Danke für das Buch!

Sturz der Tage in die Nacht

Vor ein paar Wochen kam überraschend ein kleines Päckchen mit dem Buch Sturz der Tage in die Nacht von Antje Ravic Strubel und einer netten Karte.

Darüber habe ich mich sehr gefreut und ein paar Tage später mit dem Lesen angefangen. Ehrlich gesagt war es tatsächlich mal wieder schön, ein analoges, richtiges Buch in den Händen zu halten – sonst lese ich fas nur noch elektronisch.

Und tatsächlich gefällt mir das Buch gut – ich selbst wäre nie darauf gestoßen. Es ist gut geschrieben, erzählt eine interessante Geschichte und hält durchgehend Spannung. Dazu spielt es auf einer schönen Insel in der Ostsee.

Vielen Dank dem Spender! Und wer gerade neuen Lesestoff sucht, vielleicht es was für dich?

„Wohin soll’s denn gehen?“ – „Zu den Faröern“

Auf das Erlebnis mit dem Irren im Kanal (vorherige Geschichte – hier lesen!) hätte ich einerseits auch verzichten können. Andererseits hat es aber den ersten Teil der Kanalfahrt interessant gemacht. Am nächsten Tag ging es dann von Rendsburg weiter, durch den Rest des Kanals.

Im Nord-Ostsee-Kanal

Im Grunde ist eine Passage des Nord-Ostsee-Kanals für eine Yacht einigermaßen spektakulär: Wo sonst kommt man den großen Dampfern so nahe?

So empfanden beispielsweise die Hamiltons von der MV Dirona (US-Amerikaner) die „Kiel Canal Experience“ als so bemerkenswert, dass sie sich drei Tage (!) Zeit dafür genommen haben. Sehr anschaulich und mit vielen Fotos beschrieben hier (englisch):

So fasziniert James und Jennifer vom Kiel Canal – der internationale Name für den Nord-Ostsee-Kanal – sind, so langweilig finde ich diese Fahrt. Zwei mal pro Jahr fahren wir hier durch, da ebbt das Erlebnis, der Berufsschifffahrt so nahe zu sein, deutlich ab und es überwiegt die Monotonie der Kanalfahrt. Zumal, wenn ich alleine unterwegs bin.

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Der Irre im Kanal macht weiter – aber nicht lange.

„Wahrschau vor dem Segler vor deinem Bug, der verhält sich äußerst gefährlich.“

Höre ich über UKW den Lotsen des Container Schiffes eine Warnung vor dem sich und andere gefährdenden Segler (siehe Teil 1 der Geschichte – hier lesen!) an den nachfolgenden Tanker aussprechen.

Er ist nun achteraus und fährt auf der richtigen Seite vom Kanal, eng am Ufer. So, wie es sein soll.

Der Segler fährt nun korrekt dicht am Ufer (Boot absichtlich verpixelt).

„Vermutlich hat er langsam realisiert, wie gefährlich sein Verhalten war. So etwas macht er sicher nicht noch mal.“

Denke ich. Tatsächlich passiert er den Tanker ohne Vorkommnisse. Ich entspanne und richte mich auf die weitere Kanalfahrt ein. Das Wetter ist ruhig, es ist warm. Ich möchte heute noch bis Rendsburg kommen.

„Hast du den Namen von dem Segler erkennen können?“

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Der Irre im Kanal.

Das Schiffshorn tutet. Lang, laut und wütend. Wir sind eben in den Nord-Ostsee-Kanal eingefahren, haben die großen Schleusen von Kiel-Holtenau verlassen. Wie schon häufig wurden ein paar Sportboote zusammen mit einem Berufsschiff geschleust.

Nord-Ostsee-Kanal, Schleuse Kiel Holtenau zusammen mit einem Container-Feeder. Ist schon ganz schön groß, so ein Dampfer.

Der Dampfer in der Schleuse war schon ein ordentlicher Brocken. Einer der Sorte, denen man niemals zu nahe kommen darf, schon gar nicht im engen Kanal. So ein großes Schiff kann schlicht nicht anhalten, oder ausweichen, selbst wenn der Schiffsführer das will. Und wenn die Crew auf dessen Brücke ein kleines Sportboot überhaupt sieht: Durch hoch gestapelte Container sind die toten Winkel nämlich beeindruckend groß.

Beim Hafenmeister in Damp lagen letztens Broschüren aus, ich glaube sie waren von der Wasserschutzpolizei. Ein Beitrag dort hat versucht, die Lage der Leute auf der Brücke von so einem Dampfer zu verdeutlichen: Fotos von dort oben, und eingekreist irgendwo die Mastspitze eines Seglers. Oder die Schemen eines Motorbootes, das denkt, es wäre doch wohl gut zu sehen, von der Brücke aber selbst bei gutem Wetter kaum auszumachen ist.

So einem Bug sollte man nie, niemals zu nahe kommen! Außer beim ausfahren aus der Schleuse, wenn das große Schiff noch fest ist.

Ich empfand die Fotos als sehr interessant, und sie haben mich in meiner Strategie mehr als bestätigt:

„Bleib weg von großen Dampfern. Und fahre nie, nie, niemals vor deren Bug herum.“

Wieder das kräftige Horn. Kurz bin ich irritiert: Meint jemand mich? Mache ich etwas falsch? Ich schaue nach achtern: Nein, der Container-Feeder aus der Schleuse ist noch weit weg und nimmt erst Fahrt auf. Außerdem bin ich brav eng am rechten Ufer des Kanals.


„Scheiße.“

Denke ich, nachdem ich mich umgedreht und noch mal genauer voraus geschaut habe.

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