Heute geht es weiter Richtung Süden. Als letzte Schäre mit einem Ankerplatz, die über weitestgehend geschützte Fahrwasser erreichbar ist, habe ich Stensh ausgemacht, ungefähr 30 Seemeilen nördlich von Varberg.
Auf dem Weg dahin haben wir noch mal Donsö angesteuert, um bei der dortigen Tankstelle noch etwas Brennstoff zu bunkern – es ist hier günstiger als in Damp.
Gegen 1030 haben wir in Hönö abgelegt, und mit uns noch zig andere Boote. Die haben alle den relativ starken Wind gestern abgewartet, um heute weiter zu ziehen.
In Donsö war erstaunlicherweise kein Stau an der Tankstelle, wir konnten sofort festmachen und loslegen. Das Tanken bei der MY Xenia ist leider nicht ganz unkompliziert, weil ich ich zwei Tanks habe.
Diese Tanks sind normalerweise mittels Sperrhahn gegeneinander abgesperrt, so dass jede Maschine völlig autonom ist und einen eigenen Tank hat. Das ist eine sehr gute Sache, zum Tanken allerdings muss ich erstmal in den Maschinenraum runter und ein paar Kanister rausholen, die auf einer Bodenplatte stehen, an die ich ran muss um an den Sperrhahn zu kommen. Dann Bodenplatte auf und Sperrhahn aufdrehen.
Der Tankstutzen geht in den Bb-Tank, und von dort muss der Brennstoff in den Stb-Tank laufen. Obwohl das Rohr zwischen den Tanks ziemlich dick ist, geht das nicht so schnell.
Dann besteht der Stb-Tank auch noch genau genommen aus zwei Tanks, die wiederrum miteinander verbunden sind. Also muss der Brennstoff von dem Bb-Tank in den ersten Stb-Tank und dann auch noch in den zweiten Stb-Tank fließen.
In Summe bedeutet das: ich bekomme die Tanks eigentlich nie ganz voll. Denn egal wie langsam ich tanke, irgendwann ist der Bb-Tank voll, obwohl in den Stb-Tanks noch Luft ist. Da habe ich bisher keine Idee, wie ich das lösen kann – außer vielleicht, auf der Stb Seite auch noch einen Tankstutzen einzubauen. Aber das ist dann doch irgendwie zuviel Aufwand für diese eher kleine Sache.
Von Donsö jedenfalls sind wir dann ungefähr 8 Seemeilen weiter zum Ankerplatz bei der Schäre Stensh gefahren, bei Sonne und südwestlichem Wind um 3. Am Ankerplatz angekommen hielt der Anker auf Anhieb, ich hab schon das Schlauchboot runtergelassen und einmal gebadet, als die Familie meinte, dass man hier ja irgendwie nichts machen könne.
Und in der Tat: die Schären an diesem Platz sind sehr klein und karg und unspannend. Es war 1530 am Nachmittag – was macht man mit der ganzen Zeit noch?
Ergebnis der Familienabstimmung: weiter fahren. Wenn wir sowieso letztlich nur auf dem Boot hocken, können wir das auch machen, wenn das Boot fährt. Und der Seegang auf dem Kattegat schien zurückhaltend zu sein, so dass wir nicht zu sehr durchgewalkt werden.
Gesagt, getan. Schlauchboot hoch, Maschinen an, Anker auf und weiter gings.
Kurz hinter dem Ankerplatz hörte der Landschutz durch die Schären auf und wir waren quasi im offenen Kattegat. Und wir lernen: bei West 3 ist der Seegang gut auszuhalten. Schon spürbare Wellen, aber sehr lang und weich, so dass das Schiff nur langsame Bewegungen macht. Das fühlt sich deutlich angenehmer als in der Ostsee an.
Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir kurz vor dem Kungsbacka Fjord und werden in wenigen Minuten in einen Ankerplatz bei einer Schäre namens Öckerö (nicht zu wechseln mit der Insel Ockerö neben Hönö, wo wir herkommen) in Augenschein nehmen. Es hat leicht zu regnen angefangen, der Wind ist aber weiter eher lau und es war die richtige Entscheidung, die Zeit zu nutzen um weiter nach Süden zu kommen.