REFITTING JULIUS – Folge 6: Im Winter – Luftfeuchtigkeit in den Griff bekommen. Heizungsumbau!

Ein gut beheiztes Boot – aber die Fensterrahmen schwitzen, Metallscharniere der Luken tropfen, Holz ist feucht.

Hier mache ich den Test, ob ein Umbau der Heizung dieses Problem lösen kann.

Links:

Nachtrag 3.2.2019 20 Uhr

Ein Test von heute: Heizung ging heute Nacht um 0330 an, wir waren zu Zweit um ca. 12 Uhr beim Boot. Da war die Luftfeuchtigkeit im Salon auf 34% (!).
Wir waren ca. 4 Stunden an Bord, dabei stieg die Luftfeuchte mal auf 42%, sank aber auch wieder auf unter 40%. Die Fensterrahmen waren fast trocken, Holz und Metallscharniere der Luken waren komplett trocken.

Nachtrag 4.11.2023

Auch nach vier Jahren haben sich die Maßnahmen bewährt! Die Tesa Thermo Cover Folie funktioniert einwandfrei und ist haltbar. Das Moosgummiband auf den Aluminium-Fensterrahmen verringert das Schwitzen deutlich.

Mittlerweile bin ich dabei, einen Holzofen auf der JULIUS zu installieren – der wird die Luftfeuchtigkeit noch mal dramatisch reduzieren. Aber auch die Ansaugung der kalten Luft von außen durch die Webasto Diesel Heizung ist eine große Hilfe.

Weiß ich, was mein Boot macht? Die Visuship Idee – und meine Meinung dazu.

Was passiert auf dem Boot? Ein Monitoring System gibt jederzeit Auskunft.

Das Boot genießen und ohne Arbeit nur zur äußerst angenehmen Freizeitgestaltung nutzen: Das möchten wohl die allermeisten Eigner.

Das klappt aber nicht. Jedes Boot hat Technik an Bord. Segler tendenziell weniger als Motorboote, aber je neuer ein Boot, desto mehr technische Komponenten gibt es in der Regel. Also auch immer mehr Teile, die ausfallen können und damit Aufwand und Kosten verursachen.

Selbst ich – der ja nun wirklich eine erhebliche Affinität zu Yachttechnik hat – überlege vor der Investition in eine neue Komponente:

„Ist dieses neue Stück Technik so nützlich, dass es den potentiellen Aufwand an Wartung und Reparatur rechtfertigt?“

Ein Trick, um Probleme frühzeitig zu erkennen – oder auch gar nicht erst entstehen zu lassen

Aktuelle Ausbaustufe auf der JULIUS: 2 x Temperatur und einmal Spannung. Die wichtigsten Daten sehe ich damit jederzeit und via Smartphone von überall aus.

Fehler kommen – bis auf wenige Ausnahmen – nicht aus heiterem Himmel. Vielmehr bahnen sie sich an. Vier Beispiele:

  • Ein verstopfter Ölfilter? Kann an abnehmendem Öldruck erkannt werden.
  • Verschleiß am Impeller? Kündigt sich durch eine zunehmende Abgastemperatur an.
  • Übermäßige Alterung der Batterien? Entsteht durch zu häufige, zu tiefe Entladung.
  • Unnötig viel Stromverbrauch vom Kühlschrank? Erkennbar am Temperaturverlauf in seinem Innenraum.

Jedes dieser Beispiele lässt sich ganz leicht und mit wenig Aufwand und fast keinen Kosten lösen: Wenn die mögliche Probleme rechtzeitig erkannt werden.

