Ein sehr zufriedenes Lächeln bildet sich in meinem Gesicht. Wir sind kurz von Damp in die Schlei unterwegs, nach Dänemark dürfen wir noch nicht, eine Übernachtung in Häfen ist auch nicht erlaubt, also ankern wir. Das Wetter ist kalt, aber freundlich. Doch mein Lächeln bezieht sich nicht darauf, dass wir wieder vor Maasholm ankern können, sondern auf diese für Bleibatterien eigentlich unmögliche Anzeige: Es sind nur eine Handvoll Ampérestunden entnommen (12Ah@24V in diesem Fall), und trotzdem wird die Bank mit über 40A geladen.
Wie geht das?
Das Laden von Bleibatterien (egal ob Nass, Gel oder AGM) ist ein mehrstufiger Prozess. Zuerst wird maximale Energie, die das Ladegerät liefern kann, in die Batterien eingelagert (Konstantstromphase, „Bulk“), bis eine bestimmte Spannung (Ladeschlussspannung) erreicht ist . Bei meiner AGM-Bank sind das 28,8V (14,4 pro Batterie). Zu dem Zeitpunkt sind die Batterien ungefähr wieder auf 80% Ladezustand.
Danach wird die Spannung gehalten und je voller die Batterien werden, desto weniger Strom nehmen sie auf (Konstantspannungsphase, „Absorbtion“). Für die letzten paar Prozent sind viele Stunden notwendig, wo nur noch mit ein paar Ampére geladen wird. Keinesfalls kann das letzte Prozent mit 40A Strom geladen werden – auch wenn der obige Screenshot widerspricht. Die Auflösung folgt weiter unten!
Am nächsten Morgen stelle ich den Wasserkocher an, um Kaffee zu machen. Gestern und über Nacht wurden 58Ah@24V verbraucht (das wären 116Ah bei einem üblichen 12V System). Die Batteriebank wird mit ungefähr 60A@24V (120A bei 12V) für ungefähr zwei Minuten belastet.
„Sehr schön!“ denke ich, während ich die Spannungen der Batterien überprüfe, die stabil bei 24,8V liegt (12,4 pro Batterie).
Anschließend mache ich noch Milch in der Mikrowelle heiß: 75A (150A bei 12V) werdend dabei für knapp zwei Minuten gezogen. Und auch hier: Die Spannung ist während der ganzen Laufzeit stabil bei 28,8V/12,4V. Hätte ich nur Bleibatterien, würde die Spannung langsam aber stetig sinken während eine so große Last anliegt (außer vielleicht, sie sind noch komplett voll).