AIS Installation

Im Zuge der Installation eines UKW Funkgerätes (Lowrance LVR-880) habe ich auch gleich einen AIS Empfänger eingebaut.

Die Wahl viel hierbei auf den easyAIS IS von weatherdock:

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Gründe:

  • Der easyAIS IS hat einen eingebauten Splitter, so dass man AIS und Funkgerät an einer Antenne betreiben kann.
  • Der Splitter ist wohl einer der Besseren, so dass es wohl nur zu sehr wenig Leistungsverlust kommt (nach anderen Erfahrungsberichten im Web zu urteilen).
  • Das Gerät hat eine eingebaute USB Schnittstelle, so dass man für den Betrieb an einem Navigations-Laptop nicht noch einen NMEA>USB Konverter braucht.
  • Es wird von einer deutschen Firma hergestellt, die einen guten Ruf hat.

Gekauft habe ich es bei Busse Yachtshop, dort war es recht günstig und schnell lieferbar.

Installation

Der Einbau war sehr einfach:

  • RG58 Kabel von der Antenne an das easyAIS Gerät anschließen.
  • RG58 Kabel vom easyAIS an das Funkgerät anschließen.
  • Strom anschließen.
  • USB Kabel an den Laptop anschließen.
  • USB Treiber installieren.

Mehr ist nicht zu tun, dann funktioniert es auf Anhieb.

Funktionsweise

Der easyAIS Empfänger sendet AIS Daten über das NMEA 0183 Protokoll via USB an den Rechner. Dort wiederum sitzt der USB Treiber, der diese Signale auf einen virtuellen COM Port legt, so wie es Navigationsprogramme wie z.B. meinCoastal Explorer 2011 erwarten.

In der Navigationssoftware (OpenCPN kann das auch) werden dann alle AIS Ziele direkt auf der Karte dargestellt mit:

  • Kurs.
  • Einer Linie die angibt, wo das Ziel in 5 Minuten ist.
  • Ob es ein „gefährliches“ Ziel ist, d.h. ob die Gefahr einer Annäherung besteht.

Und je nach Navigationssoftware und AIS Ziel werden noch eine Reihe von anderen Daten dargestellt: Position, Geschwindigkeit, Art des Schiffs, ggf. Art der Ladung und der Zielhafen.

Wer sendet AIS Signale?

Jedes Beruffschiff sendet AIS Signale, außer Polizei, Küstenwache, Militär und ähnliche Fahrzeuge (diese können AIS Signale senden, können es aber aus verständlichen Gründen bei Bedarf abstellen).
Außerdem gibt es auch eine Reihe von Sportschiffen, die sich den Luxus eines AIS Senders leisten in der Hoffnung, damit auch von der Großschifffahrt gesehen zu werden.

Und warum ist das nützlich?

Bei schlechter Sicht ist der Nutzen offensichtlich: jedes Berufsschiff wird angezeigt und man weiß sofort, wo es ist, wo es hin will und ob Kollisionsgefahr besteht.
Trotzdem ist es kein Ersatz zum Radar, aber eine sehr gute Ergänzung. Denn es hilft beim parallelem Einsatz von Radar, die Echos des Radars wirklichen Zielen zuzuordnen.

Aber auch bei guter Sicht ist es sehr beruhigend, wenn man einen dicken Pott schon auf der Karte sieht, bevor man echten Sichtkontakt hat. Und man weiß immer sofort, ob er einem gefährlich werden kann oder nicht.

Und nebenbei ist es interessant zu sehen, wer so alles wo auf dem Wasser ist 🙂

Wie erhalte ich den (See)-Wetterbericht? Geräte, Quellen und Lösungen.

Jeder Bootsfahrer sollte Wert auf einen stets aktuellen und guten Wetterbericht legen. Wer aber auf der See unterwegs ist, für den ist der Seewetterbericht ein natürlicher Bestandteil guter Seemannschaft.
In diesem Artikel führe ich aus, für welche Quellen und Lösungen zum zuverlässigen Erhalt stets aktueller Wetterberichte ich mich entschieden habe und warum. 

Was muß der Seewetterbericht enthalten?

