Mein Ankerplatz, heute um 0700. Schöner geht es nicht, oder?
Hier noch mal der Blick nach achtern, Richtung Insel Taerø;
Ich bin also früh aufgestanden heute. Bis nach Flakfort (eine kleine Festung mit Hafen kurz vor Kopenhagen) sind es knapp 55 Seemeilen, da bin ich also knappe 9 Stunden unterwegs.
Aufwachen war kein Problem. Aber um dann auch tatsächlich aufzustehen musste ich mich selbst ein wenig überreden. Hat aber geklappt. Zum Glück! An so einem Morgen unterwegs zu sein ist einfach nur schön.
Also schnell Kaffee gemacht, Navigationselektronik angeschmissen, Motoren an und Anker auf. So sah der Anker dann aus:
Seegras und diverse andere Pflanzen scheinen den Platz auch schön zu finden. Normalerweise haben Anker es nicht leicht zu halten, wenn der Boden derart bewachsen ist. Das zeigt noch mal, wie gut mein jetzt nicht mehr ganz so neuer Jambo Anker ist – auf den kann ich mich offensichtlich verlassen.
Um 0715 war ich dann unterwegs und überrascht, dass ich nicht der einzige Frühaufsteher heute war. Zwei andere Segler zogen an mir vorbei, also ich auf das Fahrwasser zuhielt, und bisher kamen mir an die zehn Boote entgegen.
Gestern auf der Tour durch Smålands Fahrwasser habe ich übrigens selbst erlebt, was ich bisher nur aus Erzählungen kannte: der Autopilot steuerte (wie fast immer) und ich saß entspannt am Steuerstand außen auf dem Achterdeck, die Autopilot-Fernbedienung in der Hand. Urplötzlich dreht das Boot mit vollem Ruderausschlag nach Steuerbord!
Mir war sofort klar, dass ich das nicht mit der Fernbedienung regeln kann, den Autopiloten ausschalten und manuell korrigieren musste. Es war genug Platz um mich herum, keine Flachs oder sonstige Hindernisse, somit war alles harmlos. Aber was war passiert?
Ein Blick auf die Karte zeigte die Ursache: ein Unterwasserkabel. Sogar eine Warnung vor diesem Kabel steht auf der Karte. Für die Sehleute: ein Autopilot verlässt sich auf einen exakten Magnetkompass. Unterwasserkabel können, je nach Art des Kabels, starke Magnetfelder erzeugen. Somit lenkt so ein Kabel den Kompass ab und der Autopilot dreht im Wortsinne durch.
Der Wind wird heute übrigens weiter in der Koje bleiben. Ärgerlich für die Segler, gut für mich um komfortabel über die Faxe Bucht und Køge Bucht zu kommen.
Du hast das gut!!!
3 Tage keine Menschenseele sehen – nur Himmel und Meer und Boot –
und alles bei diesem Traumwetter!
Hoffentlich kriegst Du in Kopenhagen keinen Kulturschock.
Gruß
Ma
schade – hätten wir uns ja fast treffen können.
habe heute auch die Faxe-Bucht gequert und liege jetzt in
rödvig.
ja, schade! Wir sind bis morgen nachmittag noch in Langelinie, dann geht es weiter hoch nach Schweden. Das Wetterfenster ist zu gut, um es ungenutzt verstreichen zu lassen (zumindest aus Sicht des Motorbootlers 🙂 ).