Was tun bei „Mann über Bord“? – Technik hilft!

Nächste Woche bin ich ja wieder ein paar Tage alleine unterwegs, um das Schiff nach Ystad zu bringen, wo dann die Familie hinkommt und von wo unser Urlaub starten wird. Und während des Urlaubs wird es vermutlich auch mal wieder einen Nachttörn geben.

Im Vorfeld habe ich mir mal wieder Gedanken gemacht, wie die gefährliche Situation „Mann über Bord“ (ich weiß, ich weiß, politisch korrekt heißt es jetzt „Person über Bord“ – ist mir aber wurscht) zumindest ein klein wenig entschärft werden kann. Und ich bin fündig geworden:

Technische Hilfe im Mann über Bord Fall
Technische Hilfe im Mann über Bord Fall

 

Vorweg sei noch mal gesagt: dass eine Person über Bord geht, darf niemals nie nicht passieren. Denn egal welche Technik hilfreich zur Verfügung steht – „Mann über Bord“ (MOB) ist eine unmittelbar lebensbedrohende Situation. Denn alleine eine verunglückte Person wieder an Bord zu bekommen ist häufig genug schlicht nicht möglich. Doch dazu gleich mehr.

Auch wenn „Mann über Bord“ einfach nicht passieren darf, so besteht doch die Möglichkeit, dass es passiert. Für uns sehe ich drei Szenarien:

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Treppen rutschsicher machen

Auf der Julius gibt es einige – durchaus steile – Treppen aus Holz, wie wohl auf jedem Schiff. Mit nassen Schuhen oder auf Strümpfen sind die Treppenstufen ganz schön rutschig, und so ist es auch schon vorgekommen, dass jemand da mal ausgerutscht ist.

Das geht natürlich gerade auf einem Schiff im Seegang nicht.

So habe ich nach einer einfachen Abhilfe gesucht und diese Antirutsch-Streifen zum aufkleben gefunden:

Die Antirusch-Streifen vor und nach dem Aufkleben
Die Antirusch-Streifen vor und nach dem Aufkleben
Antirutsch Streifen auf der Treppe vom Achterdeck zum Salon vom Boot
Antirutsch Streifen auf der Treppe vom Achterdeck zum Salon

Die Streifen kleben sehr gut und stoppen den Fuß wirksam. Dabei sind sie relativ unauffällig und schnell angebracht – genau das, was ich wollte. Hier noch mal der Link: Antirutsch-Streifen bei Amazon.


Anmerkung: Für meine Artikel und Produktempfehlungen werde ich vom Hersteller nicht honoriert. Ich schreibe grundsätzlich nur über das, was mir gefällt ohne jegliche Verpflichtung gegenüber Dritten.

Überraschungspaket: VisuShip – Bootsüberwachung und Steuerung lokal und übers Netz

VisuShip Basic Paket: Sensoren, Controller, Zentraleinheit, LTE-USB-Stick... und eine ausführliche Anleitung.
VisuShip Basic Paket: Sensoren, Controller, Zentraleinheit, LTE-USB-Stick… und eine ausführliche Anleitung.

Ende letzten Jahres hatten mich meine Leser Gunnar und Marleen angeschrieben: Sie haben ein System zur Überwachung („Monitoring“ nennt man sowas eigentlich) aller möglichen Daten auf einem Boot entwickelt: Temperaturen, Spannungen, Tanks, NMEA-Daten und so weiter.  Und ob ich nicht mal Lust hätte, das zu testen?

„Klingt schon interessant, ich habe aber wenig Zeit, ich kann Euch nichts versprechen.“

War meine Antwort. Danach sind ein paar Monate vergangen, und nun kam auf einmal ein Paket mit dem System – was für eine Überraschung!

Wofür brauche ich eine Bootsüberwachung?

Zitate aus der Produktbeschreibung:

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Meinem Boot geht es gut. Ich weiß es.

Mein aktuelles Dashboard. Sind einige Daten hinzugekommen seit dem ersten Versuch.

Da hat sich erheblich etwas getan, seit meinen ersten Gehversuchen mit VisuShip. Mittlerweile gibt es VisuShip Version 2, und das ist eine erhebliche Weiterentwicklung:

Der neue VisuShip 2 Controller: Jetzt ist alles in einem Gerät vereint.

Nun ist alles in einem Gerät vereint. Das macht die Verdrahtung und Montage erheblich einfacher. Der VisuShip Controller (VSC) hat gute, abnehmbare Schraubklemmen und lässt sich mit Schrauben auf eine Oberfläche fixieren oder an eine Hutschiene klemmen.

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Der verhinderte Untergang. Und die Lehren daraus.

Die rote Flagge weht: Wir sind havariert.

„Was ist denn bei euch los…?“

Andreas, ein Freund vom Campingplatz, steht auf einmal auf seinem StandUp-Board neben der JULIUS. Ich erzähle in Kurzform, was vorgefallen ist. Steffi und Lena sind zwischendurch erleichtert zum Strand abgedüst, um meine Mutter zu informieren und zu beruhigen. Den beiden war Angst und Bange so alleine im Schlauchboot, ohne irgendeine Idee zu haben, was auf dem Mutterschiff eigentlich passiert.