Im Wassersport interessiert uns nicht nur, ob es warm oder kalt und sonnig oder wolkig ist. Auf See sind folgende Angaben wesentlich:

  • Die Wetterlage und voraussichtliche Entwicklung der Hoch- und Tiefdrucksysteme.
  • Die Windvorhersage in Bezug auf Stärke des stetigen Windes, der Böen und der Richtung für die kommenden Stunden.
  • Die Aussichten für den Wind für mindestens die nächsten 12 Stunden.
  • Gefahrenmeldungen bzgl. Gewitter, Nebel, Schauerböen etc.

Sprich: ich muss wissen, was mich in den nächsten Stunden und morgen auf See erwartet. Der typische Radiowetterbericht ist dafür nicht ausreichend. 

Quellen für den Seewetterbericht

Grundsätzlich ist die maßgebende Quelle der Deutsche Wetterdienst (DWD), der mehrmals täglich einen Seewetterbericht herausgibt. Dieser Seewetterbericht vom DWD ist in einzelne Seegebiete unterteilt, die jeweils recht groß sind (z.B. Westliche Ostsee, Zentrale Ostsee, Südliche Ostsee).

Dann gibt es Dienste wie z.B. den windfinder.com, der sehr genaue und örtlich begrenzte Voraussagen bietet. Weiterhin gibt es diverse Apps für iPad, iPhone, Android und ähnliche Geräte, die ebenfalls örtlich begrenzte und teilweise sehr gute Voraussagen anbieten.

Schließlich gibt es die sogenannten GRIB-Files, mit denen Daten von Wettercomputern aus dem Netz heruntergeladen und mit geeigneter Software aufbereitet dargestellt werden können. GRIB-Files sind eine große Hilfe, wenn man sich einen größeren Überblick über das Wettergeschehen verschaffen möchte.

Da die Vorhersagegebiete des DWD groß und daher recht grob sind, empfiehlt es sich, neben dem DWD mindestens eine weitere Quelle für örtlich begrenztere Vorhersagen stets verfügbar zu haben. 

Wie man den Seewetterbericht des DWD bekommt

Den Seewetterbericht vom DWD kann man auf viele Arten erhalten:

  • Im Web unter www.dwd.de.
  • Auf speziellen Radiosendern über Kurz- oder Langwelle zu festgelegten Uhrzeiten, z.B. beim NDR oder im Deutschlandfunk.
  • Via UKW Funk von Küstenfunkstationen wie DP07.
  • Via E-Mail mittels Seewetter-Newsletter vom Deutschlandfunk, Anmeldung unter www.dradio.de/community/newsletter.

Ich habe mir bei Googlemail ein weiteres E-Mail Konto eingerichtet, über das ich ausschließlich den Seewetter-Newsletter vom Deutschlandfunk empfange. Dieses Konto rufe ich mit mehreren Geräten ab:

– meinem iPhone, was ich immer dabei habe
– meinem iPad, was ich im Boot in der Regel auch dabei habe
– einem E-Mail Programm auf meinem Navigationscomputer

Der Empfang via iPhone funktioniert bei mir nur innerhalb Deutschlands, für das iPad und dem Navigationscomputer habe ich aber eine Lösung, mit der ich auch in Dänemark und Schweden ins Netz komme und diese Mails abholen kann (Details siehe unten).

Insgesamt erhalte ich so absolut zuverlässig mehrmals täglich den aktuellen Seewetterbericht vom DWD frei Haus und muss mich nicht an bestimmte Sendezeiten halten. Und der Empfang dieser sehr kurzen E-Mails klappt auch, wenn die Internetverbindung langsam ist.

Die Grenze wären hier sicherlich sehr lange Törns über die offene See, wo dann über UMTS keine Internetverbindungen aufgebaut werden können.

Meeno Schrader

Dr. Meeno Schrader erstellt über seine Firma WetterWelt sehr gute Wettervorhersagen, auch kommerziell gegen Entgeld.
Als privater Nutzer kann man kostenlose Vorhersagen von Meeno Schrader hier über den NV Verlag erhalten. 

windfinder.com

Jedermann kann im Web unter windfinder.com eine sehr genaue Windvorhersage für den aktuellen Ort oder einem Ort, der in der Nähe ist, aufrufen. Die Webseite ist aber relativ groß und komplex und kann bei einer schlechten Netzanbindung schon sehr träge sein.

