„Sorry, wir werden nicht warm miteinander.“

Helgoland achteraus im ersten Licht des Tages.

„Ich will kurz nach vier Uhr morgen früh los.“

Die JULIUS ist Innenlieger in einem Sechser-Päckchen. Um eine passende Tide zu haben und zeitig am nächsten Ziel anzukommen muss ich sehr früh los. Natürlich möchte ich nicht alle Nachbarn dafür aus dem Schlaf holen müssen, und so spielen wir am Abend noch mal Salvatore und mischen unser Päckchen neu, sortiert nach Abfahrtszeit: Der Innenlieger (ich) nach ganz außen, Nr. 2 auf Position 4, Nr. 3 auf Position 5, Nr. 4 rückt auf Position 1… aber so etwas ist auf Helgoland völlig normal, und dementsprechend entspannt läuft es alles ab.

„Darf ich bei dir längsseits gehen?“

Ein kleineres, klassisches Plattbodenboot kommt danach noch in den Hafen und sucht einen Platz. Überall sind die Päckchen lang, so eine richtig gute Option gibt es so spät Abends nicht mehr.

„Na klar, musst aber früh aufstehen. Ich will um 0430 los.“

Ein Stirnruzeln beim Skipper des Plattbodenbootes. Kurzes Nachdenken.

„Ah egal, ehe ich hier noch lange rumkurve, dann stelle ich mir eben den Wecker.“

Er hat offensichtlich keine Lust mehr und will nur noch irgendwo liegen. War vermutlich ein langer Törn heute: Es ist kein Wind, und unter Maschine wird sein Boot nicht sonderlich flott sein.

Umsortiertes Päckchen.

Es ist ein wunderschöner Sommerabend auf Helgoland: Kein Wind, warme Luft, Leute sitzen entspannt beim Sundowner auf ihren Booten. Ich sitze mit einem kalten Bier auf meinem Achterdeck, genieße die Atmosphäre und mache einfach mal gar nichts. Außer zu gucken und die Gedanken schweifen zu lassen.

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Danke für das Buch!

Sturz der Tage in die Nacht

Vor ein paar Wochen kam überraschend ein kleines Päckchen mit dem Buch Sturz der Tage in die Nacht von Antje Ravic Strubel und einer netten Karte.

Darüber habe ich mich sehr gefreut und ein paar Tage später mit dem Lesen angefangen. Ehrlich gesagt war es tatsächlich mal wieder schön, ein analoges, richtiges Buch in den Händen zu halten – sonst lese ich fas nur noch elektronisch.

Und tatsächlich gefällt mir das Buch gut – ich selbst wäre nie darauf gestoßen. Es ist gut geschrieben, erzählt eine interessante Geschichte und hält durchgehend Spannung. Dazu spielt es auf einer schönen Insel in der Ostsee.

Vielen Dank dem Spender! Und wer gerade neuen Lesestoff sucht, vielleicht es was für dich?

„Wohin soll’s denn gehen?“ – „Zu den Faröern“

Auf das Erlebnis mit dem Irren im Kanal (vorherige Geschichte – hier lesen!) hätte ich einerseits auch verzichten können. Andererseits hat es aber den ersten Teil der Kanalfahrt interessant gemacht. Am nächsten Tag ging es dann von Rendsburg weiter, durch den Rest des Kanals.

Im Nord-Ostsee-Kanal

Im Grunde ist eine Passage des Nord-Ostsee-Kanals für eine Yacht einigermaßen spektakulär: Wo sonst kommt man den großen Dampfern so nahe?

So empfanden beispielsweise die Hamiltons von der MV Dirona (US-Amerikaner) die „Kiel Canal Experience“ als so bemerkenswert, dass sie sich drei Tage (!) Zeit dafür genommen haben. Sehr anschaulich und mit vielen Fotos beschrieben hier (englisch):

So fasziniert James und Jennifer vom Kiel Canal – der internationale Name für den Nord-Ostsee-Kanal – sind, so langweilig finde ich diese Fahrt. Zwei mal pro Jahr fahren wir hier durch, da ebbt das Erlebnis, der Berufsschifffahrt so nahe zu sein, deutlich ab und es überwiegt die Monotonie der Kanalfahrt. Zumal, wenn ich alleine unterwegs bin.

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Der Irre im Kanal macht weiter – aber nicht lange.

„Wahrschau vor dem Segler vor deinem Bug, der verhält sich äußerst gefährlich.“

Höre ich über UKW den Lotsen des Container Schiffes eine Warnung vor dem sich und andere gefährdenden Segler (siehe Teil 1 der Geschichte – hier lesen!) an den nachfolgenden Tanker aussprechen.

Er ist nun achteraus und fährt auf der richtigen Seite vom Kanal, eng am Ufer. So, wie es sein soll.

Der Segler fährt nun korrekt dicht am Ufer (Boot absichtlich verpixelt).

„Vermutlich hat er langsam realisiert, wie gefährlich sein Verhalten war. So etwas macht er sicher nicht noch mal.“

Denke ich. Tatsächlich passiert er den Tanker ohne Vorkommnisse. Ich entspanne und richte mich auf die weitere Kanalfahrt ein. Das Wetter ist ruhig, es ist warm. Ich möchte heute noch bis Rendsburg kommen.

„Hast du den Namen von dem Segler erkennen können?“

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