Diese Geschichte weiterlesen

REFITTING JULIUS – 7: Webasto Heizung – Schalldämpfer, Luftfeuchtigkeit, Regelklappe + Isolierung

Ich schließe den Umbau meiner Webasto Luftheizung (gilt auch für Eberspächer und Planar) auf dem Boot ab:

  • Wie entwickelt sich die Luftfeuchtigkeit, nachdem die Heizung jetzt von außen ansaugt?
  • Ich baue einen Schalldämpfer in einen Warmluftschlauch ein und teste, was er bringt.
  • Montage einer Regelklappe mit Bedienung via Bowdenzug um die Heizung von außen oder innen ansaugen zu lassen.

Plus: Isolierung der Warmluftführung, so dass keine Wärme verloren geht.

REFITTING JULIUS – 8: Einbau UKW Funk, Elektrik, Halterung mit Magneten, Lautsprecher

2 Tage Arbeit auf 37 Minuten Video eingedampft: Eines der letzten großen Projekte für dieses Frühjahr: Ich ersetze eine alte Skanti UKW Funkanlage durch eine Ray 91.

Dabei:

  • Baue ich an der Elektrik am Außensteuerstand.
  • Überlege mir eine sanfte Methode, um die Halterung vom Handset zu montieren.
  • Teste den AIS Empfang mit unterschiedlichen Antennen.
  • Löte einen Stecker an ein Antennenkabel.
  • Schließe einen bestehenden Zusatzlautsprecher an.

Die Magnete aus diesem Video bekommt ihr bei magnetkontor.de.

Meinem Boot geht es gut. Ich weiß es.

Mein aktuelles Dashboard. Sind einige Daten hinzugekommen seit dem ersten Versuch.

Da hat sich erheblich etwas getan, seit meinen ersten Gehversuchen mit VisuShip. Mittlerweile gibt es VisuShip Version 2, und das ist eine erhebliche Weiterentwicklung:

Der neue VisuShip 2 Controller: Jetzt ist alles in einem Gerät vereint.

Nun ist alles in einem Gerät vereint. Das macht die Verdrahtung und Montage erheblich einfacher. Der VisuShip Controller (VSC) hat gute, abnehmbare Schraubklemmen und lässt sich mit Schrauben auf eine Oberfläche fixieren oder an eine Hutschiene klemmen.

Diese Geschichte weiterlesen

So wirkt eine Motor Schalldämpfung bei der Luftansaugung!

Grafik von yachtinside.de zum Thema Schalldämpfung eines Bootsmotors – mit freundlicher Genehmigung von Michael Herrmann. Der zugehörige Artikel ist kostenpflichtig, lohnt sich aber.

Im Gegensatz zu Kraftfahrzeugmotoren ist die Ansauggeräuschdämpfung der Bootsmotoren eher dürftig; alleine durch eine gedämpfte Verbrennungsluftführung kann der Schalldruckpegel oft um 6 und mehr Dezibel gesenkt werden.

Michael Herrmann, yachtinside.de

Beim stöbern in Michael Herrmanns yachtinside.de hatte ich mal wieder den Artikel über Schallisolierung – Lärmschutz im Schiff gelesen und obige Aussage gefunden.

Nun beschäftige ich mich mit der nachträglichen Schalldämpfung der Maschine schon lange und habe auch einige Erfolge erzielt (hier vier meiner Artikel zum Thema Schalldämmung). An der Dämmung des Maschinenraums kann ich nur noch sehr wenig verbessern: Hier jage ich noch ab und zu ein paar Lücken in der Isolierung, aber einen großen Unterschied werde ich hier nicht mehr erzielen können.

Was geht also noch, um das Maschinengeräusch leiser zu machen? Nach Michael Herrmann ist der Ansaugtrakt offensichtlich eine Möglichkeit.

Diese Geschichte weiterlesen

Schwitzende Alu-Rahmen bei Boots-Fenstern: Das hilft!

Kondenswasser am kalten Aluminium-Rahmen: Ein schwitzendes Fenster.

Seit zwei Jahren suche ich nach einer Lösung. Und dabei ist sie derart einfach!

