Von Gullholmen über die Schärenautobahn zum Naturhafen Hätan

Es hilft alles nichts, die Uhr tickt und wir müssen Boden nach Süden hin gut machen. Momentan ist zwar kein wirklich gutes Wetterfenster für die Überquerung des Kattegats Richtung Øresund in Sicht, aber annhähern müssen wir uns der Sache schon.

Also ging es heute weiter zu einem Naturhafen eben nordöstlich von Marstrand:


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Weil hier momentan ein ordentlicher Westwind bläst, habe ich eine Route durch die Schärenfahrwasser gewählt. Das ist zwar teilweise eng und man muss ständig Ruder gehen, aber dafür komplett geschützt vor den Unbillen des Skagerags.

Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte, war das hier:
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Das Fahrwasser von Gullholmen Richtung Süden war eine einzige Autobahn. Und teilweise hat man ja nicht viel Platz zum ausweichen, wenn an Steuerbord und Backbord Felsen auf einen warten. Das stört aber diverse schwedische und norwegische Motorbootfahrer nicht, die heizen mit AK mitten durch das Getümmel. Da müssen schon alle Gegenstände seefest gesichert sein, damit durch deren Wellen kein Bruch an Bord entsteht.

Dabei sind die kleineren Boote zwar anstrengend, weil sie von einer Sekunde zur anderen auf einmal auftauchen und vorbeizischen, aber letztlich harmlos weil deren Wellen zurückhaltend sind. Ein echtes Ärgernis ist dagegen, wenn norwegische Millionäre mit ihren 20 Tonnen Sunseeker Boliden mit 30 Knoten unmittelbar neben einem vorbei knallen und eine gefühlte 2m Welle produzieren. Da es wie gesagt eng ist und überall vor, neben und hinter einem auch Boote sind, kann man diese Wellen nicht mal von vorne oder achtern nehmen sondern darf sich an heftiger Rollerei erfreuen.

Von diesen Nickeligkeiten abgesehen war es aber eine schöne und vor allem interessante Tour. Teilweise waren die Felsen neben dem Fahrwasser zum greifen nah, und auf der Karte so viele Tonnen, Richtfeuer und Striche, dass man die eigenen Wegpunkte kaum noch erkennen konnte. So war die Navigation ziemlich spannend.

Am frühen Nachmittag sind wir dann im Naturhafen von Hättan angekommen und haben einen schönen Ankerplatz auf sandigem bzw. modderigen Grund direkt vor einer dicken Schäre gefunden:

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Mit dem Dinghy konnten wir bequem an Land, also auf die Schäre, gehen und dort baden und klettern. Der Felsen war ganz schön hoch, und von oben hatte man eine sehr schöne Aussicht auf die Landschaft.

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Leo hat noch ein paar schöne Salzkristalle mit Hammer und Meißel aus der Schäre gehauen und Steffi und Lena haben Steine gesucht (und gefunden). Dann sind wir wieder zurück an Bord, haben noch was leckeres zu Essen gekocht und dann den Tag ausklingen lassen.

Morgen geht es weiter nach Süden, nach Öckerö oder Hönö auf Höhe von Göteborg.

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