Kleines Weihnachtsgeschenk für Euch: Zwei neue Fotostrecken bei Ello:


Viel Spaß beim angucken!
Entfernt brummen Maschinen in dem roten KISS Autotransporter. Und trotzdem ist es heute Abend schön, hier im Yachthafen Emden, mitten im Industriegebiet.
Wir sind heute mit der Bahn von Hamburg gekommen. Die ganze Familie. Bordhund Ole hat sein Rudel wieder vollständig zusammen und fühlt sich sichtlich wohl damit. Es ist sehr warm, ein wunderbarer Sommertag, der nun in den Abend übergegangen ist.
Es ist alles eingeräumt und verstaut. Die Sonne geht gerade unter, und wir sitzen bei Apérol, Prosecco und Limonade auf dem Achterdeck und genießen die warme Luft, den klaren Himmel und das schöne, rötlich gelbe Licht am Horizont. Scharf heben sich die schwarzen Konturen der Hafenanlagen dagegen ab.
Lange sitzen wir an diesem ersten Urlaubsabend zusammen und sprechen über die bevorstehende Reise nach Holland. Es ist ein einfaches Revier, ohne seemännische Herausforderungen. Aber die hatte ich ja nun auch erstmal bei meiner Solo-Überführung von Damp nach Emden (siehe vorige Geschichten).
Ich hole die Petroleumlampe, zünde sie an und es bleibt noch lange gemütlich. So ein warmer, langer Abend. Davon darf es gerne noch viele weitere geben in den kommenden drei Wochen Urlaub.
Seit zwei Jahren suche ich nach einer Lösung. Und dabei ist sie derart einfach!
Ich nutze mein Boot auch, wenn es kalt ist. Die großen Fenster sind (fast) alle aus Isolierglas, funktionieren also wunderbar auch wenn es draußen kalt und drinnen warm ist. Nur die Rahmen aus Aluminium sind ordentliche Kältebrücken.
Nach meinem Heizungsumbau (Ansaugung von drinnen nach außen verlegt, siehe diesen Beitrag) schwankt die Luftfeuchtigkeit im Innenraum um 50%. Das ist schon ziemlich optimal. Aber trotzdem sind die Fensterrahmen aus Aluminium immer naß.
Der Grund ist sehr einfach: Die warme, aufgeheizte Luft enthält Wasser, eben die Luftfeuchtigkeit. Diese Luft kommt an den eiskalten Rahmen, kühlt somit schlagartig ab und kann dann nur noch viel weniger Wasser halten. Das übrige Wasser muss irgendwo hin und schlägt sich auf dem kalten Alurahmen nieder.
Das wird mittelfristig zum Problem: Das Wasser läuft den Alu-Fensterrahmen herunter, sammelt sich auf dem Holz und kann dort Schäden an Lack oder dem Holz selbst verursachen.
Wind ist aufgekommen. So vier bis fünf Windstärken wehen aus Nordwest, streichen lang über die Nordsee und bauen dort eine merkbare Welle auf. Das muss mich nur bedingt interessieren: Ich fahre heute von Norderney (siehe letzte Geschichte „Sorry, wir werden nicht warm miteinander“) nach Emden und halte mich nur im Watt und später auf der Ems auf. Alles geschützte Gewässer, mit Seegang werde ich da kaum zu tun haben.
Außer im Seegatt. Das ist die Enge zwischen Norderney und Juist. Bei jeder Tide läuft da eine Menge Wasser vom Watt zur Nordsee oder umgekehrt, da kann also mächtig Strom stehen. Wenn beispielsweise ein frischer Nordost weht, und gleichzeitig das Wasser vom Watt zur See läuft, baut sich in diesem Bereich schnell eine sehr steile und bemerkenswert hohe Welle auf. Den frischen Nordost habe ich heute. Ablaufendes Wasser aber nicht.
Noch zu Hause hatte ich mehrere Abende mit puzzeln verbracht: Auf dem Weg von Norderney zur Ems liegen nämlich zwei Hochs: Bereiche, die bei Niedrigwasser trocken fallen und auch bei Hochwasser nicht so richtig tief sind. Beide Hochs muss ich bei auflaufendem Wasser passieren (nicht, dass ich wieder hängen bleibe und nicht mehr weg komme).
Im Gegensatz zu Kraftfahrzeugmotoren ist die Ansauggeräuschdämpfung der Bootsmotoren eher dürftig; alleine durch eine gedämpfte Verbrennungsluftführung kann der Schalldruckpegel oft um 6 und mehr Dezibel gesenkt werden.
Michael Herrmann, yachtinside.de
Beim stöbern in Michael Herrmanns yachtinside.de hatte ich mal wieder den Artikel über Schallisolierung – Lärmschutz im Schiff gelesen und obige Aussage gefunden.
Nun beschäftige ich mich mit der nachträglichen Schalldämpfung der Maschine schon lange und habe auch einige Erfolge erzielt (hier vier meiner Artikel zum Thema Schalldämmung). An der Dämmung des Maschinenraums kann ich nur noch sehr wenig verbessern: Hier jage ich noch ab und zu ein paar Lücken in der Isolierung, aber einen großen Unterschied werde ich hier nicht mehr erzielen können.
Was geht also noch, um das Maschinengeräusch leiser zu machen? Nach Michael Herrmann ist der Ansaugtrakt offensichtlich eine Möglichkeit.