Internet auf dem Boot: Im Hafen. Unterwegs. Vor Anker. Und bezahlbar.

Internet auf dem Ankerplatz - bequem, stabil, für alle Geräte.
Internet auf dem Ankerplatz – bequem, stabil, für alle Geräte.

Ich habe mich erneut dem Thema „Boot Internet“ gewidmet und die bisherige Lösung erheblich verbessert.

Meine neue Lösung ist etwas aufwändiger als der bisherige Huawei UMTS/WLAN Hotspot, dafür aber auch erheblich leistungsfähiger und kann – vor allem – nun auch Hafen- oder sonstige WLANs nutzen.

Mit der richtigen Anleitung ist der Nachbau meiner Lösung einfach, obwohl ein paar Kenntnisse von Netzwerk-Technik notwendig sind. All das möchte ich vermitteln und habe dazu mehrere Artikel geschrieben.

Für die ganz eiligen Leser fange ich aber jetzt schon mal mit einer Einkaufsliste für das Boot Internet an:

Der TP-Link Router kann mittels stabilisierten 12V auch direkt versorgt werden, ohne 230V Inverter.

Inhalt

Diese Serie besteht aus fünf Teilen:

Nun aber zum ersten Teil der Artikelserie:

Vorweg

Sei gewarnt: Diese Serie wird wirklich technisch. Lies weiter, wenn du dich grundsätzlich mit Handys, Tablets und Computern auskennst und endlich mal verstehen willst, wie dieses ganze Geraffel eigentlich ins Internet kommt und was all die lustigen Begriffe wie Gateway, Router und NAT bedeuten. Alle anderen Leser können diese Artikel getrost ignorieren.

Rückblende: Die einfache Lösung für Boot Internet mittels Mobilfunk

Bisher haben wir Boot Internet vor allem über Mobilfunk mit Hilfe eines Huawei E5377s-32 Mobilfunk-Hotspots genutzt. Damit können bis zu acht Geräte (Tablet, Bordcomputer, Kindle…) das Internet nutzen.

Der Huawei E5377 kann sich eigentlich auch über ein Hafen-WLAN an das Internet hängen und alle eigenen Geräte dann darüber versorgen. In der Theorie klingt das super, denn damit kann teures Mobilfunk-Internet gespart werden.

In der Praxis hat das aber nie zuverlässig funktioniert, daher lief immer die Verbindung über Mobilfunk. Das ist auch schnell und funktioniert zuverlässig und praktisch überall. Doch Deutschland ist ja leider Entwicklungsland hinsichtlich Mobilfunktarife, und jedes Gigabyte kostet richtig Geld. Angesichts der Tatsache, dass mittlerweile alle Geräte ständig Updates laden, Apps aktualisieren und sonstwas im Netz machen, kann man da arm werden.

Daraufhin habe ich mich damit beschäftigt, wie ich diese automatischen Verbindungen kontrollieren und sperren kann. Mit den hier beschriebenen Maßnahmen hatte ich einigen Erfolg, aber nicht genug: Das Datenkontingent schmolz immer noch erstaunlich schnell dahin.

Ein neuer Lösungsansatz musste her

Router und POE Adapter beim Test zu Hause für Boot Internet.
Einige Komponenten beim Test zu Hause.

Etwas, was das Boot Internet eine Stufe professioneller macht und diesen Anforderungen entspricht:

  • Exzellente WLAN Empfangs- und Sendeleistung, um Internet via Hafen-WLANs oder freie WLANs am Ankerplatz zuverlässig nutzen zu können.
  • Alternativ Internet über 4G oder 3G Mobilfunk.
  • Anschluss für viele Geräte auf dem Boot – der Huawei war auf acht Geräte begrenzt, und an diese Grenze sind wir (erstaunlicherweise) bereits gestoßen (3 x Handy, 1 x Bordcomputer, 3 x Kindle, 2 x iPad, 1 x Macbook…).
  • Eine Firewall, bei der ich Datenverkehr anhand von Domainnamen (und nicht IP-Adressen, die sich ändern können!) sperren kann, um all die automatischen Updates der Geräte zuverlässig zu unterbinden.
  • Eine Firewall, die unser Netz an Bord vor bösen Sachen aus einem öffentlichen oder Hafen-WLAN schützt.
  • Stromversorgung über 24V.
  • Wenig Aufwand für die Installation.
  • Und schließlich: Bezahlbar soll es sein.

