James und Jennifer Hamilton sind vielen von euch ja schon bekannt: Ein Paar, das mit einer Nordhavn 52 seit Jahren unterwegs ist (Webseite: www.mvdirona.com) und dabei auch wirklich außergewöhnliche Passagen unternimmt. So beispielsweise „mal eben“ von Südafrika in die Karbik – 3.650 Seemeilen, einen Monat auf See.
Vor kurzen sind sie in Irland angekommen, nach einer 3.000 Seemeilen Passage über den Nordatlantik. Das war die heftigste Ozean-Querung bisher, mit drei Stürmen und – zum ersten Mal – einer kritischen Situation.
Die Hamiltons nehmen solche Passagen aber sehr gelassen. Sie wollen von Punkt A nach Punkt B, und wenn das heißt, Wochen auf See zu verbringen und auch Stürme abzuwettern, dann ist das eben so.
Seemannschaft und Professionalität auf Langfahrt
Dabei geht das Paar mit einer faszinierenden Professionalität vor. Ihre M/V Dirona ist zu jedem Zeitpunkt im technisch perfekten Zustand. Jede Komponente wird auf Betriebsstunden überwacht und wenn ihre geplante Lebensdauer überschritten ist: ausgetauscht.
Dazu verfügt dieses Schiff über ein unfassbar detailliertes Monitoring-System: Temperaturen, Drücke, Zustände von Pumpen und so weiter werden permanent geprüft, und in einer N2KView Software (von Maretron, Details hier) dargestellt. Dazu werden all diese Daten gespeichert, so dass die Hamiltons eine vollständige Historie von jedem Messwert haben (und damit Trends erkennen können).
Eine Passage wie die letzte Überquerung des Atlantiks wird penibel vorbereitet (hier ein Beispiel von ihren Planungen), so dass ihre Fahrten in der Regel ohne ungeplante Überraschungen auskommen.
Skipper und Skipperin
Ebenfalls bemerkenswert ist, dass Jennifer die gleiche Begeisterung für die Seefahrt zu teilen scheint wie James. Ihren Berichten zur Folge beherrscht sie die Bedienung des Schiffes (inklusive aller Technik) genau so wie er. So haben die Beiden einen gleichmäßigen Wachrythmus und James kann in seiner Freiwache entspannt schlafen.
Land und Leute erfahren – und wie bezahlt man das alles?
An einem Ziel angekommen nehmen sie sich Zeit für ausgiebige Wander- und Radtouren und genießen lokale Küche. Kurz: Die Hamiltons leben den Langfahrt-Traum. Ausgiebig.
Dabei arbeitet zumindest James weiterhin sehr erfolgreich als Software-Ingenieur bei Amazon. Sie scheinen also nicht einfach Geld zu haben, sondern nutzen die heutigen Möglichkeiten des Homeoffice. Nur, dass sich ihr Homeoffice bewegt.
Ausführliches Interview
Nun hat Nordhavn, der Hersteller der M/V Dirona ein ausführliches und – wie ich finde – sehr interessantes Interview mit James und Jennifer auf Youtube veröffentlicht. Wer an Langfahrt mit dem Motorboot interessiert ist und englisch versteht, sollte sich das anschauen: