Am Samstag haben wir vor dem Campingplatz „Schuby Strand“, der nördlich von Damp ist, geankert. Am Tage war keinerlei Wind und die See total ruhig, daher war ankern an der nach Osten völlig offenen Küste kein Problem.
Der Abend kam und es blieb ruhig, die Vorhersage lautet auf eine ganz leichte Zunahme des Windes aus gleichbleibender Richtung: Ost, d.h. auflandig.
Aus Bequemlichkeit haben wir uns dann entschieden, die Nacht ebenfalls vor Anker zu verbringen. Und pünktlich um elf, als alle in den Kojen waren, hat der Wind dann wie vorhergesagt leicht zugenommen.
Aus dieser Nacht haben wir nun etwas gelernt: niemals bei auflandigem Wind über Nacht ankern, auch wenn er nur sehr schwach ist. Eigentlich natürlich eine Binsenweisheit…
In dieser Nacht jedenfalls haben wir alle bis morgens um vier keine einzige Minute geschlafen. Der Wind war tatsächlich nur schwach, hat aber ausgereicht, um eine gewisse Dünung zu erzeugen, die man vor Anker einfach erheblich mehr merkt als wenn das Boot in Fahrt ist.
Was uns aber wirklich den Schlaf geraubt hat, waren die unzähligen Geräusche, die diese Wellen, auch wenn sie wirklich klein waren, im Schiff erzeugt haben: lautes Klatschen, wenn eine Welle gegen die Bordwand knallt. Anhaltendes Gluckern, wenn das Wasser ums Schiff strömt. Irritierendes Fließen, wenn eine Welle unter dem Schiff durchläuft.
Da die Xenia ein Stahlschiff ist, wurde jedes dieser Geräusche durch den ganzen Schiffskörper übertragen und war im Bug genauso wie achtern gut und deutlich zu vernehmen. Dazu gesellten sich Ächtzen, Knarren und Knarzen der Inneneinrichtung, wenn in regelmäßigen Abständen etwas weniger schwache Wellen das Schiff in etwas stärkere Bewegung versetzt haben.
Als es dann um vier wieder hell war haben wir dann eingesehen, dass ankern vor dieser offenen Küste bei dieser Windrichtung einfach eine dumme Idee war, sind ankerauf gegangen und kurz nach Damp zurückgeschippert, wo wir dann ausgezeichnet und lange geschlafen haben 🙂