Tatsächlich bietet der Markt mittlerweile ein paar tolle Lösungen, wie beispielsweise den Yacht Router von Locomarine. Da ist alles drin und dran und automatisiert.

Doch so eine Lösung kostet zwischen 1.200 und 1.800 Euro… und das ist erheblich mehr, als ich für Boot Internet ausgeben wollte.

Nach ausführlichen Recherchen habe ich nun meine Lösung gefunden, die für mich funktioniert und erstaunlich schnell konfiguriert war. Jedenfalls wenn man weiß, wie ein Netzwerk funktioniert. Für alle anderen erkläre ich im nächsten Teil dieser Serie die Konfiguration in hoffentlich ausreichender Detaillierung.

[Fortsetzung hier in Teil 2!]


Anmerkung: Für meine Artikel und Produktempfehlungen werde ich vom Hersteller nicht honoriert. Ich schreibe grundsätzlich nur über das, was mir gefällt ohne jegliche Verpflichtung gegenüber Dritten.

31 Kommentare zu “Internet auf dem Boot: Im Hafen. Unterwegs. Vor Anker. Und bezahlbar.

  1. Jens-Peter Bax

    Hallo Julian.
    Ich bin gespannt. Da lacht des IT-Bastlers Herz natürlich. Ich habe mich ob der beengten Platzverhältnisse damal für das Glomex Weboard 1004 entschieden. Natürlich ist die Lösung teuer als selber bauen, hat aber mehrere Vorteile. 1. Sie ist einfach. Nicht jeder verfügt über das notwendige Fachwissen. Wir ITler sind da ja eh speziell 2. Es funktioniert gut. Zugegeben, ich habe bisher noch nie die Funktion „Hafen WLan Einspeisung“ benutzt, aber wir hatten immerhin bis zur Tonne H2 Internet (Vodafone) 3. Es war einfach zu installieren. Nur 12 Vot und Netzwerkkabel auf den Mast und fertig. Gerade bei einem Stahlboot ist es ja wichtig, die Antenne hoch nach draussen zu bekommen.

    Allerdings gebe ich zu, das ich die Standardinstallation noch dergestalt geändert habe, das nicht jeder im Hafen mein WLan sieht und dass dieses entsprechen gesichert ist.

    Welchen Provider benutzt Du eigentlich?

    LG Jens

    1. Julian Buß

      Das Glomex Teil hatte ich mir auch angeguckt, aber aus irgendeinem Grund verworfen.. ich glaub, da muss man die SIM Karte direkt an der Antenne reinstecken, und das schien mir ziemlich umständlich.

      Außerdem erzeugt der Glomex das Boots-WLAN ja auch vom Mast aus, und da hatte ich gedacht, dass das schwierig beim Stahlboot unter Deck sein kann – funktioniert das sauber bei Euch?

      Ich nehm Aldi-Talk, 5GB für 14,99 Euro.

      1. Jens-Peter Bax

        Moin Julian,
        ja, die SIM muss bei der Glomex direkt in den Dome gesteckt werden.
        Mir persönlich missviel das erst sehr, da ich Sicherheitsbedenken hat.

        Aber der Dome sitzt oben auf dem Mast. Um an die SIM zu kommen, muss mann schon den Mast senken und dann wird es ziemlich fummelig. Für die Paranoiden unter uns (soll ja bei ITlern vorkommen), kann man die SIM auch direkt IM Dome in den Router stecken. Ist noch umständlicher, aber dann muss man den Dome auch noch aufschrauben, bevor man an die Karte kommt.