Ich nutze mein Boot auch, wenn es kalt ist. Die großen Fenster sind (fast) alle aus Isolierglas, funktionieren also wunderbar auch wenn es draußen kalt und drinnen warm ist. Nur die Rahmen aus Aluminium sind ordentliche Kältebrücken.

Nach meinem Heizungsumbau (Ansaugung von drinnen nach außen verlegt, siehe diesen Beitrag) schwankt die Luftfeuchtigkeit im Innenraum um 50%. Das ist schon ziemlich optimal. Aber trotzdem sind die Fensterrahmen aus Aluminium immer naß.

Der Grund ist sehr einfach: Die warme, aufgeheizte Luft enthält Wasser, eben die Luftfeuchtigkeit. Diese Luft kommt an den eiskalten Rahmen, kühlt somit schlagartig ab und kann dann nur noch viel weniger Wasser halten. Das übrige Wasser muss irgendwo hin und schlägt sich auf dem kalten Alurahmen nieder.

Das wird mittelfristig zum Problem: Das Wasser läuft den Alu-Fensterrahmen herunter, sammelt sich auf dem Holz und kann dort Schäden an Lack oder dem Holz selbst verursachen.

Diese Geschichte weiterlesen

Wie ein 70 Euro Teil eine tausende Euro teure Batteriebank retten kann.

11,34 Volt – obwohl die Batterien voll sein sollten? Das ist doch viel, viel zu wenig!

„11,3 Volt…? What the f…?“

Im Zuge einer Recherche nach einer Möglichkeit, eine bestehende Blei-Säure Batteriebank mit Lithium Akkus zu erweitern (und nicht zu ersetzen! Und ja, ich habe da was cooles gefunden, das erzähle ich später!), bin ich auf ein anderes Thema aufmerksam geworden: Ungleichheiten in einer 24V Batteriebank, die aus mehreren 12V Batterien besteht.

Ein 24V System besteht fast immer aus mindestens zwei 12V Batterien, die in Reihe geschaltet sind: Plus der ersten Batterie geht an Minus der zweiten Batterie. Genau so wie wenn mehrere Batterien nacheinander in eine Taschenlampe geschoben werden.

Auf der JULIUS besteht das System aus vier 12V Batterien, jeweils zwei in Reihe, und diese beiden Teilbänke dann parallel geschaltet. Jeder, der auf seinem Boot ein 24V System hat, wird einen ähnlichen Aufbau haben.

„Heftiger Zufallsbefund!“

So habe also einfach mal nachgemessen. Und ich habe echt gestaunt: Auf der einen Seite hatte eine Batterie nur 11,3V, während die andere 13,2V zeigte (bei ca. 10 Grad und ca. 8A Last, auf die normierten 20 Grad gerechnet sind das ca. 11,6V und 13,5V).

Diese Geschichte weiterlesen

Suche nach der optimalen Batterie: Blei-Nass, Gel, AGM oder Lithium?

Viel zu wenig Spannung bei meiner Bleibatterie.

Vor etwas mehr als zwei Wochen erzählte ich von dem heftigen Zufallsbefund: Bei meinen in Reihe geschalteten Batterien hat sich eine erhebliche Ungleichheit entwickelt (was die Ursache ist und wie so etwas mit einem Balancer für wenig Geld verhindert wird habe ich hier beschrieben).

Auch wenn meine Tests zum Zustand der Batterien noch laufen sind mindestens zwei der vier Batterien beschädigt, vermutlich sogar alle – in unterschiedlicher Ausprägung. Denn: sie wurden über eine unbekannte Zeit mit entweder zu hoher Spannung geladen oder dämmerten im teilweise entladenen Zustand mit niedriger Spannung vor sich hin.

Die Chemie in Blei-Säure Batterien ist im Detail nicht ganz trivial. Daher nur kurz angerissen: Schäden aus Teilentladung (genauer: wenn sich Teile der Blei-Paste, die an Gittern hängt und an den chemischen Prozessen teilnimmt, zu Kristallen verhärtet hat und damit nicht mehr mitspielen kann) können über längere Zeit durch einen Pulser „repariert“ werden (d.h. die Kristalle werden aufgebrochen und das Material steht wieder zur Verfügung).

