Tipps zum Ankern mit dem Boot

Ankern mit dem Boot machen wir mittlerweile recht häufig. Genauer gesagt ankern wir mit dem Boot eigentlich öfter, als dass wir in Häfen übernachten. Dabei habe ich einige erste Erfahrungen gemacht, die ich in diesem Artikel zusammenfasse.

Ankern mit dem Boot im Januar 2016 hinter Schweinesand.
Ankern im Januar 2016 hinter Schweinesand.

Update September 2015: Ankern mit dem Boot machen wir seit nunmehr über vier Jahren häufig und gerne, auch bei starkem Wind wenn der Platz entsprechend von Seegang geschützt ist. Ich habe diesen Artikel aktualisiert wo nötig.

Update Juni 2016: Viel Wissen habe ich aus dem Buch Besser Ankern aus dem Palstek Verlag. Bitte lesen!

Warum eigentlich ankern mit dem Boot?

Die meisten Boote übernachten in Häfen. Warum sind wir darauf gekommen, lieber mit unserem Boot zu ankern?
Häfen haben ganz klar auch viele Vorteile:

  • Man ist geschützt bei nahezu jedem Wetter.
  • Es gibt Strom, Wasser und sanitäre Anlagen.
  • Viele Häfen liegen bei netten Städtchen, die man sich angucken kann.
  • Abends kann man essen gehen, morgens kann man frische Brötchen holen.
  • Oftmals macht man nette Bekanntschaften mit den Crews der Nachbarboote.
  • Und es gibt meistens interessantes Hafenkino zu sehen.

In einen Hafen einzulaufen ist also nicht das schlechteste. Aber was spricht nun für das Ankern mit dem Boot?

  • Es gibt unglaublich schöne Ankerplätze mitten in der Natur.
  • Man ist mehr für sich, braucht weniger Rücksicht auf andere zu nehmen (z.B. kann man an Deck grillen, die Kinder können beim Baden beliebig laut sein und so weiter).
  • Abends kann man den Sonnenuntergang genießen, ohne dass andere Boote oder Bauten die Sicht versperren.
  • Abends und nachts hat man in der Regel die perfekte Ruhe.
  • Für die Kinder ist das mehr „Abenteuer“, z.B. wenn man mit dem Beiboot an den Strand fährt, dort grillt oder Lagerfeuer macht, oder auch einfach mit dem Beiboot die Bucht erkundet.
  • Und nicht zuletzt spart man die Hafengebühren.

Insgesamt fühlt sich ankern mit dem Boot für uns mehr nach „Freiheit“ und „Entspannung“ an.

Tipps zum ankern: Eine ruhige Bucht suchen.
Vor Anker In einer Bucht irgendwo in der Hanö Bucht, Schweden.

Tipps zum Ankern, ohne auf Sicherheit und Komfort zu verzichten

Aus meiner Sicht ist ankern umso schöner, wenn man dafür nicht auf allzuviel Komfort verzichten muss – das kann gerade dann wichtig sein, wenn man mit der Familie unterwegs ist.
Hier ein paar Anforderungen, die aus meiner Sicht wichtig sind, und wie wir sie gelöst haben:

Der richtige Anker für das Boot

Der eigentliche Anker muss natürlich korrekt für das Boot dimensioniert sein, nicht zu groß und nicht zu klein. Es gibt diverse verschiedene Ankertypen, und mittlerweile habe ich einige ausprobiert. Der Anker sollte auf jeden Fall an einer Kette hängen, eine Ankerleine ist für den alltäglichen Einsatz nicht zu empfehlen, weil sie einfach nicht so schwer ist wie eine Kette und viel weniger Federkraft aufweist (Details siehe unten).

Die Kette minimiert durch ihr Gewicht die Ruckkräfte des Bootes und ist daher sehr wichtig für die Haltefähigkeit des Ankers. Eine Leine kann das – auch wenn sie einige Meter Blei eingearbeitet hat – nur begrenzt leisten, und auch nur, wenn bei gleicher Wassertiefe erheblich mehr Leine ausgebracht wird als man eine Kette ausbringen würde.

Unser Anker ist ganz klassisch, wiegt ungefähr 30 Kilo und sieht so aus:
Update: mittlerweile haben wir seit über zwei Jahren einen Jambo Anker:

Wir ankern mit dem Jambo Anker und sind damit sehr, sehr zufrieden.
Wir ankern mit dem Jambo Anker und sind damit sehr, sehr zufrieden.