        Ich hab mich letztlich dagegen entschieden, aber dafür die auffällige Beschriftung des Dome abgeknibbelt. So sieht nur eingeweihter, was in dieser Dome ist. Zudem habe ich den eingebauten Axxesspoint abgeschaltet. Das Teil funkt reichlich weit, da oben auf dem Mast. Dafür habe ich ein Netzwerkkabel in das Boot geführt und dann dort einen anständigen AP mit Apfel drauf angeschlossen 🙂

        Der Vorteil ist halt, das alles sehr einfach ist. Praktisch braucht man nur 12v Strom auf dem Mast und das war es. Alles andere ist im Dome. Einfach und Funktional. Dafür auch eben teuer. Vor allem, wenn sich ein Fachmann ansieht, was letztlich da an Technik drin verbaut ist. Die LTE Antenne besteht aus 2×2 Platinen von ca. 10x10cm. LTE braucht ja zwei Antennen.

        https://shop.glomex.it/477-thickbox_default/it1004-webboat-coastal-internet-4g-wi-fi.jpg

        Ich weiss nicht, ob der Link korrekt angezeigt wird, aber das ist das Schema des Dome.
        Der Accesspoint ist von TP-Link, von wem das Modem ist, habe ich noch nicht herausgefunden.

        Alles in allem ein Materialwert von vielleicht 300 Euro. Aber wie so immer, das Endergebnis macht den Preis.

        Jedenfalls hat die Lösung eine enorme Reichweite. Die Internetverbindung über Vodafone (15GB für 39,95.-) brach erst bei Tonne H2 Hohwachter Bucht ab.

        Es besteht auch die Möglichkeit, das Hafen WLan in das interne WLan einzuspeisen. Dafür enthält das Modem einen WLan EthernetClient. Allerdings habe ich das bisher noch nicht gebraucht. Wenn ich Vereinzelt Updates herunterzuladen habe, logge ich die Geräte direkt ins Hafennetz ein.

        PS: Wer einen aktuellen Raymarine Plotter hat, der hat die Hafen-WLan-Integration bereits. Der Plotter verbindet sich zum Hafennetzwerk und gibt das Internet dann an alle angeschlossenen Geräte weiter.

        LG Jens

        1. Julian Buß

          Ja, auch eine gute Lösung. Wenn ich dann nach DK oder Schweden fahre würde ich es nervig finden, in den Mast zu krabbeln um die SIM zu wechseln 🙂
          Der Glomex Dome kostet immerhin weniger als diese Yachtrouter-Lösungen von Locomarine 🙂

          Der Ubiquit Bullet hat aber noch andere schicke Features, auf die ich noch zu sprechen kommen werde 🙂

          1. Jens-Peter Bax

            Die Eierlegendewollmilchsau gibt es auch hier nicht. Bald sind wir ein Europa, auch beim Handy…

            LG Jens

  2. Klaus Kobald

    Ich versuche mich gerade in das Thema reinzulesen. Es gibt viele Versionen von dem Bullet. M2 ist wohl das 2.4Ghz Teil. Ist das vernüftiger, als ein 5Ghz Gerät? Ich sehe leider bei den Beschreibungen nicht, ob die M5 auch 2.4Ghz können. Dann gibts auch noch nano, pico, titan, airgrid – schaut aus wie eine antenne it aber anscheinend ein router – verwirrend.
    Verstehe ich das richtig: das M2 verbindet sich zu einem wlan und gibt es an das TPlink weiter, welches dann sein eigenes lan aufbauen kann?
    Was passiert aber mit all den Captive Wlans, wo man per Browser einloggen muss?

    1. Julian Buß

      Moin,

      meiner Meinung nach ist die 2.4GHz Variante die momentan beste Option, da die Hafen-WLANs auf absehbarer Zeit 2,4GHz Technik haben werden, um möglichst viele Geräte zu bedienen.