Viel besser ist die windfinder.com App für iPhone (und ggf. iPad, für Android gibt es das meiner Meinung nach auch). Damit kann der nächste Vorhersageort automatisch bestimmt werden und man erhält die Vorhersage übersichtlicher und schneller.

Die kostenlose Version dieser App ist m.E. nach völlig ausreichend und die hier und da eingeblendete Werbung hat zumindest mich nicht gestört. Aus Neugier hab ich die Pro-Version gekauft (für wenige Euro), die natürlich keine Werbung enthält und einen zusätzlichen SuperForecast bietet. In diesem SuperForecast sehe ich aber wenig Nutzen, dafür muss man das Geld nicht ausgeben.
Um aber die Macher dieses nützlichen Dienstes zu belohnen rege ich an, die Pro-Version trotzdem zu kaufen!

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App für iPhone und iPad

Auf dem iPad habe ich die App WeatherProHD. Diese App bietet sehr gute Wetterdaten und Vorhersagen für nahezu jeden beliebigen Ort, inklusive Windrichtung, -Stärke (Böen werden auch getrennt ausgewiesen), Luftdruck, Regenwahrscheinlichkeit, Regenradarkarten, Satellitenkarten und so weiter.

Von dieser App gibt es auch eine Version für das iPhone, die ich aber nicht kenne. Für das iPad jedenfalls ist WeatherProHD sehr gut und eine klare Kaufempfehlung.

Zusammen mit einer Lösung, auch im Ausland ins Netz zu kommen, bekommt man damit zusätzlich zum DWD eine sehr gute Quelle für die Wettervorhersage.

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GRIB-Files

Wettervorhersagen werden anhand von Computermodellen gemacht, die auf großen Maschinen berechnet werden. Dafür wird die Welt in Quadrate aufgeteilt und für jedes Quadrat dann Daten wie Luftdruck, Wind, Temperatur etc. zu einer bestimmten Zeit vorhergesagt.

Diese Daten kann jedermann in Form von sogenannten GRIB-Files erhalten und mit geeigneter Software selbst verarbeiten und anschaulich darstellen.
Je nachdem wie genau die Daten sein sollen, d.h. welche Größe die Quadrate haben sollen, kann man GRIB-Daten kostenlos oder kostenpflichtig erhalten.

Folgende Lösung habe ich für die Beschaffung und Verarbeitung von GRIB-Files: 

1.) Die iPhone und iPad App iGrib

M4 Die App macht das Arbeiten mit GRIB-Files sehr, sehr einfach. Nur die App kaufen, öffnen, das gewünschte Gebiet (in unserem Fall: Europa) wählen und fertig. Dann werden die GRIB Daten automatisch geladen, kurz verarbeitet und dann sehr schön dargestellt.

Ich verwende die App auf dem iPad, dort bietet sie wegen des größeren Bildschirms eine erheblich bessere Übersicht als auf dem iPhone.

2.) Die Software ZyGRIB

ZyGRIB ist kostenlos und für Windows, Mac und Linux verfügbar. Auch mit diesem Werkzeug ist die Arbeit mit GRIB Daten sehr einfach, die Auflösung der kostenlosen GRIB Daten beträgt 0,5°.

Fast immer arbeite ich mit iGRIB auf dem iPad. ZyGRIB habe ich auf dem Navigationscomputer, falls das iPad mal nicht verfügbar ist. 

Wetterberichte und GRIB Daten auch im Ausland aus dem Internet erhalten

Alle Quellen, die ich regelmäßig nutze, kommen aus dem Internet: der DWD Bericht kommt via E-Mail, WeatherPro holt Daten aus dem Netz und iGRIB genauso.
Aber wie bekomme ich vom iPad (ohne UMTS) und dem Navigationscomputer eine Verbindung ins Netz? Und dann auch noch aus dem Ausland (Dänemark, Schweden), ohne dabei arm zu werden?

