Fünf Jahre lang hatten wir die Xenia, ein großes, stabiles Stahlschiff, die uns viele wunderbare Urlaube auf der Ostsee beschert hat. Die Xenia hat eine liebevolle neue Eignerin gefunden, seit Anfang 2015 sind wir nun mit unserem „neuen“ Schiff (immerhin auch über 20 Jahre alt), der JULIUS, unterwegs (klicke hier für Geschichten zur Überführung der JULIUS von den Niederlanden nach Hamburg im Februar).
Roomtour durch das Langfahrt-Motorboot
Bereit für die offene See
Ich hatte das Gefühl, dass wir bereit für den „nächsten Schritt“ sind. Die Xenia war ein tolles Schiff, und hat uns immer sicher und komfortabel über die Ostsee gebracht. Aber wir wollten weiter entfernte Ziele ansteuern: Bornholm, Stockholm, durch den Limfjord und über die Nordsee zurück, vielleicht mal England, Norwegen oder in die östliche Ostsee… all diese Ziele führen über See, die offener ist als die relativ geschützte westliche Ostsee. Mit der Xenia wäre das nur bei wirklich wenig Wind gegangen. Wenn man beliebig Zeit hat macht das nichts. Beliebig Zeit haben wir aber nicht.
Kein Haus. Dafür ein Schiff.
Daher hatte ich schon länger im Hinterkopf, dass ich auf eine Immobilie verzichte und lieber in ein neues Schiff investiere. Ab und zu habe ich mal aus Neugier in den Bootsbörsen rumgeguckt. Gesucht war ein möglichst seegehender Motorkreuzer mit diesen Eigenschaften:
- Am liebsten Rundspant-Rumpf, mindestens aber Multi-Knickspant,
- Große Kraftstoff-Tanks, mindestens 1.500 Liter,
- Großer Frischwasser-Tank.
- Frischwasser-Filteranlage wie auf der Xenia oder besser.
- Eine Maschine, Langsamläufer, ordentlich Hubraum, mit professioneller Diesel-Filteranlage.
- Generator um stromtechnisch unabhängig zu sein, alternativ ausreichende Solaranlage.
- Aufteilung analog zur Xenia, also abgeschlossene Bugkajüte, Achterkajüte, dazwischen Dinette, Pantry und Salon, Innenfahrstand und Außenfahrstand.
- möglichst komplette Navigation mit Radar, Funk, Autopilot, Echolot, Windmesser.
- und als Sahnehäubchen Flopperstopper oder hydraulische Stabilisatoren.
Also kurzgefasst: Alles, was man für lange Törns über offene See (inklusive Nordsee) und viele Tage Unabhängigkeit braucht. Und das ganze innerhalb eines Budgets, was deutlich unter dem eines Hauses liegt.
Eigentlich sollte das alles noch nicht so schnell passieren. Dann bin ich aber auf diesen Bekebrede Kotter hier gestoßen:
Und ich hatte beschlossen, einfach mal hinzufahren (nach Elburg, Niederlande) und spaßeshalber mal zu gucken. Mit welchem Ergebnis?