      WLANs zum Einloggen sind kein Problem. Der Bullet verbindet sich zum WLAN und gibt die Verbindung zum TP-Link weiter, der sie wiederum an die eigenen Geräte weitergibt. Das erste eigene Gerät, mit dem man dann ins Internet will, bekommt die Anmeldeseite. Wenn man sich dann anmeldet, denkt das Hafen-WLAN, dass die Anmeldung vom Bullet kommt und damit ist dann der Bullet gegenüber dem Hafen-WLAN angemeldet.

      Insgesamt ist die Auswahl an Geräten kompliziert, und auch die ganzen Konfigurationsoptionen sind komplex. Deswegen habe ich versucht, meine Lösung im Detail zu beschreiben, damit man das einfach nachbauen kann.

      Wenn Du die von mir vorgeschlagene Lösung nachbaust beachte meinen neuesten Artikel (Nr. 7) in der Reihe mit Problemen und Lösungen, da steht eine wichtige Konfig-Option gerade für WLANs mit Anmeldeseite drin.

  3. Jürgen

    Hallo Julian. AirOS (das OS vom Bullet) akzeptiert ja nur SSIDs, die aus ASCII-Zeichen bestehen. Kennst du eine Möglichkeit, dem Bullet auch nicht-ASCII-Zeichen schmackhaft zu machen? Wir sind gerade in der dänischen Dyvig und die WLAN-SSID des südlichen Yachthafens ist sehr dänisch. 😉 Noch funktioniert das Einloggen in den gegenüber liegenden Dyvig Bro, aber der Empfang wird erfahrungsgemäß gegen Abend meist schlechter.

      1. Jürgen

        Hallo Julian
        vielen Dank für deine Antwort. Es geht hier um das dänische „å“, dieses Zeichen wird nicht akzeptiert, weder über die Auswahlliste, noch manuell eingegeben. Der Hafen hat sich hier offenbar über die SSID-Konvention hinweg gesetzt und das AirOS ist hier pingelig. Aber wir können das WLAN im gegenüber liegenden Hafen ganz gut nutzen. Passt also trotzdem.

        1. Julian Buß

          Moin,

          ich hatte jetzt das gleiche Problem in Agersø und tatsächlich einen Trick gefunden: Unter „System“ kannst du die aktuelle Konfiguration downloaden. Die .cfg Datei kannst Du mit einem Texteditor öffnen. Suche nach „wireless.1.ssid“ und trage dort die gewünschte SSID ein.
          Z.B.

          wireless.1.ssid=Agersø Havn

          Dann in der Bullet-Konfig diese Konfig wieder hochladen (direkt unter dem Download-Button im Tab „System“).

          Beim Upload der Konfig wird die SSID nicht auf ASCII-Zeichen überprüft und daher problemlos akzeptiert 🙂

  4. Mats

    Hallo Julian,

    ich hinterlasse diesen Kommentar bloß, um mal Danke zu sagen, für die wertvolle Information. Ich setze mich gerade daran, eine kleinen, auf einem Raspberry PI basierenden, „BordComputer“ zu bauen. Der wird dann als Router für eine Bullet funktionieren und noch ein paar andere Aufgaben übernehmen (z.B. als unbezahlter DJ 🙂 ). Deine Artikel hier haben mich in die richtige Richtung geschubst.

