„Auf Wiedersehen, vielen Dank für die Gastfreundschaft!“
rufen wir Michael Rasmussen am Sonntag Mittag zu, nachdem wir abgelegt haben und kurz parallel zur Mira lagen, auf dessen Vordeck Michael und sein Hund Clara stehen und uns verabschieden.
Unser Ziel für heute ist ein Naturhafen, der von drei Inseln eingerahmt wird: Hättan, Kärrsön und Risön:
Auf der NV Charts Karte sieht das so aus:
Der offizielle Ankerplatz ist östlich der Insel Bokh eingezeichnet, wir haben aber schon vor zwei Jahren in der Bucht westlich von Skröveh geankert, und das hatte uns sehr gut gefallen.
Westlich der Bucht befindet sich eine schmale Zufahrt, die um die sechs Meter tief ist, bei der aber sehr genau navigiert werden muss. Ansonsten ist der Weg von Hönö zu diesem Naturhafen recht einfach und führt über die ein Schären-Fahrwasser, das von den Schweden scherzhaft „E6“ (in Anlehnung an die entsprechende Europastraße auf dem Land) genannt wird:
Dieses Fahrwasser ist aus Sicht eines Sportbootes breit, für die Großschifffahrt aber völlig ungeeignet. Umso witziger ist es, in dieser Gegend dann doch mal einen großen Dampfer zu sehen:
Tatsächlich gibt es vereinzelt breite, tiefe Fahrwasser die von der See auf möglichst direktem Wege durch die Schären zu einer Stadt führen. Ohne Lotsen geht das sicher nicht, und das Schiff auf obigem Foto hatte auch noch Unterstützung durch einen Schlepper. Dennoch: Des Frachters Kapitän steht bei der Fahrt durch dieses Fahrwasser sicher etwas angespannt auf seiner Brücke.
Unsere Fahrt war jedenfalls sehr entspannt. Es wehte zwar recht kräftig, aber in den Schären waren wir gut geschützt und die Sonne schien. Die Kinder machten es sich mit Kindle auf dem Achterdeck gemütlich, während Ole es gut fand, mit den Hinterläufen stehend und ansonsten auf Leo liegend zu dösen.
Bei der Steuerung von Hand ist die JULIUS leider wenig kursstabil, ständig muss der Rudergänger nachkorrigieren. Da werde ich im Herbst noch mal Cheffe von der Julius Grube Werft fragen, woran das liegen kann. So eine Strecke fahren wir daher lieber mit der Euro 500 Ruderanlage in der Stellung „halbautomatik“, bei der ich mit einem kleinen Hebelchen bestimme, ob das Schiff geradeaus oder eine Kurve mit einem bestimmten Radius fahren soll. Die Automatik macht dann den Rest und ich kann die Hand vom Ruder nehmen.
In der Bucht hakte sich der Jambo Anker in den sandigen Untergrund und die Kinder bekamen den Prioritätsauftrag, mit Ole Gassi zu gehen – was in diesem Fall bedeutet: Mit dem Schlauchboot zur Schäre überzusetzen.
Und es ist wirklich erstaunlich, wie souverän dieser Hund mit seinem Vierpfotenantrieb auf den Felsen klettert und tobt. Ole ist ein wahrer Kletterhondje und genießt diese Art von Ausflug sichtlich.
So ist auch die Besteigung des Gipfels, vielleicht so fünfzig Meter hoch, gar kein Problem. Obwohl in den Schären viele Boote unterwegs sind, hatten wir diese Bucht für uns – von der bewohnten Insel Risön abgesehen, zu der reger Bootsverkehr herrschte.
Zurück an dem kleinen Stück Strand, wo das Dinghy lag, hat unser Hondje noch mal richtig aufgedreht und ist ein paar Runden hin- und her gefetzt.
Nun war der Tag aber zu Ende und es ging wieder zurück zur JULIUS. Essen kochen, lesen, spielen, Fotos sichten… der Abend verging schnell. Morgen soll es weiter in Richtung Norden gehen.
Dieser Eintrag spielt am 31.7.2016.