„Ole, hier!“
Wir sind am Strand von Marstal, da, wo die knuffigen Strandhäuser stehen. Die Sonne lacht und erstaunlicherweise ist es nicht kalt. Sommersonnenheiß ist es auch nicht, aber so angenehm, dass wir ein wenig Zeit am Strand verbringen wollen. Ole, unser Bordhondje, ist natürlich dabei und hat schon einige tiefe Löcher gebuddelt – leider ohne einen Schatz zu finden.
„Ole! HALT! H A L T ! „
Rufe ich unserem ja noch sehr jungem und daher bisher nur bedingt erzogenem Hund hinterher. Leider völlig erfolglos: Ole hat eine Gruppe von jugendlichen Mädchen (und einem Jungen) ein paar Meter weiter entdeckt, und einige Mädels haben gerade etwas zu Essen ausgepackt. Bewährte Neuronenverbindungen im Kopf von Ole feuern: Fressen!
Dann rast ein nasser, sandiger und sehr auf Nahrung fokussierter Hund auf die Gruppe zu. „Hoffentlich mögen die Hunde…“ denke ich und gehe Ole hinterher, im Kopf schon Entschuldigungen fertig formuliert.
„Oh, wer bist Du denn…?“
„Der ist ja schön…“
„Hier, komm zu mir!“
„Nein, zu mir!“
Ach, was mache ich mir eigentlich Sorgen?
Unser Hondje erobert gerade Mädchenherzen sowieso schneller als sich irgendwer über Sand auf Kleidung oder Handtuch aufregen könnte. Etwas zu Essen hat Ole glücklicherweise nicht abstauben können, dafür bekommt er ausführlich Aufmerksamkeit und ich schnacke ein wenig mit der Gruppe über das woher, wohin und natürlich wo man denn so einen tollen Kooikerhondje herbekommt.
Anschließend vertüdeln wir einfach etwas Zeit am Strand und etwas später, als nur noch sehr wenige Leute am Strand sind, packe ich endlich mal die Drohne aus und mache ein paar Fotos:
Durch den ständigen starken Wind konnte ich mit der Drohne in diesem Urlaub fast nicht arbeiten, obwohl es in Schweden reichlich Motive gegeben hätte. Ärgerlich, da könnte die Frage aufkommen, ob dieses Gerät eine Fehlinvestition war. Aber konnte schon mit derart viel Wind über Wochen rechnen?
Das Wetter bleibt sonnig und verhalten warm. Am Donnerstag komm die ORA BLU auch noch nach Marstal und wir nutzen den einzigen halbwegs warmen Abend für ein großes Grillen: Unsere befreundete Familie (die in einem Haus in Marstal Urlaub machen), Barbara und Peter von der ORA BLU und wir. Insgesamt 10 Personen!
Leckerer Fisch brutzelt langsam seinem Garpunkt in Peters Gasgrill entgegen, guter Wein steht auf dem Tisch, Ole bekommt von den Crews an den anderen Tischen viele Streicheleinheiten, die Kinder toben auf dem Spielplatz – kurz: ein schöner, ein sehr schöner Urlaubsabend.
„Bugleine los, Spring los, Achterleine lösen und halten!“
Am Samstag legen wir wehmütig ab. Die Tage in Marstal haben uns wieder gut gefallen: Einfach mal etwas Zeit vertrödeln ohne daran zu denken, wie wir wieder rechtzeitig nach Hause kommen. Denn der Sprung von Marstal nach Damp ist relativ kurz, da kann kaum noch was passieren.
Der Ableger ist nicht ganz einfach: Der Wind steht mit vier bis fünf Windstärken auf den Steg, an dem wir seitwärts liegen, und der Platz zum manövrieren ist durch andere Boote begrenzt. Mit Hilfe eines netten Seglers und einigen überlegt ausgeführten Manövern klappt es dann aber, und wir sind unterwegs: nach Hause.
Dieser Eintrag spielt vom 16. bis 19. August 2016.
Ich musste bei dem Absatz über die Drohne schmunzeln. Wir waren ja nur wenige Tage vor euch in Marstal und konnten uns noch richtig über den starken Wind und die hohen Windwellen „freuen“, die Nächte in Marstal waren – laut. Kurz vorher hatte meine Frau mir eine Foto-Drohne zum Geburtstag geschenkt. Obwohl sich das Teil verblüffend stabil gegen den Wind und sogar Böen stemmte war mir der Betrieb einfach zu unsicher. So kamen leider nur wenige Flüge zusammen. Aber die nächste Saison kommt bestimmt.