Die Lösung ist sehr einfach: von einigen Herstellern gibt es sogenannte UMTS-WLAN-Hotspots. Diese kleinen Geräte benötigen eine SIM-Karte, mit der Datenverbindungen möglich sind, wählen sich dann automatisch ins Netz ein und stellen diese Internetvebrindung via WLAN allen anderen Geräten (iPhone, iPad, Android-Geräte, Laptops) zur Verfügung.
Ich habe dieses Gerät von Huwai, und es läuft seit über zwei Jahren sehr zuverlässig.

Für Deutschland gibt es entsprechende SIM Karten bei allen Mobilfunkanbietern, aber auch als Prepaid von Discountern.

Diese SIM Karten helfen einem aber nicht im Ausland, dort benötigt man eine andere SIM Karte wenn man nicht durch die irsinnigen Roaming-Kosten in den Bankrott getrieben werden will. Ich habe hier das Paket für Dänemark, Schweden etc. von prepaidglobal.de gekauft. 
In diesem Paket sind 1GB Daten enthalten
, und die Karte kann für wenig Geld unterwegs bei Bedarf wieder aufgeladen werden. Die Verwendung in dem Huwai UMTS-WLAN-Hotspot ist problemlos.

Und die Abdeckung dieser prepaidglobal.de-Karte ist zumindest in Dänemark gut bis sehr gut, ich habe bisher überall eine Internetverbindung aufbauen können.
Trotzdem sollte natürlich auch den Empfang der DWD Meldungen via Radio oder UKW-Funk möglich sein, falls man doch mal keine Internetverbindung aufbauen kann.

Und noch ein äußerst wichtiger Hinweis sollte beachtet werden: wenn man über so ein UMTS-WLAN-Hotspot mit dem Navigationscomputer ins Internet geht, muß man sich sehr gut damit auskennen, wie man den Computer vor Angriffen und Schädlingen schützt. Ein simpler kostenloser Virenscanner und „irgendeine“ Firewall reichen nicht. Man muss wissen, wie man einen Computer sichert und man muss die Disziplin haben, mit dem Navigationscomputer dann auch wirklich ausschließlich Wetterdaten zu laden oder bekannte, sichere Seiten im Browser zu öffnen. 
Der Navigationscomputer ist zu wertvoll als dass er mit Schadsoftware angesteckt werden darf. 

Zusammenfassung

Der Schlüssel für Seewetterberichte abseits vom DWD ist das Internet. Sobald man eine Lösung hat, überall – auch im Ausland – mit beliebigen Geräten ins Internet gehen zu können, stehen einem eine Vielzahl von zusätzlichen Wetterquellen offen.

Die Verwendung eines UTMS-WLAN-Hotspots ist dabei sehr elegant, denn WLAN hat jedes Gerät. Somit ist man frei, mit dem Laptop, Tablet, Smartphone oder sonstigem Gerät ins Netz zu gehen und sich Wetterdaten zu holen.

Mit den hier vorgestellten Lösungen habe ich beste Erfahrungen gemacht und habe festgestellt, dass ich keine weiteren Geräte wie z.B. eine Wetterinfobox brauche.

Raymarine SPX-5 Radpilot auf einem 14 Tonnen Motorschiff

Seit langer Zeit überlege ich, wie ich meinen Dampfer mit einem Autopiloten ausstatten kann. Grund ist, dass wir häufig längere Touren über die freie See machen (6 Stunden und mehr, auch mal 12 Stunden und über Nacht).

Unbestritten ist für meinen Dampfer (14 Tonnen) ein Autopilot mit hydraulischem Antrieb die beste Lösung.
Aber: ein hydraulischer Antrieb kostet richtig Geld, und ich kann ihn nicht alleine installieren. Vor allem müsste die Hydraulikpumpe dann in der Achterkajüte plaziert werden – exakt dort, wo unterwegs auch geschlafen werden soll. Man hat dann also ein ständig nervendes Geräusch quasi gleich neben der Koje.