Ich habe drei andere Anker, die in einer Ankerklüse gefahren werden können, ausprobiert – und immer wieder passierte es, dass wir mehrere Anläufe gebraucht haben, bis der Anker hielt. Und bei Starkwind hatte ich nie wirklich vertrauen in den Anker. Der Jambo aber hielt jetzt in über zwei Jahren bei unzähligen Ankermanövern auf unterschiedliches Untergründen immer auf Anhieb und bei jedem Wind.

Ankern mit dem Boot vor Falsterbo, Schweden
Ankern mit dem Boot vor Falsterbo, Schweden

Strom

Wenn abends die Lichter ausgehen, weil die Batterie leer ist,  und nur noch die Petroleumlaterne übrig bleibt, kann das zu zweit romantisch sein. Wenn die Kinder aber dann z.B. Ihre Leuchtsterne nicht mehr aufladen können oder man mangels Licht kein Buch mehr vorlesen kann, kann das stressig werden.

Eine wichtige Anforderung für entspanntes Ankern ist daher, dass man einfach genug Strom an Bord hat. Inklusive Kühlschrank, übrigens.

Bei uns auf dem Motorboot ist das natürlich relativ einfach: wir haben eine große Batteriebank mit 460Ah. Die werden immer aufgeladen, wenn wir unterwegs sind (Schnellladung über diesen Lichtmaschine-Batterie-Lader).

Beim Segelboot könnten hier Solarzellen oder ein Windgenerator eine Lösung darstellen.

Update: Wir nutzen mittlerweile auch Solarzellen, siehe diesen Artikel und den hier und ich bin sehr zufrieden.

Toilette, Waschen und Duschen

Natürlich kann man einfach in die See springen, um den Schweiß und die Sonnencreme des Tages abzuspülen. Aber wie bekommt man dann das Salz von der Haut?
Für elementare Körperhygiene sollte also schon gesorgt sein, sonst hat man spätestens nach dem zweiten Ankertag keine Lust mehr.

Unsere Xenia hatte eine typische Schiffstoilette (manuell, nicht elektrisch) und ein recht großes Waschbecken, allerdings keine Dusche.  Das haben wir erstmal mit einer Solardusche gelöst, wie man sie z.B. hier bei Amazon  bekommt.
Damit konnten wir an Deck mit Süßwasser aus unserem Wassertank duschen – um das Salz von der Haut zubekommen reicht das absolut aus.

Update: Auf der Julius haben wir nun eine Dusche mit Warmwasser und eine Außendusche mit Kaltwasser. Das ist beides super und erhöht den Komfort, aber im Sommer ging es mit der Solardusche auf der Xenia auch gut.

In der Flensburger Förde
In der Flensburger Förde. Gut zu sehen: Eine Leine ist an die Kette gehängt und an der Klampe belegt. So wird Druck von der Winsch genommen.

Heizung

In unseren Breiten ist es abends nicht immer so warm, wie man es gerne hätte. Daher ist eine funktionierende, ausreichend dimensionierte Heizung ein echter Komfortgewinn!
Wir haben eine typische Webasto Diesel-Heizung, die tadellos funktioniert und das Boot sogar im Winter ausreichend aufheizt.

Update: Auf der Julius hatten wir auch eine alte Webasto (HL 32), die ich durch eine moderne Webasto AirTop (4KW) getauscht habe. Die neuen Webasto Heizungen haben eine stufenlose Regelung und man kann sie einfach laufen lassen, auch in der Nacht.

Brötchen am Morgen

Das ist eine Kleinigkeit, aber auch nicht unwichtig. Man kann handelsübliche Aufbackbröchten super mit diesem Camping-Backofen für den Gasherd aufbacken, auch wenn man nur eine Kochstelle ohne „echten“ Ofen hat.

Update: Nun haben wir auf der Julius eine Mikrowelle mit Ofen. Damit geht das mit den Brötchen natürlich noch besser, aber der Camping-Backofen tut es auch!

Gekühlte Getränke

Ok, das ist eher schon als Luxus anzusehen. Aber schön ist es, wenn man genügend Kühlkapazität hat, um neben den Lebensmitteln auch noch Wein, Bier oder andere Getränke für den Sundowner zu kühlen.

