Am Freitag kam nachmittags meine Mutter mit dem Fahrrad zu uns nach Kappeln. Im Sommer wohnt sie quasi auf dem Campingplatz bei Schuby, einen Steinwurf entfernt von unserem Liegeplatz in Damp. Und von Damp nach Kappeln ist es eine schöne Fahrradtour, und so kam sie zum Kaffee zu uns.
Während meine Mutter die Julius natürlich schon ausgiebig besichtigt hat, ist sie aber bisher noch nicht mitgefahren. Und es war zwar immer noch etwas kühl, aber sonnig und windarm und der Weg von Kappeln nach Damp ist ein Katzensprung – welche bessere Gelegenheit konnte es geben?
Folglich haben wir uns spontan entschlossen, ihr Fahrrad an Bord zu hieven und doch noch gegen 1630 zum Spätnachmittagstörn zurück nach Damp abzulegen. Eben vorher wurden wir noch Zeugen einer „Just Married“ Tour auf der Schlei:
Man beachte die steuerbord achtern hinterhergeschleppten „Dosen“!
Der Ableger war entspannt (kaum Strömung), und im Folgenden konnten wir meiner Mutter eine schöne und ruhige Kreuzfahrt bieten. Und weil wir Zeit hatten und das Wetter passte, haben wir einfach mal in Olpenitz geguckt, wie es dort so voran geht:
Olpenitz war lange Zeit Marinestützpunkt, wurde aber irgendwann aufgegeben. Ein stark motivierter Projektplaner wollte aus dem Gelände eine irrsinnig große Anlage mit Tiefwasser-Marina, Luxus-Ferienhäusern, Luxus-Hotels, Hallen-Liegeplätze, Indoor-Ski-Halle etc. pp. machen. Natürlich waren die Pläne hoffnungslos unrealistisch, und so ging nach den ersten Häusern das Geld aus. Irgendwann dann übernahm ein anderer Investor das Projekt, streichte all den Größenwahn und teilte es in realistische Häppchen auf, und seitdem passiert dort was. Hier mehr Fotos:
Es ist immer noch ziemlich einsam, ein richtiger Hafen fehlt und jede Infrastruktur sucht man vergebens. Aber: Baufortschritt ist erheblich zu sehen. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht!
Damit waren wir zurück in Damp und der Kurzurlaub der kurzen Wege war fast zu Ende. Aber auch wenn das Wetter wirklich hätte besser sein können: Es war der erste echte Urlaub mit der Julius, und es war schön. Die Technik hat funktioniert und es hat sich gezeigt, dass sich die wind-/seegangsbedingten Grenzen nach oben verschoben haben – genau wie erhofft. Wir kommen sehr gut mit dem Schiff zurecht, und der Komfortlevel ist wirklich erstaunlich. Also: ein Traum von einem Schiff ist sie, die Julius!
Ich staune ja über die kleine Heckwelle, die die Julius nur macht. Da zeigt sich, dass ein Halbgleiter, wie unsere nicht viel schnellere Princess, doch eine ganz andere Rumpfform hat. Unsere Heckwelle ist auch bei gemächlicher Fahrt nicht zu verachten. 😉
Hallo Jürgen,
im Foto waren wir natürlich langsam, aber auch bei 7 Knoten macht die Julius fast keine Heckwelle – ein ziemlich effektiver Rumpf. Ich glaube, das liegt vor allem an dem runden Heck.