Daher hab ich in Richtung Radpilot überlegt, den es als Modell SPX-5 von Raymarine gibt, z.B. günstig bei Compass:http://www.compass24.de/product/17845111/spx-5-radpilot

Irritiert hatte mich nur immer die Aussage, dass der Radpilot nur bis 7,5 Tonnen Verdrängung zugelassen ist (steht u.a. auf der Raymarine Seite). Eine Diskussion darüber findet Ihr hier: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=131050&highlight=radpilot

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Überlegungen zu einem neuen Radarsystem

Auf meiner MY Xenia hatte ich bisher ein altes Furono Radar, mit dem klassischen Röhren-Sichtgerät. Funktioniert, kann aber nicht das, was ich will und das fette Sichtgerät stört am Steuerstand. Daher sollte nun eine neue Radaranlage her.

Grundsätzliche Zielstellung war, nachts und bei schlechter Sicht sicher navigieren zu können. Schlechte Sicht tagsüber ist recht selten, aber Nachtfahrten kommen bei uns immer häufiger vor.

Im Detail soll das Radarsystem bei mir folgendes leisten:

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Keine Papierkarten mehr, nur noch elektronisch?

Was das teilweise für ein Glaubenskrieg ist! Würde ich in einem x-beliebigen Segler- oder Motorbootforum schreiben „ich schmeiß die Papierkarten raus und mach alles nur noch elektronisch“, würde eine nicht enden wollende Diskussion entstehen mit dem Grundtenor „völliger Schwachsinn“ und „schlechte Seemanschaft“.

Aber ist dem wirklich so?

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Ein neues Navigations-Notebook

Seitdem ich die Xenia habe navigiere ich elektronisch mit Hilfe eines PC Notebooks und der Software „Coastal Explorer“ (coastalexplorer.net). Bisher habe ich dafür ein Lenovo Thinkpad genutzt, was auch über 3 1/2 Jahre einwandfrei und ohne Störung funktioniert hat.

Das Display vom Lenovo war allerdings etwas dunkel und vor allem: es ist nicht mit Touch bedienbar.

Seit einigen Monaten habe ich ein Raymarine e7, und bei diesem MFD habe ich gesehen, wie praktisch eine Bedienung via Touch ist. Und das wollte ich auch für mein primäres Navigationssystem, also dem Notebook. Weiterhin haben wir dieses Jahr Nachtfahrten gemacht, und dort ist aufgefallen, dass das Lenovo keine Tastaturbeleuchtung hat, was in totaler Dunkelheit schon störend ist. Davon abgesehen ist das Lenovo einfach schon älter und ist einfach auch nicht so performant, wie ich es gerne hätte.

Aber welches Gerät nehmen?

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Führen eines Logbuchs: Papier? Elektronisch? Auf dem PC, Tablet oder Smartphone?

Seit über vier Jahren – seitdem ich die MY Xenia habe – bin ich auf der Suche nach dem für mich optimalen Weg, ein Logbuch zu führen.

Eigentlich ist das ja sehr einfach: man kauft ein vorgedrucktes Logbuch z.B. bei Toplicht und trägt dann bei jedem Törn die gewünschten Daten ein.

Mich haben die vorgedruckten Logbücher aber letztlich nicht zufriedengestellt. Denn ich scheine andere Anforderungen und Berürfnisse zu haben als sich die Autoren von vorgedruckten Logbüchern vorstellen. Nach diesen vier Jahren jedenfalls kann ich meine Anforderungen nun wie folgt zusammenfassen:

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Finger weg von C-Map by Jeppesen Karten?

Wenn man elektronisch navigiert, z.B. mit dem Coastal Explorer, braucht man natürlich digitale Seekarten.
Die gibt es von unterschiedlichen Herstellern: NV-Verlag, Navionics, C-Map by Jeppesen und Chartworld.

Ich nutze immer schon Karten vom NV-Verlag und bin damit sehr zufrieden, es sind aber Rastercharts und manchmal sind Vektorcharts auch ganz praktisch. Außerdem ist es immer schlau, in schwierigen Seegebieten noch einen zweiten Kartenanbieter zu Rate zu ziehen.

Auf meinem Raymarine e7 habe ich Karten von Navionics und finde die recht gut, CoastalExplorer kann zwar auch Navionics-Karten verarbeiten (wenn man sie via Chartworld kauft), ich wollte aber mal C-Map ausprobieren und habe daher mal eine C-Map Karte gekauft (was sehr bequem über den in CoastalExplorer integrierten Shop geht).