Bei uns gibt es dafür neben dem Kühlschrank noch eine zusätzliche Waeco Kompressor-Kühlbox (Platz und Strom haben wir ja genug 🙂 ). Die ist super, verbraucht wenig Strom, ist sehr leise und kühlt perfekt (bei Bedarf sogar mit Tiefkühlung bis -18°). Übrigens: bitte keine Kühlbox ohne Kompressor nehmen, die günstigen Kühlboxen haben nur ein Peletier-Element – das verbraucht viel Strom und kühlt längst nicht so gut wie eine Kompressor basierte Kühlung.

Ein kühler Wein am lauen Sommerabend vor Anker.
Ein kühler Wein am lauen Sommerabend vor Anker.

Elektronische Ankerwache

Wie kann man beim ankern mit dem Boot ruhig schlafen wenn man nicht schon jahrelange Erfahrung und entsprechendes Vertrauen in sein Ankergeschirr hat?
Die Lösung ist: Ankerwache gehen.

Nur, dass natürlich niemand Lust hat, sich persönlich die Nacht um die Ohren zu schlagen. Das ist heutzutage auch nicht mehr nötig, weil einem diverse Automaten diese Arbeit abnehmen können:

So gibt es beispielsweise diverse Apps für das iPhone, mit denen eine Ankerwache realisiert werden kann (z.B. iDrifter oder AnchorAlarm). Hier muss nur sichergestellt werden, dass der Akku des Geräts voll ist und die Nacht über durchhält. Sicher gibt es entsprechende Apps auch für Android oder andere Smartphones. Vorsicht! Das iPhone verbraucht erheblich mehr Strom als normal, wenn das GPS aktiv ist. Am besten sollte eine Stromversorgung des iPhones über das Bordnetz erfolgen.

Ankerwache auf dem iPad Mini mit iDrifter
Ankerwache auf dem iPad Mini mit iDrifter

Update: ich nutze seit Jahren den iDrifter und bin sehr zufrieden.

Wer einen Navigations-Rechner in Betrieb hat, sollte eine Software verwenden, die auch eine Ankerwache bietet (z.B. Chart Navigator oder Coastal Explorer). Auch hier gilt: der Rechner darf natürlich nicht mangels Strom in der Nacht ausgehen. Notebooks können hierzu in diverse Energiesparmodi versetzt werden (Bildschirm aus, Festplatte aus, CPU heruntertakten), dann verbrauchen sie nur noch sehr wenig Strom.

Und nicht zuletzt gilt: testen, testen, testen! Geht der Alarm wirklich los, wenn sich das Schiff bewegt (einfach mal ohne Anker bei freier Wasserfläche ausprobieren!)? Ist der Alarm laut genug, so dass man auch davon aufwacht? Kann man beim Notebook klar erkennen, wenn man den Lautsprecher auf leise oder stumm geschaltet hat und somit den Alarm unwirksam macht?

Praktische Tipps zum Ankern mit dem Boot: Was muss beachtet werden?

Zuerst gilt es, den passenden Platz zu finden. Für die erwartete Windrichtung sollte er Landschutz bieten, und da man Wetterberichten nie ganz vertrauen kann, ist eine Bucht mit Rundumschutz ideal.

Dann muss man natürlich über den Wetterbericht informiert sein. Wenn Starkwind oder gar Sturm angekündigt ist, wird das Ankern eher weniger Spaß machen.

Hat man also einen schönen Platz gefunden, besteht das klassische Ankermanöver aus:

  • langsam gegen den Wind auf den Ankerplatz zufahren
  • über dem Ankerplatz aufstoppen und anker runterlassen, dabei langsam rückwärts fahren
  • sobald die Kette ausgebracht und belegt ist, nochmal einen kurzen Gasstoss rückwärts geben, um den Anker einzufahren
  • wenn viel Wind ist, nach dem Einfahren ruhig noch etwas Kette nachgeben

Wenn man nur tagsüber und bei wenig Wind ankert, kann man sich Punkt 3 auch sparen.

Ganz wichtig ist die Frage: wieviel Ankerkette soll gesteckt werden?

Die Lehrbuchmeinung von „3 facher Wassertiefe“ ist viel, viel zu wenig – außer man ankert wirklich bei null Wind, spiegelglatter See und ohne, dass Wellen von großen Schiffen kommen können.