Bei Ladung mit zu hoher Spannung verliert die Batterie Elektrolyt („Wasser“), was bei den meisten heutigen Modellen auch nicht mehr nachgefüllt werden kann. Und es passiert noch mehr im Inneren der Batterie (Stichwort: Gitterkorrosion) – alles Schäden, die nicht wieder gutzumachen sind.

In Grenzen könnte sich meine Batteriebank (bestehend aus 4 x 230Ah) also wieder „erholen“ (durch die Pulser), aber die ursprüngliche Leistung werde ich nie wieder erhalten. Dazu sind die Batterien nun sicher acht Jahre alt. Bevor ich das Schiff hatte, wurden sie unterwegs nur von der Standard Lichtmaschine geladen (böse! Besser z.B.ein Lichtmaschinen-Batterie-Lader wie von Sterling – für AGM und Gel sogar Pflicht!) – insgesamt scheint die Bank reif für ein Refit zu sein.

Diese Geschichte weiterlesen

Update zur Schiffsüberwachung mit VisuShip

Visuship Dashboard auf der Julius
Meine aktuelle Anzeige im VisuShip.

Vor ungefähr einem Jahr hatte ich über eine Schiffsüberwachung mit VisuShip geschrieben (hier lesen: Weiß ich, was mein Boot macht? Die Visuship Idee – und meine Meinung dazu. und Meinem Boot geht es gut. Ich weiß es.). Mittlerweile ist das System ganz gut ausgebaut, im Zuge der neuen Batterien (Suche nach der optimalen Batterie: Blei-Nass, Gel, AGM oder Lithium?) sind nun noch ein paar Daten hinzugekommen.

Auf meiner VisuShip Seite versammelt sind nun:

Diese Geschichte weiterlesen

Buchempfehlung: Elektrik auf Yachten jetzt als E-Book

Michael Herrmann - Elektrik auf Yachten

Update: Es gibt die Auflage 2021 – hier klicken für meine Rezension!

Kurze Empfehlung für diejenigen unter euch, die dieses Standardwerk noch nicht haben sollten: Michael hat seine Bibel überarbeitet und bietet „Elektrik auf Yachten“ nun direkt hier auf seiner yachtinside.de Plattform an.

Es ist sehr einfach: Wenn du irgendwie Kontakt mit der Elektrik auf deiner Yacht hast, dann brauchst du dieses Buch.

Neue Batterien: Einbau, optimale Lade-Infrastruktur und Überwachung

Zwei der vier neuen Q-Batteries. Zu sehen sind auch die vier noch nicht installierten Pulser.

Lange habe ich recherchiert, bewertet und überlegt (siehe Suche nach der optimalen Batterie: Blei-Nass, Gel, AGM oder Lithium?) und mich letztlich für Q-Batteries 12LC-25: AGM mit 240Ah entschieden. Sie laden schnell, können bis zu 300 mal zu 80% entladen werden und sind bezahlbar – weitere Details zu der Entscheidung kannst du in dem oben verlinktem Artikel nachlesen.

Nun war letzte Woche der Termin für den Einbau gekommen. Dazu hatte ich mir Hilfe von Engels und Kieth in Glückstadt gebucht. Und das war richtig gut angelegtes Geld. Die Kollegen von Engels und Kieth machen wirklich exzellente Arbeit und haben das durchaus anspruchsvolle Projekt souverän und ohne Kollateralschäden durchgeführt – und das war gar nicht so ganz einfach: Die schweren Batterien (über 60kg pro Stück!) mussten nämlich über Schläuche und Rohre gehoben werden.

