Heute morgen

Ich bin heute früh aufgestanden, um kurz vor sieben. Nach dem ersten Kaffee und kleinen Arbeiten wollte ich dann so gegen 0800 mal raus, weil die Sonne schien und es ein sehr schöner Morgen war.

Also kurz meinen super Rymhart Troyer übergeworfen, raus aus der Kajüte auf das Achterdeck und schon fand ich mich auf dem Hosenboden wieder: es war offensichtlich kalt heute Nacht, und auf dem ganzen Deck war eine feine Eisschicht, auf der ich prompt ausgerutscht bin. Die Reling, die Hülle – alles war mit Eis überzogen.

Das war zwar wackelig zum laufen, sah aber sehr schön aus. Hier mal ein Bild der Julius im morgentlichen Zwielicht:

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Ich habe dann noch einen kleinen Morgenspaziergang über das Gelände von Elburg Yachting gemacht. Es ist nicht zu glauben, was da alles für Yachten herumliegen und -schwimmen. Darunter Schiffe um die 20 Meter für unfassbar viel Geld – mir hat das aber nur gezeigt, was für einen guten Fang ich mit der Julius gemacht habe.

Ein paar Stunden später war noch schöneres Licht:

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Und als Lohn nach all der Arbeit musste ich einfach eine ganz kurze Runde drehen 🙂 Ich habe überlegt, ob ich das Risiko eingehen soll, alleine mit diesem vom Manövrierverhalten her unbekannte Boot aus dem Hafen rauszubugsieren. Aber es war kaum Wind, und (kalkuliertes) Risiko gehört zum Leben. Also Motor an und los!

War auch überhaupt kein Problem. Ich habe wie immer die drei goldenen Regeln (die ich von der Kinette gelernt habe) befolgt:

  1. Langsam
  2. Langsam
  3. Langsam

und bin perfekt aus dem Hafen heraus und auch wieder hinein gekommen.

Die auf sechs Zylinder verteilten 8,4 Liter Hubraum erzeugten einen sehr sonoren und satten Sound, der aber durch die gute Isolierung nur leicht im Hintergrund zu vernehmen ist. Die Sonne schien, es war erstaunlich warm und ich habe 20 Minuten lang einen winzigen Schluck von den Erlebnissen, die mit diesem Schiff auf uns zukommen werden, gekostet.

Und ich bin sicher: Julius und ich, wir werden gute Freunde werden.

Und eigentlich war es ja auch eine absolut nötige Probefahrt, um zu sehen, ob auch alles funktioniert 🙂

Die ersten 32 Stunden auf dem neuen Boot

Gestern, am Freitag, bin ich gegen 13 Uhr in Elburg, Niederlande, angekommen. Nach kurzem Plausch und Kaffee trinken mit meinem Betreuer bin ich zum Kran gegangen und war sehr erfreut, meine Julius schon in den Gurten hängen zu sehen.

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Einen Augenblick später ging es auch schon los und in zehn Minuten war das Schiff im Wasser. Der Hafenmeister hat es dann mit mir zusammen an den Steg gefahren und mir einen Wasserschlauch gegeben, damit ich den Tank auffüllen konnte (was übrigens bummelig 40 Minuten gedauert hat… 1.100 Liter sind schon eine ganze Menge…).

Den Rest des Tages habe ich mit dem Schleppen von Kisten und Taschen aus dem Auto zum Schiff und einräumen der in den Kisten und Taschen befindlichen Sachen zugebracht. Hier mal eine Momentaufnahme:

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Abends gegen 2000 war dann alles soweit eingeräumt und das Schiff halbwegs aufgeklart. Zwischendurch kam noch der vorherige Eigner vorbei und hat sich erkundigt, ob alles in Ordnung ist und mir noch ein paar Sachen erklärt – sehr nett!

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Erstaunlich, wie viel in eine B-Klasse reinpasst

Das Auto ist beladen:
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  • 8 Standard Umzugskisten mit diverser Ausrüstung, Elektronik, Tauwerk, Geschirr, Töpfe und so weiter
  • eine etwas größere Kiste
  • drei Ikea-Taschen und eine etwas kleinere Tasche mit Bettwäsche und Bekleidung für vier Personen für neun Tage
  • mein grooooßer Werkzeugkoffer
  • Koffer mit Akkuschrauber
  • Knarrenkasten
  • Lebensmittel für Frühstück, Zwischenmahlzeit, warmes Essen für die ersten drei Tage
  • 2 x 1,5l Softdricks, ca. 30 Bierflaschen, eine Flasche Sekt

Ich hätte nie gedacht, dass ich das alles in die ja nun nicht übermäßig große B-Klasse reinbekomme und dann sogar noch Platz übrig habe. Also, mal sehen, was ich noch mitnehme 🙂

Geplante Route für den Überführungstörn der MY Julius

Am 27.2. soll es ja losgehen. Von Elburg, Niederlande erstmal nach Hamburg. Dort werden dann noch Davits installiert und vermutlich irgendwann im April geht es dann weiter nach Damp, Ostsee.

Elburg liegt am Isselmeer (auf der Karte links oben zu sehen):

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Generell kommt man von Elburg erstmal recht einfach nach Delfzijl an der Ems:
(auf die Karte klicken um eine größere Version zu sehen)

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Das sind bummelige 100 Meilen (obwohl man im Binnenbereich ja in Kilometern misst… aber ich bin halt mehr Seefahrer…).

Dann ist man in der Ems. Und wie weiter?

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Alea iacta est: am 27.2. geht es los.

Die Bahnfahrt ist nun gebucht:

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Das bedeutet: am 27.2. fahren wir mit der Bahn von Hamburg nach Zwolle, und von dort entweder mit dem Bus oder mit dem Taxi weiter nach Elburg zur Julius.

Vorher fahre ich am kommenden Freitag mit dem Auto nach Elburg und bringe eine gefühlte LKW Ladung an Ausrüstung und Sachen für 9 Tage Überführungstörn zum Boot. An dem Freitag selbst wird das Boot dann auch wieder zu Wasser gelassen, so dass ich dann in aller Ruhe einräumen und dann auf dem Boot schlafen kann. Am Sonntag fahre ich dann zurück nach Hamburg.

Also zwei Nächte auf dem neuen Boot! Ich bin sehr gespannt, wie sich das anfühlt…

An diesem Wochenende werde ich auch die ersten Modifikationen vornehmen:

  • Den vorhandenen Kartenplotter durch meinen Raymarine e7 austauschen.
  • Die AIS Signale via USB vom Außensteuerstand zum Kartentisch führen, so dass ich sie auf meinem Navigations-Notebook habe.
  • Eine 24V Steckdose außen installieren, damit ich das Yoga Tablet durchgehend betreiben kann.
  • Eine 24V Steckdose innen installieren, um mein iPad Mini und andere Geräte aufladen zu können.
  • Den Monitor von der alten, nicht mehr verwendeten Rückfahrkamera abbauen.
  • Alle Geräte noch mal auf Funktion prüfen.
  • Und noch ein paar Kleinigkeiten: Notebook an GPS anschließen, iPad Mini Halterung installieren, Fixierung für das Yoga Tablet am Außensteuerstand anbringen und was mir noch so vor Ort ein- und auffällt.

Auf der Nordsee ist momentan jeden Tag ordentlich Wind, daher werden wir auf jeden Fall die Route über die Ems, Küstenkanal, Hunte und Weser nach Bremerhaven nehmen. In Bremerhaven schauen wir dann, ob und wann es ein Wetterfenster gibt, um über die Nordsee idealerweise nach Helgoland und von dort nach Hamburg zu kommen.