    Danke dafür!
    Mats

  5. André Ahrens

    Hallo Julian, Dein Blog hat mir weitergeholfen in Punkto W-lan. Habe den Vorschlag von Jens-Peter aufgegriffen und weiter recherchiert. Für mich persönlich die beste Lösung ohne gebastel! Und es ist professionell. Habe das Teil vom Glomex heute bestellt und zudem einen guten Preis erzielen können. Hier Kopie von meinem Post in Segeln:

    Internet an Bord und Schnäppchen Tipp: habe in dieser Gruppe einige Posts gefunden um mein neu erworbenes Boot auszustatten (Home office). Ich habe mich nach einigen Recherchen für Glomex weBoat 4G Plus entschieden. Alles in einem Dome Durchmesser 25cm, 30cm hoch. Lediglich 12 Volt Anschluss erforderlich und 2 Simkarten möglich. Automatische Umschaltung von Hafen W-lan auf Quadband LTE, UMTS oder GSM. Erheblich mehr Reichweite durch Installation am Mast und doppelte Antennen. Steuerung über app android/iOS. Roaming kann deaktiviert werden. Der Wi-Fi Hotspot schafft 32 Internetgeräte. Und jetzt mein Schnapper Tipp: Das Gerät kostet bei Glomex € 1.096,00. Über einen etwas versteckten Link gibt es „Vorführgeräte (Refurbished) dort -23% € 849,00. Wenn man sich jetzt ncoh für den Newsletter anmeldet, bekommt man einen Gutscheincode per Mail, das sind weitere 20%! Verbleiben also „nur“ noch € 679,20. Habe dann vorhin das Teil Mehrwersteuerfrei über meine Firma erworben und dann inkl. Befestigung € 563,28 bezahlt. Viel Glück!
    WEBBOAT 4G PLUS COASTAL INTERNET DUAL SIM – Glomex Store
    Antenna WEBBOAT 4G is the innovative integrated 3G / 4G / Wi-Fi designed by Glomex, for which high…
    shop.glomex.de

  6. Frankie

    Hi,
    Erstmal Danke an Julian für den super Guide!
    Ich bin tatsächlich kurz davor alles exakt so zu bestellen und nachzubasteln …
    Wir fangen im Mittelmeer an und wollen dann früher oder später weiter. Viel online sein wird wichtig sein und daher suche ich eine saubere Lösung, die möglichst überall funktioniert.
    Folgendes kam mir schon in den Sinn:
    Glomex, geht allerdings nur EU/ROW oder US, man bräuchte beide Versionen. Was mich auch etwas abtörnt, man muss kraxeln um die SIM zu tauschen.
    Yacht Router, da geht auch nur EU/ROW oder US Modem, lässt sich dafür mit einem Mobile Expander erweitern. Kostet dann halt mal schlappe 2500 Eurodollar …
    Der Guide hier ist ja schon ein paar Tage alt. Ist das soweit noch aktuell? Oder gibt es vielleicht mittlerweile Updates an Hardware oder aktuellere Empfehlungen?
    Lieben Dank!
    Frankie

    1. Julian Buß

      Hallo Frankie,

      grundsätzlich ist der Guide noch aktuell. Ich habe aber vor ein paar Wochen eine Nachricht von einem Leser bekommen, bei dessen neu gekauften TP-Link Router die Oberfläche anders aussieht und bei der er keine Konfigurationsmöglichkeit für den WAN Anschluss gefunden hat. Ich hatte ihm geraten, sich direkt beim TP-Link Support zu erkundigen, weiß aber nicht, wie das ausgegangen ist.

      Den Bullet scheint es noch so zu geben wie von mir empfohlen – jedenfalls habe ich nichts gegenteiliges gehört.

      Das große Problem bei allen anderen Lösungen sehe ich in der fehlenden Sperre bzgl. Domainnamen. Wenn die Funktionalität nicht da ist, hat man immer das Problem, dass Geräte sich ständig Updates ziehen wollen – was bei Mobilfunk sauteuer ist, oder im Hafen-WLAN nervt weil das Netz sowieso langsam ist und die Updates die ohnehin dürftige Bandbreite verstopfen.

      Warum die anderen Hersteller das alle nicht berücksichtigen ist mir ein völliges Rätsel.

    2. Jens-Peter Bax

      Zum Thema Glommen verstehe ich den Hinweis auf „EU/ROW oder US“ nicht. Ich habe bisher einen Webboat 4g am Mast gehabt und baue mir das Gerät jetzt nach, da mir die Glommen Lösung zu unflexibel ist.