Doch wie gesagt – die Jungs sind Profis und hatten diverses Material dabei, um Hilfskonstruktionen zu bauen:

Diese Geschichte weiterlesen

Der verhinderte Untergang. Und die Lehren daraus.

Die rote Flagge weht: Wir sind havariert.

„Was ist denn bei euch los…?“

Andreas, ein Freund vom Campingplatz, steht auf einmal auf seinem StandUp-Board neben der JULIUS. Ich erzähle in Kurzform, was vorgefallen ist. Steffi und Lena sind zwischendurch erleichtert zum Strand abgedüst, um meine Mutter zu informieren und zu beruhigen. Den beiden war Angst und Bange so alleine im Schlauchboot, ohne irgendeine Idee zu haben, was auf dem Mutterschiff eigentlich passiert.

„Und was willst du jetzt machen?“

Wir sind manövrierunfähig, die Maschine ist praktisch ohne Kühlung, die darf ich nicht mehr starten. Trotzdem bin ich entspannt: Die Ursache für den Wassereinbruch habe ich gefunden und abgestellt. Das Wetter ist ruhig und wir sind in unmittelbarer Nähe unseres Heimathafens, wo mit der NIMANOA eine mehr als ausreichende Einheit der Seenotretter liegt. Deren Vormann war lange Zeit Hafenmeister in Damp, wir kennen uns. Was passiert ist, ist großer Mist. Aber es ist uns an dem denkbar besten Ort passiert!

„Ah, kein Problem. Ich rufe die Seenotretter an, die schleppen das Boot nach Damp. Dann sehen wir weiter.“

Diese Geschichte weiterlesen

Massiv verstärkt: So hält mein 220kg Beiboot mit 30PS an den Davits

Nun hängt mein Tender wieder, nachdem die Davits massiv verstärkt wurden.

Ich hatte Anfang des Jahres ausführlich über unseren neuen Tender geschrieben, ein AB Alumina 11 ALX Aluminium RIB. Das hatte ich mit einem 20 PS Mercury Motor bestellt und bekommen. Damit wog das Beiboot runde 180kg, was echt schon grenzwertig für meine Davits war.

Daher hatte ich provisorisch Verstärkungen gebaut, die ich hier beschrieben hatte. Zu Erinnerung, so sah das aus:

Ein Spanngurt als provisorische Verstärkung, um beide Arme zu verbinden.
Und ein anderer Spanngurt, um die Arme mit einer massiven Relingstütze zu verbinden und damit die Sockel zu entlasten.

Zwei Spanngurte also, mit denen ich die Gesamtkonstruktion etwas robuster gemacht hatte. Tatsächlich hat uns diese zugegeben etwas primitive Maßnahme gut durch die Saison gebracht: Das 180kg Beiboot hat einwandfrei an den Davits gehalten, auch bei deutlichem Seegang.

Die 20 PS haben aber nicht gereicht. Mit vier Personen kam das Boot keinesfalls ins gleiten, und mit dreien nur sehr, sehr mühsam oder auch gar nicht. Nun wollte ich aber auf jeden Fall einen richtigen, großen Haken an das Thema machen. Ein Tender für die nächsten acht oder zehn Jahre soll es sein!

Diese Geschichte weiterlesen

Endlich: Trockene Bilge trotz Stopfbuchse. Und: Bilge sauber machen einfach gemacht.

Fett und Wasser von der Stopfbuchse auffangen mit einem Turboabsorber.

„Puuh… du riehst nach Boot, Papa!“

Wie ich hab ich diesen Spruch meiner Kinder gehasst. Da gebe ich mir über Jahre Mühe, den Maschinenraum sauber zu halten, jeden Tropfen Diesel oder Öl aufzunehmen und dafür zu sorgen, dass alle Betriebsstoffe in der Maschine bleiben.

Und trotzdem: Die Kleidung hat nach tagelangem Aufenthalt an Bord immer einen bestimmten Geruch angenommen. Nicht penetrant nach Diesel, aber trotzdem irgendwie klar nach Motorboot riechend.