Aus der Zeitschrift Palstek, Ausgabe 6-09, habe ich mal folgende Beispielrechung entnommen.

Eine Yacht ankert bei 5m Wassertiefe mit einer 10mm Kette:

  • Bei 60m Kette (der 12-fachen Wassertiefe) ist die Kette erst bei einem Zug von 6.878 Newton (entspricht 701 Kilogramm) voll vom Grund abgehoben.
  • Bei 30m Kette (der 6-fachen Wassertiefe) ist die Kette schon bei 1.687 Newton (entspricht 172 Kilogramm) voll vom Grund abgehoben.
  • Bei 15m Kette (der 3-fachen Wassertiefe) verringert sich der Wert auf nur 235 Newton (entspricht 24 Kilogramm).

Bereits 4 Beaufort können die Kraft von 235 Newton erzeugen und damit den Anker slippen lassen oder sogar ausbrechen.

Weiterhin hängt von der Kettenlänge auch ab, wie stark der Schaft des Ankers angehoben wird, wenn die Kette steif kommt, was wiederrum erheblichen Einfluss auf die Haltekraft des Ankers hat.
Bei 3-facher Wassertiefe wird der Schaft beispielsweise um satte 18 Grad angehoben, was die Haltekraft ganz wesentlich verringert.
Selbst bei einer Länge, die der 6-fachen Wassertiefe entspricht, wird der Schaft um 10 Grad angehoben, dann verringert sich die Haltekraft des Ankers immer noch um 30 Prozent.

Also gilt hier: Viel hilft viel! Wenn Wind zu erwarten ist, sollte die 6-fache Wassertiefe gesteckt werden. Bei Starkwind entsprechend mehr.

Und wenn die Kette zu kurz ist? Dann darf sie mit einer dicken Trosse verlängert werden! Das verbessert die Elastizität des ganzen Systems, steigert die Federwirkung und sorgt dafür, dass der Ankerschaft weniger stark angehoben wird.

In einer Bucht in den schwedischen Schären.
In einer Bucht in den schwedischen Schären.

Sicheres und komfortables Ankern mit dem Boot ist keine Geheimwissenschaft. Also, viel Spaß dabei!

13 Kommentare zu “Tipps zum Ankern mit dem Boot

  1. Thomas

    Hallo Julius,

    Habe vieles aus dem Blog mit Interessse gelesen. Geankert habe ich bis jetzt immer nur tagsüber, gehe kommende Woche aber noch einmal auf Tour mit Übernachtungen vor Anker. Hat sich iDrifter als App bewährt? Oder doch besser das ältere AnchorAlarm?
    Weiterhin viel Spass mit der Julius und immer die Handbreit Wasser wo sie hingehört.
    Thomas

    1. Julian Buß

      Moin Thomas,

      ja, iDrfiter hat sich bei bewährt. Funktioniert auf meinem iPad Mini (mit Mobilfunk, aber ohne SIM Karte) sehr zuverlässig.
      Manchmal beschwert es sich, dass zu wenig Arbeitsspeicher zur Verfügung steht, dann muss ich ein paar Apps beenden und dann geht’s.

      Viel Spaß beim ankern!

      Gruß,
      Julian

      1. Thomas

        Moin Julius,
        Danke für die Info. hol ich mir.
        Gegen Speichermangel nehme ich die App Battery Doctor.
        Weniger um die Batterie zu überwachen. Jedoch die App hat eine Funktion, die den Speicher (Cache) freiräumt.
        Ich hatte manchmal das Problem, dass Apps nicht starteten auch wenn ich alles geschlossen hatte. Da half nur Neustart des Iphones bzw. Pads. Mit der App geht es viel schneller.
        Lg
        Thomas

  2. Julian Buß

    Kurzes Update zum Artikel, der ja nun schon ein paar Jahre alt ist:

    Ankerempfehlung: Jambo Anker. Ist nach drei getesteten Ankern der einzige, der bisher (seit über zwei Jahren) immer und sofort gehalten hat. Überall. Bei jedem Wetter.
    Wenn der Anker im Bugbeschlag gefahren wird ist ein Rocna Anker auch sehr gut (gibts bei Toplicht).

