir den nicht unterwegs gewesen dieses Jahr?
Doch, sind wir. Aber wir mussten, wie wohl fast alle anderen Menschen auch, unsere Reisepläne ändern. Mehrfach. Letztlich waren wir „nur“ im Limfjord und haben auf dem Weg hin und zurück die so naheliegende Schönheit des kleinen Belts wieder entdeckt.
Ich habe angefangen, darüber zu schreiben. Es ist jedoch nicht einfach, aus diesem Törn eine gute, lesenswerte Geschichte zu machen. Ich versuche mich dabei an einer neuen Art des Erzählens, und bis ich gut genug über diese Reise geschrieben habe, wird es noch dauern.
Daneben gibt es Neues von unserem wunderbaren neuen Tender und über Winter plane ich weitere Erweiterungen und Umbauten an der Stromversorgung.
Also: Durchaus Stoff für mehrere neue Artikel. Habt Geduld!
Ein Geschäftskollege von IBM während einer Videokonferenz.
Am Anfang dieses Jahres kam der erste Lockdown. Es war März, mitten im Winter. Normalerweise arbeite ich von zu Hause aus und bin ab und zu mal im Büro in der Nähe von Hannover. Ich baue Software für Unternehmen, Software-Ingenieur ist eine treffende Bezeichnung dafür.
Nun hockte also die ganze Familie den ganzen Tag in der Wohnung herum. Steffi musste teilweise Homeoffice machen. Die Kinder machten Schule von zu Hause aus. Und daneben sollte ich auch arbeiten? Dafür ist unsere Wohnung einfach nicht ausgelegt.
„Yeah, in fact, I do. It’s my homeoffice.“
Wenn ich arbeite, kann ich ein schwieriger Mensch sein. Ich löse komplexe Probleme, durchdenke ganze Architekturen vom Anfang bis ganz zum Ende, bevor überhaupt eine Zeile Code geschrieben wird. Ich plane, wie sich einzelne Bausteine irgendwann in der Zukunft zusammenfügen, welche Nebeneffekte auftreten können. Das liebe ich: Schwierige Aufgaben in ästhetischen, sauberen, effizienten Software-Code zu gießen, den man angucken und „Alter, geil gelöst!“ sagen kann. Es ist herrlich.
Der Sommerurlaub in diesem Jahr hat nur drei Wochen und ist eher auf Entspannung ausgelegt. Die Kinder wollten gerne einmal Sylt sehen, und ein Nebentrip nach Helgoland zum bunkern war dringend notwendig. Also habe ich das Boot letzte Woche durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Helgoland und weiter nach Hörnum auf Sylt gebracht. Während ich meiner beruflichen Arbeit voll nachgegangen bin, übrigens.
Tatsächlich hatte diese Woche auch ein wenig Übungscharakter: Wie geht das, zu fahren und gleichzeitig seinem Job nachzugehen? So interessant und inspirierend dieses Thema für viele auch ist: Dazu werde ich später schreiben.
Jetzt soll es um die Nordsee gehen:
Die Zeit auf Helgoland, einer Insel, in der Steffi und ich uns schon mehrfach verliebt haben, war wieder schön. Welch ein Gefühl von Luxus und Privileg, vom eigenen Boot aus dem Strom von Tagestouristen zuzuschauen, die am späten Nachmittag wieder von der Insel weg müssen. Und man selbst darf bleiben!
„Was für eine wohlüberlegte und schöne Nationale!“
sprach ich während des Urlaubs einen Segler an, der am Heck eine Europa Flagge mit der deutschen Nationalen klein links oben führte. SVB hat hier sowas für den Mast. Wir unterhielten uns sehr nett, er war eigentlich Brite (was in diesem Zusammenhang einer gewissen Ironie nicht entbehrt), lebt aber schon sehr lange in Deutschland. Ein üblicher Urlaubsschnack eigentlich.
Seine „Nationale“ allerdings, die blieb mir im Kopf. Ein Foto habe ich nicht gemacht, daher möchte ich diese Flagge mit einem Screenshot vom SVB Shop illustrieren:
Flaggen können ein sensibles Thema und Teil von lieb gewonnenen Traditionen sein. Der abendliche Flaggenappell ist beispielsweise fast in jedem Hafen zu beobachten. Ich sehe sowas weniger strikt und denke, dass Traditionen auch verändert und neu erfunden werden können, wenn sich Gegebenheiten ändern.
Tatsächlich fühle ich mich in erster Linie als Europäer. Danach erst einem Nationalstaat zugehörig, der nun zufällig Deutschland ist. Dieser britisch-deutsche Segler trifft mit der Wahl seiner Nationalen exakt mein Zugehörigkeitsgefühl.
Noch am selben Abend habe ich nach so einer Flagge in einer ernstzunehmenden Größe gesucht. Leider bin ich nicht fündig geworden. Die größte Variante hatte 120x90cm, kostete aber prohibitiv viel Geld bei unklarer Qualität.
Nun habe ich eine Variante dieser Idee umgesetzt:
Am Bug weht nun die blaue Europa Flagge, Hamburg ist in den Mast auf die Backbord Seite umgezogen und am Heck bleibt die übliche und auch vorgeschriebene Nationale.
Gerade mit dem Boot profitieren wir von der „Idee Europa“ und der damit verbundenen Freizügigkeit ganz enorm. Und auszudrücken, dass wir uns auch als Europäer fühlen, gefällt mir außerordentlich gut.
Seit wir nun darauf achten, sehen wir eine Europa Flagge erstaunlich häufig an Sportbooten. Von mir aus kann ich das gerne noch häufiger sehen!
P.S. Der britisch-deutsche Skipper wurde nach eigener Erzählung schon mal von der Wasserschutzpolizei angehalten und ermahnt, weil seine „Nationale“ keine echte Nationale ist… passiert ist aber: nichts.
Ich habe mit dem großen Job angefangen, den Generator Stück für Stück im Maschinenraum auseinanderzunehmen und auszubauen. Das wird sich über viele Wochen hinziehen, und ich dachte mir, das wäre mal wieder etwas für eine kleine Videoserie 🙂
In diesem Teil entferne ich die Schallisolierung, demontiere ein paar Gehäuse-Teile und die Kabel-Verteilung und baue weitere Teile der Seewasser-Kühlung ab, um an die Lichtmaschine zu kommen.