„Riech mal…“

habe ich letztens zu meiner Tochter gesagt, nachdem ich nach mehreren Tagen Bootoffice nach Hause gekommen bin.

„mmmh….“ (schnüffelt) „ja, geht, kaum noch was zu riechen.“

Hah! Endlich! So wenig haben die Boots-Klamotten noch nie gerochen! Ein großer Erfolg.

Diese Geschichte weiterlesen

Kleben statt schweißen? Erstaunlich, wie gut das hält.

Ein erster Test: Zwei Metallwinkel zusammengeklebt – und sind nur mit dem Hammer auseinander zu bekommen.

Seit Wochen hat mich ein Zahnradproblem gequält. Nein, kein Zahnproblem bei mir, ein ZahnRAD Problem. An meinem Generator:

Antrieb des 230V Generators mittels Riemen und großem Zahnrad.

Der Stromerzeuger auf der JULIUS ist keine kompakte Einheit, sondern etwas old-school und besteht aus einem Mitshubishi Dreizylinder Dieselmotor, an dessen Welle ein großes Zahnrad sitzt. Dadurch wird mittels Zahnriemen ein fetter 230V Generator, der hinter dem Dieselmotor sitzt, angetrieben. Die gesamte Anlage ist nahezu unzugänglich in einer Nische im Maschinenraum eingebaut.

Insgesamt eine sehr unschöne Konstruktion, die auch wenig Zukunft auf diesem Schiff hat. Ich arbeite daran, größtenteils unabhängig von einem Generator zu werden. Aber: Das dauert noch mindestens ein Jahr, und so lange muss dieser Stromerzeuger noch gerne durchhalten.

Diese Geschichte weiterlesen

Autark kochen mit Strom, aber Abschied vom Generator: Warum? Und wie geht das?

Elektroherd, Ofen und Mikrowelle auf dem Boot.

Mein Boot hat einen Elektroherd, wir kochen mit Strom. Darüber ist eine Mikrowelle mit Ofen. Grundsätzlich finde ich das super: Kein schleppen von Gasflaschen, keine regelmäßige Gasprüfung, kein weiterer feuergefährlicher Stoff an Bord.

Aber wo kommt der Strom her? Im Hafen theoretisch vom Landstrom, der ist aber häufig zu schwach abgesichert. Und sonst: Vom Generator. Und der macht mir zunehmend Sorgen.

Ich bin schon grundsätzlich kein Fan davon, vor Anker – oder sogar im Hafen – einen Stromerzeuger laufen zu lassen. Er ist deutlich hörbar, und er produziert Abgas. Ein echter Nachteil ist, dass er exakt dann laufen muss, wenn wir kochen möchten. Und wenn das Abends um acht bei einer lauen Sommernacht auf einem tollen Ankerplatz ist.

Wir haben Ideen für die nächsten Jahre, die etwas weiter reichen als ein dreiwöchiger Jahresurlaub. Und immer mehr denke ich über die Art, wie der Generator aufgebaut und eingebaut ist, nach:

Der Generator auf der JULIUS.

„Was ist, wenn an dem Ding mal etwas kaputt ist…?“

Diese Frage treibt mich eigentlich schon seitdem wir die JULIUS übernommen haben um. Fünf Jahre ist das nun her.

„Oder Wartung… mal das Ventilspiel prüfen… mmmh….“

„Und der 230V Generator hinter dem Motor… wie komme ich da ran? Oder die 12V Lichtmaschine?“

Verschiedene solcher Fragen gehen mir jedes Mal durch den Kopf, wenn ich den Stromerzeuger auf meinem Boot sehe. Obiges Bild zeigt es schon einigermaßen, hier noch mal eine andere Perspektive:

Noch mal aus einer anderen Perspektive.