      Tatsächlich ist das wichtigste Gerät der Router selben. Dort werkelt im Glommen auch „nur“ ein Router Teltonika aus Italien. Kauft man sich aber eines direkt, ist man überrascht, wie vielseitig das Original ist.

      Es wird gerne angeführt, dass ein Wechsel der SIM am Dome zu umständlich ist. Aber mal Hand auf’s Herz, wie oft muss man das denn machen. Die Meisten benutzen ohnehin eine Deutsche SIM Karte mit EU-Roaming. Da wird gar nicht gewechselt 🙂

      Meine neue Lösung sieht so aus.

      Dome (Weil Funktional und chic)
      https://shop.glomex.it/en/products/626-it1004-webboat-empty-dome.html

      Router
      https://teltonika.lt/de/product/rut955/

      Antenne
      https://www.wlan-shop24.de/LTE-WLAN-GPS-GLONASS-Antenne-3dBi-MIMO-Multiband-IP67-Wetterfest-3m-Kabel-Schwarz

      Der RUT955 kann alles, was der Skipper braucht. 2x SIM mit Fail Over, W-LAN als AP oder als Client. Dazu noch VPN und ein Online Verwaltungstool vom Hersteller.

      Das alles schön verpackt in einem Außendome und keinerlei Probleme mit dem Antennenkabel. Ist ja nur 20cm lang 🙂

      Die Lösung braucht im Minimalfall nur 12/24V. Im Optimalfall Strom plus LAN. Dann hat man den AP unter Deck und hat das Dome W-LAN frei, sich mit dem Hafenlan zu verbinden.

      LG Jens

  7. Frankie

    Danke Julian für deine Antwort und den Hinweis. Dann schau ich mir das vielleicht noch mal genauer an. Laut Website kann der immer noch WAN, das müsste sich ja eigentlich konfigurieren lassen.
    Ich bin über einen super US Blog gestolpert (https://sailbits.com/modular-cheaper-boat-internet-solution-via-netgear-and-mikrotik/). Dort wird eine ähnliche Lösung beschrieben, allerdings ohne eingebautes LTE Modem. Das wäre noch ne Ecke flexibler, da man sich Dongles nach Fahrtgebiet zukaufen kann.
    Den beschriebenen Router von MirokTik kann man easy ugpraden, z.B. mit einem Peplink SOHO. Von Peplink schwärmt er generell, nutzt selber einen Router mit LTE Modem. Die wiederum kosten dann aber richtig viel Geld.
    Und noch einen drauf, statt dem Bullett nutzt er den Groove 52 mit AC 😉
    Optionen über Optionen … ich berichte dann ob & wie’s läuft.

  8. Maja Sanchez

    Hallo Julian

    Wow, was für eine tolle Anleitung! Sie wurde uns von anderen Seglern empfohlen, und wir gehen jetzt gleich mal auf Online-Einkaufstour!
    Wir hätten da noch zwei Fragen bezüglich Verstärkung/Repeater und Mobilfunk, vielleicht hast du da deine Erfahrungen gemacht.
    Und zwar: Dient die Bullet oder der Router als eine Art Verstärkung/Repeater bei Land-Wlan, oder nehmen die Geräte einfach das (vielleicht schwache) Signal auf und liefern in gleichbleibender Stärke via Router an die Endgeräte aus?
    Dasselbe zum Thema Mobilfunk: Wenn man auf Mobilfunk ist it einer SIM-Karte drin, dient das System als Verstärkung des in der Umgebung vorhandenen Signals, oder ausschliesslich als Transportmittel der vorhandenen Stärke?
    Vielen Dank für eine Info, falls du diesbezüglich Erfahrungen hast!

