Nexø, Heringe und Planungen für den Rückmarsch

Der Mittwoch begann, wie der Dienstag endete: mit schönem Wetter. Ja, es ist dieses Jahr ein paar Grad zu kühl, vor allem am Abend. Aber in dieser Woche konnten wir uns nicht beklagen: Wir hatten viel Sonne und die Temperaturen waren völlig in Ordnung für kurze Hose, T-Shirt und Barfuß.

Wir konnten den Tag wieder ruhig angehen lassen, denn erstmal wollten wir heute nur nach Nexø, was gerade mal knappe fünf Meilen (etwas über eine halbe Stunde) von Svaneke entfernt ist:

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Dafür gab es zwei gewichtige Argumente:

  1. Wie im vorigen Bericht erwähnt, gibt es dort einen Kop un Kande Laden, und außerdem einen guten Supermarkt.
  2. Dort soll man sehr gut Heringe angeln können, und nachdem wir die Mission „kaufe einen Heringspaternoster in Rønne“ erfolgreich abgeschlossen hatten, wollten die Kinder natürlich nun auch ein Abendessen angeln.

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Rund Bornholm an einem Tag

Anmerkung vorab: dieser Bericht hat nur wenige Fotos – es gab nicht so viele Motive, die sich gelohnt hätten. 

„Tickets to Rønne and back for two adults and two children, please.“ – Für den Dienstag hatten wir einen Hafentag in Svaneke geplant und wollten einmal Bornholm umrunden und uns Rønne anschauen. Allerdings nicht mit dem Schiff, sondern mit dem Bus.

Und so stiegen wir am späten Vormittag nach einem entspannten Aufstehen in den Bus ein, der direkt am Hafen hält. Die Fahrerin verkaufte mir die passenden Tickets, wobei die Kinder kostenlos mitfahren. Trotzdem nicht direkt ein Schnäppchen: Rund 20 Euro kostet es nach Rønne und zurück.

Die Fahrt dauerte etwas über eine Stunde von Svaneke bis Rønne und wir fanden es interessant, Bornholms Landschaft und Bewohner zu sehen. Denn in so einem ganz normalen Bus fahren ja auch ganz normaler Bornholmer – Touristen sind in der Regel mit ihren Luxus Reisebussen unterwegs. 

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Svaneke am Montag mit einer Stippvisite in Listed

„Und wo geht es morgen hin?“ fragten wir uns am Montag Abend, nachdem wir ja von Christiansø nach Svaneke gefahren waren.

Eine gute Frage. Weiter nach Norden sind noch mehr Felsen und Klippen, aber alle Häfen bis auf einen sind winzig oder überlaufen oder beides. Im Süden gibt es noch Nexø, und danach muss man um die Insel herum und nach Rønne fahren, der größten (oder besser gesagt, am wenigsten kleine) Stadt Bornholms.

Letztlich haben wir uns dafür entschieden, die Frage zu vertagen und einfach erstmal in Svaneke zu bleiben. Denn dann könnten wir „Rund Bornholm“ am Dienstag machen – mehr dazu in nächsten Bericht.

Der Montag in Svaneke war in jedem Fall schon mal sehr gelungen. Das Wetter super und zumindest in der Sonne schön warm, so dass wir sogar mutig genug waren, zu baden. Direkt an der Mole von Svaneke ist eine Badestelle. Auf dem Wasser waren hier und da ein paar Algen, die vom leicht auflandigen Wind hereingetrieben wurden, aber der Skipper höchstselbst ging mit gutem Beispiel voran und sprang (naja, ging langsam über eine Leiter…) in die kalte Flut:

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Von Christiansø nach Svaneke auf Bornholm

Am Montag war es immer noch sehr ruhig und wir konnten den Katzensprung von Christiansø nach Bornholm (etwas über 10 Meilen) ganz entspannt angehen. Irgendwann am Vormittag haben wir abgelegt bei bestem Wetter:

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Als Ziel haben wir uns Svaneke an Bornholms Ostküste ausgesucht:

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Auf Bornholm sind die meisten Häfen sehr klein bis geradezu winzig. Mit einem ganz kleinen Boot kann man auch später kommen, mit einem nicht so kleinen Boot ist rechtzeitiges Kommen keine schlechte Idee. Svaneke ist einer der nur kleinen, aber nicht winzigen Häfen, und der Ort soll auch nett sein.

In Svaneke übrigens ist auch die Fischräucherei, die jedem Mare TV Kenner bekannt sein sollte. Ein Familienbetrieb seit was weiss ich wie vielen Generationen, und auch der Sohn des aktuellen Inhabers wird die Räucherei übernehmen.

Die Ansteuerung von Svaneke ist bei so einem super Wetter völlig unproblematisch. Man muss nur auf die Felsen neben der Einfahrt achten. Bei auflandigem Wind steht hier aber schon ab 4-5 eine ordentliche Welle, die ein einlaufen erheblich erschwert.