Das ist keine schön verpackte, moderne Einheit aus Dieselmotor und 230V Generator. Hier steht ein Mitsubishi Diesel mit vier Zylindern, der mittels Riemenantrieb mit einem dahinter liegenden 230V Stromerzeuger verbunden ist.

Alles ist in einer engen Nische im Maschinenraum eingebaut. Die Bedienseite des Motors ist gut erreichbar. Aber auch nur die. Alles andere ist so gut wie oder völlig unzugänglich.

Diese Geschichte weiterlesen

Autark kochen mit Strom: Brennstoffzelle? Bleibatterien mit Lithium erweitern? Energiebilanz + wie viel Solar ist nötig?

Kochen mit Strom an Bord.

Im vorherigen Teil dieser Miniserie (Autark kochen mit Strom, aber Abschied vom Generator: Warum? Und wie geht das?) habe ich berichtet, dass mein Generator eine tickende Zeitbombe ist. Auf der JULIUS wird mit Strom gekocht, wir haben einen Elektroherd, daher waren wir bisher auf den Generator angewiesen.

Ich hatte erste Überlegungen angestellt, ob kochen mit Strom ohne Generator möglich ist, und was dafür notwendig ist. Dabei konnte ich feststellen, dass uns zwei Platten genügen. Den Herd hatte ich an meinen Victron Multiplus 24/3000 angeschlossen und erste Tests zum Stromverbrauch und Batteriebelastung gemacht.

Das positive Zwischenfazit war: Ich kann den Herd mit meiner bestehenden Infrastruktur bestehend aus eben jenem Victron Multiplus und 4 x 240Ah AGM Batterien grundsätzlich betreiben.

(Zusatz für Schlauberger: Ja, über Gas denke ich natürlich auch nach. Ein Gasherd statt Elektroherd würde das Problem sofort lösen, die Tücke steckt aber auch hier im Detail, siehe vorheriger Artikel. Außerdem finde ich die Frage interessant, ob wir weiterhin mit Strom kochen können und welche elektrotechnische Infrastruktur dafür notwendig ist.)

Energiebilanz: Wie viel Energie brauchen wir eigentlich?

Als Maßstab betrachte ich eine Liegezeit von fünf Tagen ohne Fahrt und ohne Landstrom: Das ist letztes Jahr beispielsweise vor Heiligenhafen passiert, als mein Tender den 30 PS Motor bekommen hat.

Im ersten Teil hatte ich schon für ein paar Gerichte notiert, wie viel Strom der E-Herd dabei tatsächlich verbraucht. Ich konnte festlegen, dass 800 Wattstunden pro Tag im Schnitt über fünf Tage vermutlich ausreicht. Bei Warmwasser über den elektrischen Boiler bin ich unsicher, da muss ich erst noch Fakten ermitteln. Aus der Erfahrung heraus müsste es im Sommer aber reichen, den Boiler täglich für eine Stunde anzumachen, das wären dann 700 Wattstunden.

Dazu kommen alle anderen Verbraucher. Ein Großverbraucher ist der Kühlschrank, aber auch wenn ich arbeite und mein Macbook und einen zweiten Monitor zehn Stunden lang im Betrieb habe wird ordentlich Strom verbraucht. Im Detail sieht das – noch ohne Herd – so aus:

Bisherige Energiebilanz (noch ohne Herd und Boiler) pro Tag (Etmal). Angaben bezogen auf 24V.

Diese Zahlen (Achtung: bezogen auf 24V Bordspannung, bei 12V musst du die Ampére Zahlen mal zwei nehmen!) sind recht genau und decken sich mit einigen Stichproben, die ich im Herbst bei schlechtem Wetter und ohne nennenswerten Solarertrag gemacht habe.

Diese Geschichte weiterlesen

BOS LE300 Lithium Batterie Extender: Einbau und Erste Erfahrungen

Vier BOS LE-300 Batterie-Erweiterungsmodule, fertig für den Einbau.

