
„Ich will kurz nach vier Uhr morgen früh los.“
Die JULIUS ist Innenlieger in einem Sechser-Päckchen. Um eine passende Tide zu haben und zeitig am nächsten Ziel anzukommen muss ich sehr früh los. Natürlich möchte ich nicht alle Nachbarn dafür aus dem Schlaf holen müssen, und so spielen wir am Abend noch mal Salvatore und mischen unser Päckchen neu, sortiert nach Abfahrtszeit: Der Innenlieger (ich) nach ganz außen, Nr. 2 auf Position 4, Nr. 3 auf Position 5, Nr. 4 rückt auf Position 1… aber so etwas ist auf Helgoland völlig normal, und dementsprechend entspannt läuft es alles ab.
„Darf ich bei dir längsseits gehen?“
Ein kleineres, klassisches Plattbodenboot kommt danach noch in den Hafen und sucht einen Platz. Überall sind die Päckchen lang, so eine richtig gute Option gibt es so spät Abends nicht mehr.
„Na klar, musst aber früh aufstehen. Ich will um 0430 los.“
Ein Stirnruzeln beim Skipper des Plattbodenbootes. Kurzes Nachdenken.
„Ah egal, ehe ich hier noch lange rumkurve, dann stelle ich mir eben den Wecker.“
Er hat offensichtlich keine Lust mehr und will nur noch irgendwo liegen. War vermutlich ein langer Törn heute: Es ist kein Wind, und unter Maschine wird sein Boot nicht sonderlich flott sein.

Es ist ein wunderschöner Sommerabend auf Helgoland: Kein Wind, warme Luft, Leute sitzen entspannt beim Sundowner auf ihren Booten. Ich sitze mit einem kalten Bier auf meinem Achterdeck, genieße die Atmosphäre und mache einfach mal gar nichts. Außer zu gucken und die Gedanken schweifen zu lassen.