„Und was willst du jetzt machen?“

Wir sind manövrierunfähig, die Maschine ist praktisch ohne Kühlung, die darf ich nicht mehr starten. Trotzdem bin ich entspannt: Die Ursache für den Wassereinbruch habe ich gefunden und abgestellt. Das Wetter ist ruhig und wir sind in unmittelbarer Nähe unseres Heimathafens, wo mit der NIMANOA eine mehr als ausreichende Einheit der Seenotretter liegt. Deren Vormann war lange Zeit Hafenmeister in Damp, wir kennen uns. Was passiert ist, ist großer Mist. Aber es ist uns an dem denkbar besten Ort passiert!

„Ah, kein Problem. Ich rufe die Seenotretter an, die schleppen das Boot nach Damp. Dann sehen wir weiter.“

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Fernlicht für die Nachtfahrt

Suchscheinwerfer auf dem Boot leuchtet das Ufer an.
Ein Bootssteg am Ufer in vielleicht vierhundert Meter, hell erleuchtet.

Wir sind jedes Jahr immer mal wieder nachts unterwegs, wenn wir einen größeren Sprung machen möchten. Im Frühjahr und Herbst wird es schon früh dunkel, so dass schon eine Ankunft gegen sieben im dunkeln stattfinden kann.

Natürlich habe ich Radar (ein Raymarine Quantum), mit dem ich sicher umgehe. Das Radar ist eine unschätzbare Hilfe und mein Auge in der Dunkelheit. Und doch gibt es Situationen, wo ich mir ein Fernlicht wie beim Auto wünsche: Oft schon habe ich eine Tonne auf dem Radar ganz nahe bei mir gesehen, zweihundert Meter neben mir, oder sogar noch näher. Mit den Augen war das Ding aber einfach nicht auszumachen.

Oder eine Fahrt nahe der Küste: Das Radar zeigt mir schwache Echos an, wahrscheinlich Fischerfähnchen. Könnte aber auch ein unbeleuchteter Angler sein? Auch hier sind die Augen erstmal keine Hilfe.

Dann eine späte Ankunft auf einem Ankerplatz. Das haben wir bisher vermieden, weil ich nicht durch Ankerlieger navigieren wollte, von denen man das Ankerlicht nur hoch oben oder auch gar nicht sieht.

Wir haben starke Taschenlampen, die das Problem teilweise lösen. Aber nur, wenn ich mit Crew unterwegs bin. Einhand müsste ich ein paar Schritte vom Steuerstand weg treten, um nicht durch die Scheiben zu leuchten, und das Ruder somit alleine lassen. Geht auf See, wenn der Autopilot an ist, aber im engen Gewässer?

Ein LED Suchscheinwerfer auf der JULIUS. Dreh- und schwenkbar, mit Fernsteuerung.

Immer mal wieder habe ich mich mit diesem Thema auseinandergesetzt. Ich stelle mir zwei Lösungen vor:

  • Einen Suchscheinwerfer, dreh- und schwenkbar, mit einem starken Spot-Licht, dass mindestens 500 Meter, gerne auch deutlich mehr, die Nacht an einer Stelle zum Tag macht.
  • Ein breites Licht für den Nahbereich, so dass ein Bereich bis 100 Meter vor dem Boot gut ausgeleuchtet ist, und Objekte bis zu 200m voraus noch auffallen.

Zuerst zum Spot-Licht: Einen starken, LED Suchscheinwerfer, robust, dreh- und schwenkbar per Joystick habe ich immer mal wieder gesucht, so richtig aber nichts gefunden, was meinen Vorstellungen entsprach. Dafür scheine ich nun aber eine Lösung zu haben: Ferropilot hat mich auf ihr Modell „220s“ aufmerksam gemacht und ihn mir für einen Test mitgegeben.

Das ist nun ein halbes Jahr her und vermutlich haben die Kollegen dort gehofft, dass ich schneller darüber schreibe. Nur wie soll ich testen, wenn Sommer ist, die Tage lang und die Nächte hell sind? Und ohne echte eigene Erfahrung kann ich nichts schreiben. So habe ich den Suchscheinwerfer nun lange spazieren gefahren und konnte darüber nachdenken, wo ich ihn eigentlich montiere.

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Neues Video vom LED Suchscheinwerfer

Letztes Jahr hatte ich über den Ferrorpilot LED Suchscheinwerfer geschrieben und dann noch dieses Video einer Ausfahrt aus Damp bei Nacht hinterhergeschoben. Die bisherigen Videos hatte ich mit einem iPhone 8 aufgenommen, was in der Nacht nicht so tolle Aufnahmen gemacht hat.

Nun ein neues Video, aufgenommen mit einem iPhone 13 an der Liegestelle im Gieselaukanal. Die Qualität ist deutlich besser und ihr bekommt einen Eindruck, wie weit und gut der Suchscheinwerfer ausleuchtet. Definitiv ein gutes und hilfreiches Gerät. Hier noch ein Standbild:

Bezugsquelle: Ferropilot, www.ferropilot.de/led/.