Ich möchte auf der JULIUS unabhängiger vom Generator werden und baue mein Energiesystem Schritt für Schritt aus. Im letzten Teil meiner Serie (hier lesen: Autark kochen mit Strom: Brennstoffzelle? Bleibatterien mit Lithium erweitern? Energiebilanz + wie viel Solar ist nötig?) hatte ich von den BOS LE-300 Batterie Extendern berichtet, die ein Teil des neuen Energie-Systems auf der JULIUS bilden sollen.

Zur Erinnerung: Ich habe vier nur ein Jahr alte 240Ah AGM Bleibatterien auf meinem Boot, die eine 24V Batteriebank ergeben. Diese AGMs sind sehr hochwertig, laden extrem schnell wieder auf, können hohe Ströme liefern und sind als verlässliches Rückrad der Energieversorgung in meiner Situation notwendig. Ich kann und will sie nicht komplett durch Lithium (LiFePo) ersetzen. Aber auch diese AGMs teilen den Nachteil aller Bleibatterien: Ihre Kapazität ist nur 40%, vielleicht auch mal 50%, nutzbar. Ich benötige aber mehr Energie und möchte daher mit Lithium erweitern.

Es gibt Konzepte, um eine Standard Lithium (LiFePo) Batterie „parallel“ zu einer Bleibatteriebank zu betreiben, im Zweifel mit Hilfe von DC-DC-Ladern wie einem Victron Orion TR-Smart, der sehr fein justiert werden kann und daher für so einen Zweck ideal ist. Die deutlich einfachere, wenn auch teure, Lösung sind aber die BOS LE-300 Module: Das sind kleine LiFePo Batterien (23,6Ah@12V nutzbare Kapazität), die schlicht parallel an eine 12V Bleibatterie beliebiger Art angeschlossen werden. Das Batteriemanagement-System eines LE-300 Moduls sorgt dann dafür, dass die Lithium Batterie zu passenden Zeiten Strom liefert oder sich auflädt.

Diese Geschichte weiterlesen

Update zu Ladeproblemen mit BOS LE-300 in 24V Batteriebank: Ich habe den falschen Balancer.

Gestern hatte ich unter BOS LE-300 Lithium Batterie Extender: Einbau und Erste Erfahrungen beschrieben, dass ich Probleme bei Laden der Batteriebank habe: Am Ende des Ladevorgangs drifteten die Spannungen deutlich auseinander, und eine Seite der Bank hat erheblich zu viel Spannung (bis zu 15,2V) abbekommen.

Heute konnte ich mit einem Experten von BOS sprechen. Das äußerst nette und hilfreiche Gespräch hat sehr interessante Erkenntnisse ergeben. Darüber werde ich noch ausführlich schreiben, in Kurzform:

  • Der passive Victron Balancer ist für die Konstellation von LE-300 mit 24V Bleibatteriebank in meiner Größe nicht das Mittel der Wahl. Er ist einfach zu schwach, um die Ungleichheiten, die mit den Zusatzspielern LE-300 entstehen, auszugleichen.
  • Tatsächlich empfiehlt BOS ganz klar den aktiven Balancer von Loadchamp (gibt es auch in anderen OEM Versionen). Meine Bedenken, dass dieser Balancer eine Batterie leersaugt, wurden ausgeräumt – das hat BOS bisher in vielen Tests nicht erlebt. Ein Produkt von Mastervolt oder Victron o.ähnl. wäre meinem Gesprächspartner persönlich auch lieber, aber nichtsdestotrotz steht seine Empfehlung ganz klar.

Ein Belastungs- und Ladetest ohne die LE-300 Module hat heute gezeigt, dass die obere Seite meiner Batteriebank deutlich leerer war als die untere. Also schon in wenigen Wochen Betrieb hat sich eine spürbare Ungleichheit entwickelt.

Ich werde nun den Victron Balancer durch den aktiven Balancer ersetzen, dann weiter testen und – natürlich – berichten!