Drei allgemeine Dinge haben mich von Anfang an gestört:

  • Die Karten enthalten viel, viel weniger Details als die NV Karten. Seezeichen sind natürlich drin, aber Landmarken, Schifffahrtswege, empfohlene Routen durch schwierige Gebiete etc. sind da nicht drin.
  • Das sogenannte „Obstacle-Checking“ funktioniert mit C-Map Karten nicht, obwohl es Vektorkarten sind. Beim Obstacle-Checking prüft Coastal Explorer, ob auf einer geplanten Route Hindernisse sind: flache Stellen, zu niedrige Brücken etc. Mit Rasterkarten wie den NV Karten kann das prinzipbedingt nicht funktionieren, mit Vektorkarten sollte das aber funktionieren.
  • Das Kartenbild gefällt mir optisch nicht so gut – das ist aber natürlich persönliche Geschmackssache.

Aber da C-Map sowieso nur die Zweitkarte ist, war das ärgerlich, aber nicht ganz so wichtig. Die Verfügbarkeit von Updates für die C-Map Karten dagegen sind wichtig.

Meine C-Map Karte habe ich am 30. Januar 2014 gekauft. Nun haben wir Anfang Mai 2014, und ich wollte mal ein Update machen. NV Karten werden fast monatlich aktualisiert, Navionics bietet tägliche Updates. Merke:

Aktuelle Karten sind die Basis für sichere Navigation!

Dieser simple Satz wird von Jeppesen offensichtlich nicht beherzigt. Ich habe nun nämlich gelernt, dass Jeppesen die C-Map Karten ungefähr drei mal pro Jahr aktualisiert. In Worten: drei.

Und dann ist auch noch jedes Update kostenpflichtig, und zwar 50% des Originalpreises. Wenn ich also dreimal im Jahr aktualisiere (was in machen Gebieten viel zu wenig ist), dann bezahle ich noch mal das 1,5fache des Originalpreises!

Bei NV und Navionics sind die Updates für ein Jahr kostenlos, und genauso erwarte ich das auch.

Also, damit hat sich C-Map bei mir disqualifiziert.

Deutscher Raymarine Support

Von Raymarine Geräten habe ich bisher einen guten Eindruck, wie ich z.B. unter „Raymarine SPX-5 Radpilot auf einem 14 Tonnen Motorschiff“ und „Überlegungen zu einem neuen Radarsystem“ geschrieben habe.

Auf dem längeren Urlaubstörn haben mich nun zwei Dinge genervt, wegen denen ich mich an den deutschen Raymarine Support unter support.de at raymarine.com gewendet habe:

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Quantum von Raymarine: Für wen ist diese neue Radarantenne geeignet?

Ich hatte ja vor der boot 2016 über die neue Radarantenne Raymarine Quantum (Artikel hier) geschrieben. Auf der boot habe ich mir nun diese Antenne angeschaut und mit einem Techniker gesprochen.

Raymarine Quantum Radarantenne auf der boot 2015
Raymarine Quantum Radarantenne auf der boot 2015

Generell sind Solid State Radarantennen („Broadband“ heißt es bei Lowrance, Simrad und B&G) sehr gut für den Nahbereich und schlecht im Fernbereich. Gilt das auch für das Raymarine Quantum? 

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NV Charts: Vorsicht bei Festplatten-Änderung oder Upgrade auf SSD

NV Charts Karte in CoastalExplorer nach Änderung von Festplatten-Partitionen
NV Charts Karte in CoastalExplorer nach Änderung von Festplatten-Partitionen

So wie in diesem Foto sahen meine NV Charts Karten in CoastalExplorer aus, nachdem ich Partitionen auf der Festplatte meines damaligen Navigations-PCs verändert hatte. Was war passiert?

Ich liebe die Karten vom NV Verlag. Aber die Lizensierungspolitik ist… hakelig, um es vorsichtig auszudrücken.