    Liebe Grüsse
    Maja & Dominique

    1. Julian Buß

      Hallo Maja und Dominique,

      zuerst: Letztens hat ein Segler den TP-Link MR6400 gekauft und ein ganz neues Modell bekommen, dessen Oberfläche sehr anders ist als bei der Version, die ich habe. Er hatte da ein paar Optionen nicht gefunden, ich konnte ihm nicht weiterhelfen und hatte ihm geraten, sich direkt an den Support von TP-Link zu wenden. Also mein Rat: Den Router am besten über meine Links bei Amazon kaufen, dann könnt ihr ihn im Zweifel zurückschicken.

      Zu den Fragen: Der Bullet ist alleine für die Kommunikation mit dem Hafen WLAN zuständig. Und der Bullet hat eine einstellbare Empfindlichkeit bzw. Verstärkung, um bestmöglich mit dem Hafen WLAN zu sprechen.

      Der Bullet schickt dann Netzverbindung zum Hafen WLAN übers Kabel (!) in das innere des Bootes zum TP-Link Router. Der Router wiederum erzeugt dann ein eigenes (!) WLAN in mehr als ausreichender Stärke, um alle Endgeräte zu versorgen.

      Also: Endgerät -> Router -> Kabel -> Bullet -> Hafen-WLAN.

      Und bei Mobilfunk: Endgerät -> Router -> Mobilfunk-Netz. D.h. solange der Router guten Empfang hat, haben alle Endgeräte einwandfreies Netz.

  9. Hans Schwarzmann

    Hallo, kann ich alles an das 12v boardnetz hängen oder kannst du ein 12v zu 12v netzstab ilisierteil ? Empfehlen ? Hab kein 230v netz an board wenn ich unterwegs bin und kon verter ziehen viel strom.

    1. Julian Buß

      Einige Leser haben mir davon berichtet, dass sie den Router direkt an das 12V Bordnetz gehängt haben. Scheint also zu funktionieren. Eine stabilisierte Spannungsversorgung ist aber m.E. nach sicherer, zumal ein 12V-12V Konverter nur ein paar Euro kostet.

  10. Knut

    Moin Julian und alle,

    Bezüglich des TP-Link-Routers habe ich gerade von dem (anscheinend wirklich sehr hilfsbereiten) W-LAN-Shop folgende Mailaontwort bekommen:
    „den TP-Link Router können wir leider nicht anbieten. Den hatten wir auch einmal im Programm aber dann gab es plötzlich eine Hardwarerevision ohne externe 4G Antennenanschlüsse und dann haben wir uns entschlossen den aus dem Programm zu nehmen.“
    Damit ist er natürlich uninteressant, wenn man im Stahlschiff mit externen 4G-Antennen arbeiten will.

    Zu den Bullets schrieben sie auch noch:
    „Dualband Bullets für den von Ihnen genannten Einsatzzweck gibt es leider nicht. Die Modelle M2 und M5 sind da weiterhin das Mittel der Wahl. Wobei 2,4GHz an jedem AHfen verfügbar sein sollten und 5Ghz eventuell nicht.
    die 5AC Bullet IP67 kann sich leider nicht mit normalen Netzwerken verbinden sondern nur noch mit airmaxAC Geräten von Ubiquiti.“

    Das nur mal so als aktuelle Info.

  11. Rolf Dantz

    Moin Julian,
    ich bin beim recherieren über besseres Internet auf dem Boot auf Deinen Blog gestoßen und freue mich sehr über Deine sehr ausführlichen Beschreibungen dazu. Ich habe mir bis auf den Router (da bin ich noch unschlüssig welchen ich nehmen soll) alle von Dir empfohlenen Teile bestellt. Jedoch scheitere ich beim elektrischen Anschluss des passiven Digitus PoE Injectors. Bei der vorhandene 5,5mm DC Buchse sind keine Hinweise auf die Polung zu finden. Eine Normung gibt es hier auch nicht (lt. Wikipedia). Wie ist der Innenleiter zu belegen (+ oder -)? Oder ist das egal?
    Vielen Dank für Deine Hilfe.

