Ende letzten Jahres hatten mich meine Leser Gunnar und Marleen angeschrieben: Sie haben ein System zur Überwachung („Monitoring“ nennt man sowas eigentlich) aller möglichen Daten auf einem Boot entwickelt: Temperaturen, Spannungen, Tanks, NMEA-Daten und so weiter. Und ob ich nicht mal Lust hätte, das zu testen?
„Klingt schon interessant, ich habe aber wenig Zeit, ich kann Euch nichts versprechen.“
War meine Antwort. Danach sind ein paar Monate vergangen, und nun kam auf einmal ein Paket mit dem System – was für eine Überraschung!
Wofür brauche ich eine Bootsüberwachung?
Zitate aus der Produktbeschreibung:
„Durch VisuShip können Sie Ihr Boot an Bord oder aus der Ferne über ein Smartphone, Tablet oder einen PC überwachen.“
„Egal ob Motorboot oder Segelboot, unsere Philosophie ist, Ihnen ein ruhiges Gefühl zu geben. „
Plakatives Beispiel: Ich bin nicht auf dem Boot, der Kühlschrank ist an und der Landstrom fällt aus. Das will ich wissen, damit ich beim Hafenmeister anrufen und ihn bitten kann, da mal nachzugucken.
Der grundlegende Ansatz ist: Je besser ich den Zustand der technischen Anlagen auf einem Boot überwache, desto eher erkenne ich Trends, die zu Problemen führen können. Nur so kann ich proaktiv reagieren und Komponenten instand setzen oder austauschen, bevor sie ausfallen und zu einem Problem führen.
Weiterhin kann eine zentrale Seite („Dashboard“), in der alle Daten aller Sensoren zusammengeführt werden, sehr nützlich sein:
- Temperaturen (Kühlwasser, Abgas, Maschinenraum, Kühlschrank…)
- Spannungen (Verbraucher- und Starterbatterien)
- Tanks (Brennstoff, Wasser, Fäkalien)
- NMEA-Daten
Alles auf einer Seite. Unterwegs reicht also ein Blick auf eine zentrale Stelle, um sofort zu wissen, ob alles in Ordnung ist.
Wenn alle Daten erstmal in einem System zusammengeführt sind, kann man auch Automatismen dafür bauen:
- Starte den Generator, wenn die Batteriespannung zu niedrig ist.
- Aktiviere den Maschinenraum-Ventilator, wenn die Temperatur über 35° steigt.
- Sende eine Warnung per E-Mail, wenn der Fäkalientank fast voll ist.
Wie weit soll die Bootsüberwachung reichen?
Mit so einem System kann man viele schöne Sachen machen. Die Hamiltons haben das auf ihrer MV Dirona irrwitzig weit getrieben (Details hier: Control Systems on MV Dirona). Dort werden Maretron Komponenten mit der Maretron N2K View Software verwendet – ein exzellentes, aber auch teures System.
VisuShip verspricht, eine ähnliche Funktionalität mit Industrie-Standardkomponenten und eigener Software zu liefern. Ob das der Fall ist, werde ich sehen – neugierig bin ich auf jeden Fall.
Das System ist bereits erhältlich, z.B. hier bei mare-multi-media.de oder bei ferroberlin.de.
Hallo,
ich möchte gerne nachfragen, ob es zu dem System schon Erkenntnisse gibt?
Ich beschäftige mich auch mit dem Thema und würde gerne mehr wissen.
Vielen Dank und viele Grüße
Jens
Na klar gibt es Erkenntnisse, eine ganze Menge habe ich schon über VisuShip geschrieben: https://booteblog.net/?s=visuship&submit=Search
Kurz: Ein gutes System, kann ich klar empfehlen. Wenn du fragen hast, wende dich an Gunnar von Visuship, der ist nett und weiß alles zum System! https://www.visu.world