  3. Detlef

    Hallo Julian,

    hast Du Erfahrung darin ob sich ein Stahlverdränger zB. 16.000 T Verdrängung im Schwell anders verhält als ein Gfk Boot mit 10.500 T Verdrängung .

    Hatte letztes Jahr eine Bavaria E 40 Fly in Kroatien gechartert. An Bojen in tollen geschützten Buchten festgemacht, dennoch schaukelte das Boot ein ums andere Mal recht ungemütlich in der Nacht . Hätte sich da ein Stahlverdränger anders verhalten ?

    Danke & beste Grüße
    Detlef

    1. Julian Buß

      Hallo Detlef,

      vermutlich ja. Das Schaukel-Verhalten hängt von vielen Dingen ab, Masse ist nur ein Faktor. Der Tiefgang und die Rumpfform ist ebenfalls sehr wichtig – je mehr Tiefgang, desto ruhiger das Boot.

  4. Detlef

    …. dann ist wohl bei einem Stahlverdränger der Knickspant die ideale Rumpfform um dem negative Verhalten bei Schwell oder Rollbewegung halbwegs vorzubeugen ?

    Ist Dir bekannt ob es auch etwas bringt Gewicht in die Bilge einzubringen ?

    1. Julian Buß

      wenn der Schwell seitlich kommt ist Knickspant gut, wenn achterlich oder vorlich finde ich Rundspant angenehmer.

      Gewicht in der Bilge wird wenig bringen, wenn das Boot nur einen geringen Tiefgang hat. Dadurch werden die Bewegungen eher hektischer (Boot krängt und will durch das größere Gewicht in der Bilge schneller wieder in die andere Richtung), aber nicht weniger.

      Es gibt bei dem Thema bestimmt ohne Ende Feinheiten – aber grundsätzlich ist ein durchgehender Kiel mit möglichst großem Tiefgang zusammen mit großer Masse hilfreich.

      In den USA gibt es simple Konstruktionen, die an einem langen Ausleger hängen und im Wasser schweben. Diese Dinger sind so gebaut, dass sie sehr einfach nach unten, aber nur sehr schwer nach oben gehen. Damit dämpfen sie die Bewegung des Boots vor Anker. „Flopperstopper“ ist ein Begriff dafür (gibt es in der Variante für in Fahrt und vor Anker).

      Wenn Schwell vor Anker ein echtes Problem ist und irgendeine Art von stabiler Ausleger gebaut werden kann, ist sowas ein wirksames Mittel gegen den Schwell.

  5. Gerd

    Hallo, und Sorry für meine Frage.
    habe mit dem Meer und Wasser eigentlich nix zu tun.
    Lese aber echt mit viel Interesse Deinen Bericht. Super:)
    Nur eins verstehe ich nicht. Warum brauch ich beim Ankern eine 3 bis 4 x längere Kette zum Anker. Da treibe ich doch auch ab, die 3 bis 4x die Länge der Kette! (Bei Wind und Wetter!)
    Hast Du mehrere Anker? (Vorne/Hinten) ?

    ((Eine Yacht ankert bei 5m Wassertiefe mit einer 10mm Kette:
    Bei 60m Kette (der 12-fachen Wassertiefe) ist die Kette erst bei einem Zug von 6.878 Newton (entspricht 701 Kilogramm) voll vom Grund abgehoben.
    Bei 30m Kette (der 6-fachen Wassertiefe) ist die Kette schon bei 1.687 Newton (entspricht 172 Kilogramm) voll vom Grund abgehoben.
    Bei 15m Kette (der 3-fachen Wassertiefe) verringert sich der Wert auf nur 235 Newton (entspricht 24 Kilogramm))

    Lg, ein baldiger Bootsbesitzer

    1. Julian Buß

      Hallo Gerd,

      das Boot wird ja nicht von der Kette gehalten, sondern vom Anker. Die Kette hat zwei Funktionen:

      a) Ruckdämpfung
      b) Schaffung eines flachen Winkels zum Anker.

      Anker sind so konstruiert, dass sie bei Zug mit flachem Winkel halten und bei 90° Winkel (Kette senkrecht vom Boot zum Anker) aus dem Grund gezogen werden können. Je mehr Kette bei gegebener Wassertiefe, desto flacher der Winkel und desto besser hält der Anker.

      Deswegen die Grundregel: Je mehr Last (Wind), desto länger die Kette.

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