    Grüße aus Bremen
    Rolf

  12. Thorsten

    Hallo Julian,
    Auch ich möchte mich vielmals für die Anleittung bedanken, hat mir super geholfen. Ich benutze die beschriebene Konstellation seit Anfang der Jahres, und alles funktioniert hervorragend.
    Auch das Problem mit den Umlauten in SSIDs konnte ich endlich durch Deine Hilfe lösen.
    Vielen Dank!
    Thorsten

  13. Andreas

    Hallo, auch wenn der Bericht schon einige Jahre alt ist und die damals verbaute Hardware zum Teil heute nicht mehr neu verfügbar ist, habe ich mich dieses Jahr dazu entschlossen, den ömmeligen Mobilrouter in Rente zu schicken. Im Stahlschiff ist das eher suboptimal, wenn man nach der Fahrt erstmal schauen muss, durch welches Bullauge der Router den besten Blick auf den nächsten LTE-Mast hat.

    Die Anleitung ist verständlich und für mich als IT-Mensch nachvollziehbar. Und trotzdem komme ich an den Punkt, wo es nicht weiter geht mit der von mir benutzten Hardware. Der von mir beschaffte alternative Router TP Link TL-MR6400 verträgt sich nicht dem Bullet M2 Router. Die Gründe für die Änderung der internen IP-Adressbereiche sind sehr gut nachvollziehbar, aber nach Änderung des Routers auf das 98er Subnetz habe ich eine funktionierende WLAN-Verbindung zum Router samt Mobilfunk über den Router, der Router lässt mich aber nicht mehr auf die Konfig-Oberfläche. Die Adresse ist richtig, aber die Verbindung wird abgelehnt. Das ist das eine. Der Bullet und der Router reden nicht miteinander.

    Direkt am Laptop mit manueller IP ist alles gut. Ich kann das Hafen-WLAN sehen, ich bin drauf eingeloggt und wenn ich am Laptop noch Gateway und DNS manuell einpflege, habe ich auch Internet über die Antenne. Sobald die Antenne an den WAN-Anschluss des Routers kommt und ich den Mobilfunk abschalte, ist Sendepause. Ich vermute Probleme beim DHCP und beim Routing. Ich werde dem noch mal im Detail auf den Grund gehen müssen, denn ich glaube, ich habe den für meine Anforderungen falschen Router beschafft, der als erstes Gerät einer Routerkaskade (oben der Bullet ist via WLAN das Gateway) nicht geeignet zu sein scheint.

    Ich habe nämlich alle Einstellungen im Bullet so gemacht wie von dir vorgegeben. Beim TP-Link musste ich improvisieren, weil a) die Maske anders aussieht und b) auch nicht alle Einstellungen so gehen, es werden Fehlermeldungen erzeugt, wenn sich IP-Range subnetzmäßig vom Gateway unterscheidet. Mal schauen, ob ich das noch vor dem Urlaub hinbekomme. Auf jeden Fall vielen Dank für die Anregungen durch den Artikel. In heutigen Preisen ist das für um die 200 € machbar. Ein Bruchteil von dem, was fertige Lösungen z.B. auf der Bootsausstellung in Düsseldorf kosten. Die tollen Kuppeln und Radome der großen Hersteller schlagen ja gleich vierstellig zu Buche.

    1. Julian Buß

      Hallo Andreas,

      danke für das Feedback 🙂 Ja, der von mir empfohlene und immer noch genutzte TP Link Router bekommt man nicht mehr. Schade, ist es doch das einzige Gerät mit einer Sperre auf Basis von Hostnamen.

      Ich drück dir die Daumen, dass du deinen Router noch konfiguriert bekommst. Im Grunde musst du ihm ja nur sagen, dass der WAN Anschluss via DHCP mit einer Adresse versorgt wird, dann müsstest du auch den Bullet erreichen. Wenn du es gelöst hast schreibe deine Lösung gerne hier für andere Leser 🙂

      Viel Erfolg!

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.