Boot überwintern im Wasser: So kann es funktionieren.

Überwinterung im Wasser
Auch im Winter mal unterwegs sein – kein Problem bei einer Überwinterung im Wasser.

(Dies ist eine überarbeitete und aktualisierte Version eines Artikels aus 2019)

Eine Yacht muss nicht unbedingt an Land überwintern. Immer mehr Eigner lassen ihr Boot über Winter im Wasser, und ich lasse mein Stahlboot seit 2012 im Wasser überwintern.
Dazu habe ich eine Reihe von Notizen zum Thema „Überwintern im Wasser“ gemacht, die ich hier veröffentlichen möchte und hoffe, dass sie anderen Bootsbesitzern helfen.

Nach fünf Jahren Überwinterung im Wasser ist mein Verfahren an einem geschützten Liegeplatz (!) mittlerweile einfach wie folgt:

  • Die JULIUS wird seitlich an einem Schwimmsteg gelegt und mit Vor- und Achterleine sowie Vor- und Achterspring festgemacht. Alternativ am Kai in einem tidenunabhängigen Hafen.
  • Der äußere Kühlkreislauf der Maschine wird entleert, Seeventile im Maschinenraum geschlossen.
    Alternativ stelle ich eine Heizung (Ölradiator, hier einige Exemplare) auf sehr kleine Stufe, so dass der Maschinenraum immer über Null Grad hat.
  • Ungiftiger Frostschutz (Propylenglykol) kommt in die Toilette und Fäkalientank.
  • Wenn ich nicht an Bord bin: Wasserleitungen entleeren (bei ausgeschalteter Pumpe laufen lassen bis nichts mehr kommt).

Meine Webasto Heizung kann ich aus der Ferne via SMS an- und ausstellen. Bevor ich an Bord gehe, lasse ich die Heizung also schon mal ein paar Stunden laufen.

Diese Einwinterungsprozedur ist sehr einfach und erlaubt es mir, auch im Winter mal zu fahren.

Einige Tipps sind aus dem Artikel „Winterwonnen“ aus der Zeitschrift „Palstek“, Ausgabe 1-10, entnommen. Wie immer erhebt diese Tippsammlung weder den Anspruch auf Vollständigkeit noch gibt es eine Gewähr auf Korrektheit. Ergänzungen und Korrekturen bitte als Kommentar hinterlassen.

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Runterkommen. Eine Auszeit nehmen. Nur für 10 Minuten oder so. Da hab ich was für dich!

Du und ich, wir alle wissen, dass gefühlt unheimlich viel schief läuft. Die Leute da drüben, die in dem Laden neulich, die Spinner in dem und dem Land. Die täglich aufhetzenden Schlagzeilen im Boulevard, die einfach nur um Aufmerksamkeit schreien und sie fast immer auch bekommen. Weil es einfach zu verführerisch ist, sich über andere aufzuregen und so kurz mal den eigenen Sorgen und Nöten zu entkommen.

Dass nüchtern betrachtet auch unheimlich viel gut läuft, wird von den Schlagzeilen verheimlicht. Gute Nachrichten verkaufen sich nicht, das war schon immer so. Wer die technische Seite der Algorithmen in den sozialen Medien versteht, ist jeden Tag wieder erstaunt, wie perfekt menschliche Psychologie ausgenutzt wird, um immer mehr Aufregerthemen zu platzieren und Zeit von Nutzer:innen so lange wie irgend möglich in Anspruch zu nehmen: Du sollst auf der Seite bleiben, um jeden Preis! Auch um den Preis, dass ganze Gesellschaften aufgehetzt, Debatten vergiftet werden.

Und wer den „Mainstream“ Medien (was immer auch dieser Kampfbegriff beschreiben soll) entkommen will, der landet möglicherweise bei den „Alternativen Medien“ – die dieses Prinzip nur noch extremer betreiben, um sich ihre Kundschaft heranzuzüchten und zu halten.

Doch: Zu einem Spiel gehört, dass alle mitspielen. Und wer sich einfach mal dazu entschließt, das Spiel nicht mehr mitzuspielen, kann Abstand gewinnen. Abstand, um Dinge mal aus einer anderen, vielleicht größeren Perspektive, zu betrachten. Meinungen zu reflektieren und in Frage zu stellen. Und: einfach mal runterzukommen.

Oha, der Skipper wird philosophisch

Ich wollte nur auf einen Youtube Kanal hinweisen, der mich fasziniert. Letztlich gehört dazu aber ein größeres Bild, und so komme ich nicht umhin, etwas philosophisch zu werden. Aber hey, es ist mein Blog, ich lebe hier und kann posten, was mir sinnvoll erscheint.

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Boot im Winter: Ofen an Bord – welcher? Und wohin?

Die JULIUS im letzten Winter in Glückstadt

Ich nutze die JULIUS auch im Winter und halte mich oft dort auf. Bisher lag das Boot über Winter still in Glückstadt und ich bin nicht gefahren, außer vielleicht mal im November bei Kälte und Schneeregen nach Helgoland. Unzweifelhaft sind November und Dezember keine guten Monate, um Boot zu fahren: Das Wetter ist meist grau und windig, die Tage sind kurz.

Aber ab Ende Januar kann schon schöne Tage geben, mit Sonne und schöner, knackiger Winterkälte. Vielleicht gibt es sogar noch mal etwas Schnee im Februar oder März?

Doch für dieses Jahreszeit ist meine Bootselektrik nicht ausgelegt: Die Solaranlage produziert sehr wenig (hauptsächlich, weil die Solarpaneele flach liegen und nicht ausgerichtet sind), meine Batteriekapazität reicht – wenn ich arbeite und Computer betreibe – nur für knapp zwei Tage (mehr dazu beispielsweise unter Hybridbatterie mit BOS LE300: Jetzt macht es Spaß – Erfahrungen, Empfehlungen und Tipps). Wenn die Webasto Diesel-Heizung durchgehend läuft, sind das eher 1 1/2 Tage.

Schon sehr lange schaue ich sehnsüchtig auf all die schönen Dieselöfen, die beispielsweise Toplicht hat:

Dieselöfen bei Toplicht

So ein Ofen erzeugt eine wunderbare Wärme, entfeuchtet die Luft (was im Winter immer ein Thema auf Booten ist), sieht schön aus und – wichtig! – läuft ohne Strom.

Doch: Es gibt einfach keinen Platz auf der JULIUS, wo ein Ofen platziert werden könnte.

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Der völlig unwahrscheinlicher Schaden – und ein zerstörter Traum?

Youtube Kanal von Henk-Jan

Kennst du Henk-Jan mit seiner MV Lady Liselot? Wenn nicht: Hier ist sein Youtube Kanal: https://www.youtube.com/@MVLadyLiselot (in Englisch).

Mich hat Henk-Jan schon oft gut unterhalten. Er ist ein netter und witziger Typ, mit einer – zumindest in seinen Videos – sehr positiven Lebenseinstellung. Henk lacht viel, macht Späße, ist auch mal albern in seinen Videos. Aber immer ist es irgendwie nett.

Henk-Jan war nicht immer so. In seinem Teaser-Video erzählt er mehr davon:

Er hatte ein paar Jahre, die wohl schwierig wahren:

„For two or three years, it cost me a lot of effort to see the fun in life.“

So erzählt er in dem Video. Und weiter:

„In summer 2019 my doctor said to me: ‚What, if everything is possible, where do you wake up tomorrow?‘ – I answered two seconds later: ‚on board of a boat!'“

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