Wir sind in das weniger kleine Hafenbecken gefahren und standen da dann etwas unschlüssig herum: Es waren durchaus schon (oder noch?) ein paar Boote da, wie die aber das Heck festgemacht hatten, war uns nicht ganz klar. Die Boote hatten eine Leine, die vom Heck steil ins Wasser führte. Sollten die bei diesem kleinen Hafen alle mit Heckanker festgemacht haben?

Irgendwie schwer vorstellbar. Beim ablegen würde das eine ziemliche Wooling geben. Obwohl das für die Touristenströme, die am Hafenbecken vorbei flanieren, sicher tolles Hafenkino wäre. Soweit reicht meine Vorstellung aber nicht, dass Svanekes Touristenbüro hektische Ablegemanöver mit verknäuelten Ankerleinen als Touristenattraktion geplant hat.

Die Erklärung kam dann von einem netten Berliner Skipper, der uns vom Rand des Beckens aus zurief und erklärte, dass da Mooring-Leinen ausliegen. Das sind Leinen, die vom Rand des Beckens aus zu einer Befestigung auf dem Grund des Hafens führen. Man fährt also frontal auf den Rand des Beckens zu, schnappt sich dort die Mooring-Leine und führt sie an der Hand bis zum Heck.

Erfahrene Skipper machen sowas übrigens mit Handschuhen. Denn die Leine liegt ja die meiste Zeit auf dem Grund und ist dementsprechend bewachsen und glitschig und schmierig. Die Erfahrung hatten wir nicht, daher hat Leo die Leine dann mit der blanken Hand und etwas Ekel geführt.

Wir lagen dann direkt an der Flaniermeile, an diesem schönen Tag strömten die Bornholm Touristen, die ohne Boot da waren, am Hafen und den dortigen kleinen Läden und unsere Julius vorbei. War aber trotzdem ein guter Platz.

Hier der Hafen vom kleinen Becken (das neben dem nicht so kleinen Becken liegt) aus gesehen.

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Nun waren wir also auf dem sagenumwobenen Bornholm. Sehnsuchtsziel so vieler Segler, Dänemarks Sonneninsel mit eigner Sprache („Bornholmsk“, wie wir von Mare TV gelernt haben) und eigener Flagge (wie die dänische, aber mit grünem Kreuz). Das fühlte sich gut an, umso mehr gemessen an der Tatsache, dass wir schon vom schwedischen Karlskrona kommen und erst die Hälfte des Urlaubs hinter uns haben.

Von Utklippan nach Christiansø bei Bornholm

Samstag spätabends flaute der Wind ab und Sonntag sollte es bis mindestens Mittags schwachwindig sein. Zusammen mit dem Ziel, früh in Christiansø anzukommen, ergab das ein Weckerklingeln um 0415 Uhr.

Fast alle Vorbereitungen hatte ich schon am Abend getroffen: Die Route war erstellt, der Tagestank gefüllt, der Eintrag im Logbuch vorausgefüllt und der Maschinenraum kontrolliert. So brauchte ich am Sonntag morgen nur noch ein paar Umdrehungen an der Fettpresse (Schmierung für die Welle) auszuführen, alle Systeme anschalten und die Maschine zu starten. In der Zeit war auch Steffi aufgestanden und zusammen haben wir abgelegt.

Tatsächlich war kein Wind mehr, das Rädchen des Windmessers stand und das Wasser im Hafenbecken war glatt und ölig.

Vor und hinter uns waren Segelboote, an denen weitere Segelboote festgemacht waren – Päckchen halt. Dreierpäckchen, um genau zu sein. Normalerweise wundern wir uns immer, dass kein Segelboot bei uns längsseits festmachen will, aber dieses mal waren wir froh darum. Derjenige, der bei uns längsseits festgemacht hätte, müsste nun ebenso früh aufstehen und wäre darüber sicher unglücklich.

So aber konnten wir in aller Ruhe seitwärts ausparken. Zweimal musste ich kurz das Bugstrahlruder verwenden, und dafür entschuldige ich mich bei meinen Kindern (das ist in der Bugkajüte richtig laut wenn das Teil losläuft) und bei den Seglern um uns herum: Bugstrahler hört man unter Wasser und somit in den anderen Booten ebenfalls brutal laut, und da habe ich bestimmt so einige Leute aufgeweckt.

Es hat aber nur einer kurz verschlafen aus seinem Niedergang geguckt, sonst haben sich wohl alle umgedreht und haben weiter geschlafen. Wir jedenfalls sind bei dem ersten Licht aus dem Becken und dann aus dem Hafen getuckert, so langsam wie möglich, um nicht noch mehr Leute aufzuwecken.

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