Von Hamburg in die Stör und via Brunsbüttel zur Rader Insel bei Rendsburg

Gestern war ich schreibfaul. Obwohl durchaus etwas passiert ist: Der erste Teil der Überführung von Hamburg nach Damp in Verbindung mit einem OpenShip stand an.

Dazu haben meine Familie und ich am Samstag um 0630 von der Werft, wo ich die paar Tage einfach liegengeblieben war, abgelegt.

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Dann sind wir mit ablaufendem Wasser mit morgendlichem Sonnenschein nach Wedel gefahren, wo wir Freunde und Familie zum OpenShip eingeladen hatten:

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Bei perfektem Wetter ging die Veranstaltung bis zum Nachmittag, irgendwann jedoch mussten die Julius und ich weiter, um die Tide bis Glückstadt – bzw. bis zur Stör – zu nutzen. Meine Familie blieb in Hamburg, schließlich geht die Überführung bis Montag und nur ich konnte mir den Montag frei machen.

Um 1530 ging es also wieder auf die Elbe, bis zur Stör waren es knappe drei Stunden ruhige Fahrt:

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Kurz vor Glückstadt wirkte sich dann die ungünstige Kombination „Wind gegen Strom“ aus, und obwohl es nur um die 12 Knoten Wind waren, entstand schnell ein halber Meter Welle. Die allerdings habe ich auf der Julius kaum gespürt, die Fahrt blieb ruhig und entspannt.

Es ging an Glückstadt vorbei:

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Im Vorbeifahren habe ich gesehen, dass dort immer noch keine Stege auslagen und sich dicke Päckchen mit Segelbooten an der Kaje gebildet haben.

Ich war aber sowieso neugierig auf die Stör, bei Klaus von der Néfertiti hatte ich von einem Ankerplatz kurz hinter dem Stör-Sperrwerk gelesen. Ich wollte immer schon mal im Tidenrevier ankern und gucken, ob mein Jambo Anker sich nach Kenterung der Tide brav von selbst wieder eingräbt.

Also kurz hinter Glückstadt abgebogen, durch das Sperrwerk gefahren (mit gelegtem Mast, was sich im Nachhinein als unnötig herausgestellt hat – der Pegel war bei 8 Metern)…

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…und hinter der ersten Biegung war schon der Ankerplatz.

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Es war ungefähr halbe Tide, und am Ufer habe ich gesehen, dass der Grund aus Schlick besteht. Also selbst wenn ich hier bei Niedrigwasser aufsitze, würde das nichts machen. Diese Gedanken waren aber unnötig, es ist bis nah am Ufer tief, und der Anker fiel bei knappen vier Metern Tiefe. Es waren zu dem Zeitpunkt wohl noch so 1,5m Tidenhub übrig, so dass die niedrigste Tiefe also um die 2,5m betrug – mehr als genug.

Der Anker hielt sofort, die Maschine ging aus und die Ruhe, die ich am Ankern so schätze, kehrte ein:

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Obwohl gegen 2330 die Tide kenterte, hatte ich den Ankeralarm (iDrifter XL auf einem iPad Mini) angemacht. Denn wie gesagt ich habe das erste mal im Tidenrevier geankert, und wenn der Strom die Richtung ändert, wollte ich dabei sein.

Und in der Tat ging ein Warntorn durch das Schiff, kurz nachdem ich eingeschlafen war: Die Julius hatte sich mit dem gekippten Strom herumgeschwungen und entsprechend so stark die Position geändert, dass der Ankeralarm losging.

Ich bin also aufgestanden, habe mich umgesehen, festgestellt, dass alles in bester Ordnung ist, habe den Alarm neu eingestellt und bin wieder schlafen gegangen. Die erste Nacht vor Anker im Tidenrevier war also im besten Sinne: harmlos.

Heute am Sonntag ging es dann um 0655 weiter nach Brunsbüttel in der Hoffnung, zügig durch die Schleuse in den Nord-Ostsee-Kanal zu kommen.

Und tatsächlich war diesmal alles ganz entspannt. Der Schleusenwärter war über Funk sehr freundlich und hat mich nach kurzer Wartezeit mit einem Kümo zusammen in die „alte Nord“ gesteckt – fachsprachlich für „alte Schleuse, nördliche Kammer“. Das hat einwandfrei geklappt, obwohl ich ja alleine unterwegs war. Der Trick beim Einhand-Schleusen ist, zuerst die Leine von der Mittelklampe zu belegen. Wenn das geschafft ist, kann kaum noch was passieren. Dann noch schnell die Achterleine und schon liegt das Schiff sicher in der Schleuse.

Es folgte eine Kanalfahrt bei erneut herrlichem Sonnenschein:

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Trotzdem war es alleine etwas langweilig… ich habe mir die Zeit mit lesen und kleineren Arbeiten an Bord vertrieben. Dank der tollen Euro 500 Ruderanlage fährt das Schiff fast von alleine durch den Kanal, so dass ich viel Zeit hatte.

Gegen 1430 war ich dann bei der Abzweigung nach Rendsburg, wo ich dieses mal aber nicht eingebogen bin. Wenn ich schon alleine unterwegs bin, kann auch auch gleich den nächsten bisher noch unbekannten Ankerplatz ausprobieren: hinter der Rader Insel, direkt nach Rendsburg.

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Nachdem man vom Kanal abgebogen ist kommt erstmal ein kleines Gelände der Marine, wo das Ufer gesperrt ist. Direkt danach aber kann man tadellos ankern, sogar noch weit genug von der Autobahn-Hochbrücke entfernt, so dass die Autos nicht zu hören sind. Am Festland stehen Bäume, die Rader Insel ist grün und fast schon idyllisch – hier kann man es gut eine Nacht aushalten.

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Morgen dann geht es weiter bis nach Holtenau, dort durch die Schleuse und dann bin ich endlich, endlich wieder in der heimischen Ostsee. Da freue ich mich drauf!

 

3 Kommentare zu “Von Hamburg in die Stör und via Brunsbüttel zur Rader Insel bei Rendsburg

  1. Julian Buß

    Moin Klaus,

    ja, die Stör fand ich schön, als nächstes werde ich im Herbst mal hinter Schweinesand ankern, das sollte dann ja auch klappen.

    Rader Insel ist kein Problem. Die Zufahrt (vorbei am Marine-Stützpunkt) ist tief, über 5 Meter. Ich habe kurz danach auf ca. 3,5m geankert, ich wollte nicht so nah an die Autobahnbrücke. Weiter zur Brücke hin soll es der Karte nach etwas flacher werden, aber da ist auch ein kleiner Hafen und ich habe einen Segler an mir in Richtung dieses Hafens fahren sehen, also wird es bis dahin wohl auch tief genug sein.

    Um auf der Kanalpassage halt zu machen ist das jedenfalls ein guter Platz, finde ich.

    1. Klaus von der Néfertiti

      Danke für den Tipp. Ich würde es genauso machen, lieber etwas weiter weg von der Autobahnbrücke…

      Hinter Schweinesand wird es Dir gefallen. Im Herbst wirst Du die Insel auch fast für Dich alleine haben, abgesehen vom König der Insel, der dort echt lange in seinem Zelt aushält …

      Das Dwarsloch hinter Drommel ist auch schön. Man muss allerdings über eine Barre… Oder hinter Pagensand …
      Liebe Grüße
      Klaus

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