Jede digitale NV Charts Seekarte darf nur genau zweimal aktiviert werden. Ohne Aktivierung funktioniert sie nicht, und eine Aktivierung soll für einen PC gelten. Damit wird theoretisch der Betrieb auf zwei PCs ermöglicht, was grundsätzlich völlig in Ordnung ist.

Problematisch wird es, wenn die Aktivierung verloren geht, weil sich „etwas“ am PC geändert hat. Und dieses „etwas“ kann vielfältig sein und ist nicht nur auf Änderungen der Hardware beschränkt.

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Boot Navigation: Sind Hindernisse auf meiner Route?

Eine Route von Marstal nach Ærøskøbing in Coastal Explorer
Eine Route von Marstal nach Ærøskøbing in Coastal Explorer

Ein Vorteil der elektronischen Boot Navigation ist ja, dass man so schön Routen planen kann: Ein paar Klicks um Wegpunkte zu erstellen und schon kann es losgehen, wie bei dem Sprung von Marstal nach Ærøskøbing oben.

Aber: Ist die Route auch sicher? Sind irgendwo Untiefen, Tonnen oder sonstige Hindernisse, denen ich zu nahe komme?

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MFD, Plotter, Instrumente, Netzwerke auf dem Boot – eine Entscheidungshilfe

Elektronische Navigation - hier mit Furuno an Bord der M/S CRUM
Elektronische Navigation – hier mit Furuno an Bord der M/S CRUM

Wer sich dazu entschließt, die Navigationselektronik auf seinem Boot auf einen aktuellen Stand zu bringen, wird erschlagen von einer Auswahl an Herstellern, Geräten und Möglichkeiten. Dazu kommen viele Fachbegriffe, deren Bedeutung sich nicht von selbst erschließen: MFD und USB, NMEA und Ethernet, Baud und 2K – um nur Einige zu nennen.

Mit diesen Themen beschäftige ich mich seit Jahren und habe mittlerweile einiges an Erfahrung gesammelt und Einblick in viele Hintergründe gewonnen. Ähnlich wie bei meiner Artikelserie „Internet auf dem Boot“ werde ich nun nach und nach einen Überblick geben und einzelne Themen detaillierter beleuchten.

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Wer mit wem sprechen möchten. Und: der alte Standard NMEA0183 ist immer noch wichtig.

(Dies ist ein Teil der Artikelreihe MFD, Plotter, Instrumente, Netzwerke auf dem Boot – eine Entscheidungshilfe.)

Verbindung von Geräten - damals auf der Xenia lief alles mit NMEA0183.
Verbindung von Geräten – damals auf der Xenia lief alles mit NMEA0183.

Ein System für elektronische Navigation kann aus zahlreichen Komponenten bestehen (siehe den ersten Artikel dieser Reihe). Zur Erinnerung hier noch mal eine grobe Übersicht:

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Der aktuelle Standard zum Austausch von Navigationsdaten: NMEA2000

(Dies ist ein Teil der Artikelreihe MFD, Plotter, Instrumente, Netzwerke auf dem Boot – eine Entscheidungshilfe.)

Ein NMEA2000 Netz (mit Bildern von Raymarine).
Ein NMEA2000 Netz (mit Bildern von Raymarine).

In dem vorherigen Artikel habe ich den veralteten und doch aktuellen Standard „NMEA0183“ zum Austausch von Navigationsdaten beschrieben (hier klicken um den Artikel noch einmal zu lesen!).

Zur Erinnerung: „NMEA“ ist eine Organisation, die Standards für die Übertragung von Daten im Marinebereich erarbeitet. „NMEA0183“ ist der erste weit verbreitete Standard und stammt aus den 80ern, findet sich aber auch heute noch an vielen Ecken und Enden.

NMEA0183 hat aber eine Reihe von Nachteilen:

  • Mehrere Empfänger an einem Sender gehen nicht ohne weiteres.
  • Viele Kabel notwendig (von jedem Sender zu jedem Empfänger einzeln).
  • Langsame Datenübertragung, beschränkt auf elementare Navigationsdaten (Position, Wind, Tiefe…), heute wünschenswerte Daten (Motor, Temperatur, Druck) können nicht übertragen werden.

Der Nachfolger von NMEA0183 löst viele Probleme: NMEA2000

Die National Marine Electronics Association hatte all diese Nachteile auch erkannt. In der Zwischenzeit war Netzwerktechnik bei Computern und auch im Fahrzeugbau aufgekommen, und diese Art von Datenaustausch wurde von NMEA auch für den Marinebereich übernommen: NMEA2000 (abgekürzt: N2K, „K“ für „Kilo“, also „Tausend“) wurde ein solches Netzwerksystem.

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Das Gute & das Schlechte: Verbindungen von MFD, Radar, Sonar & Co

(Dies ist ein Teil der Artikelreihe MFD, Plotter, Instrumente, Netzwerke auf dem Boot – eine Entscheidungshilfe.)

Verbindung von Radar, Sonar, Kameras etc. zum MFD - mit Ethernet, aber herstellerspezifischen Kabeln
Verbindung von Radar, Sonar, Kameras etc. zum MFD – mit Ethernet, aber herstellerspezifischen Kabeln (mit Bildmaterial von Raymarine)

Nach den Artikel über den veralteten, aber immer noch wichtigen Standard NMEA0183 (noch mal lesen? Hier klicken!) und dem aktuellen Standard NMEA2000 (Artikel hier noch mal lesen) ist der genormte Austausch von Navigationsdaten abgedeckt. Damit können vor allem auch herstellerübergreifend Daten ausgetauscht werden.

Beispielsweise funktioniert ein GPS Sensor von Raymarine wunderbar mit einem MFD von Furuno. Oder ein Garmin Instrument zeigt die Daten von einem Simrad Triducer (Tiefe, Logge, Temperatur). Für diese Art von „einfachen“ Daten funktioniert das super und zuverlässig.

Es gibt noch mehr als einfache Navigationsdaten

Es gibt viele interessante und je nach Boot und persönlichen Vorlieben nützliche Geräte, die mit dem MFD Daten austauschen wollen:

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Was ein MFD können sollte. Und: Touch oder Knöpfe?

So kann es aussehen: Drei Anwendungen gleichzeitig auf einem Raymarine MFD: Karte mit AIS und Radar, Radar alleine und Rückfahrkamera.
So kann es aussehen: Drei Anwendungen gleichzeitig auf einem Raymarine MFD: Karte mit AIS und Radar, Radar alleine und Rückfahrkamera.

„Was sollte ein MFD denn können?“ ist eine ebenso wichtige wie schwierig zu beantwortende Frage. Wie schon im ersten Artikel dieser Serie beschrieben ist es sinnvoll, die komplexeren Komponenten (Radar, Sonar…) von dem gleichen Hersteller zu beziehen.

Somit ist die Entscheidung für ein MFD eines Herstellers sehr wichtig, wenn nicht sogar am wichtigsten. Und so stellt sich die Frage: „Wie soll ich auswählen?“

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Radar für Sportboote (Segelboote + Motorboote) – Hilfe zur Auswahl

Eine Fahrt in die Nacht - nicht nur hier ist ein Radar eine große Hilfe.
Eine Fahrt in die Nacht – nicht nur hier ist ein Radar eine große Hilfe.

(Dieser Artikel über Radar ist Teil der Serie „„MFD, Plotter, Instrumente, Netzwerke auf dem Boot – eine Entscheidungshilfe“.)

Durch die Auswahl oder den Besitz eines MFDs eines Herstellers ist die Auswahl einer Radar-Antenne schon stark eingeschränkt. Denn – wie ich hier im Detail beschrieben habe – müssen MFD und Radar-Antenne zwangsläufig vom gleichen Hersteller stammen.

Wer noch kein MFD hat oder ein komplettes Refit seiner Elektronik plant, der kann sich noch frei entscheiden. Oder?

Was soll das Radar für Segelboot oder Motorboot können?

Radar ist nicht gleich Radar. Gerade bei den „kleinen“ Anlagen für Sportboote gibt es erhebliche Unterschiede in den Fähigkeiten und Eigenschaften. Und wie so oft hilft die Überlegung, was für den persönlichen Einsatz wichtig ist. Hier einige Punkte zur Orientierung:

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