Durch die Nacht in Richtung Seeland

Nach dem großen Angelerfolg konnte es am Mittwoch um 2130 losgehen zur großen Passage Richtung Seeland, also grob in Richtung Heimat. 118 Seemeilen und ungefähr 18 Stunden Fahrt lagen vor uns. Quer über die freie Ostsee, fast schon echte Seefahrt. Auch wenn die Ostsee ein kleines Meer ist, kann es in dieser Gegend bei viel Wind schon unbequem werden.

Aber wir haben den Zeitpunkt für unsere Passage gut gewählt, es ist wenig bis gar kein Wind vorhergesagt. Am Donnerstag ab 12 Uhr sollte der Wind in der Faxe Bucht auffrischen und aus Ost wehen, was relativ schnell Seegang erzeugen wird. Gegen 14 Uhr werden wir dann aber schon im Bøge Strom im Schutz diverser Flachs sein.

So blieben die Lichter von Nexø im ruhigen Kielwasser zurück:

DSC05718

Diese Geschichte weiterlesen

Windstille, Platzregen und eine schöne Insel: von Tjaerø nach Omø

Am nächsten Tag haben wir verdienterweise erstmal ausgeschlafen und uns dann gemütlich in Richtung Omø aufgemacht. 36 Meilen lagen vor uns (ungefähr fünfeinhalb Stunden), aber durch das geschützte Smålands Fahrwasser:

Omø ist eine kleine Insel am westlichen Ende des Gewässers, wo wir bisher einmal waren. Wir hatten die Insel als ganz nett in Erinnerung, auch wenn der Hafen eher klein ist – aber trotzdem größer als die meisten Bornholmer Häfen, wie wir jetzt wissen.

Als wir ankerauf gingen war das Wetter noch bestens. Auf Höhe von Vordingborg allerdings zogen Wolken auf und erzeugten zusammen mit dem Fehlen jeglicher Luftbewegung und leicht trüber Sicht eine ganz merkwürdige Stimmung:

Diese Geschichte weiterlesen

Bericht aus dem Maschinenraum

Dies ist ein textlastiger Beitrag für die technisch interessierten Leser. Wer lieber Fotos guckt und über die Reise liest, kann diesen Beitrag gefahrlos überspringen.

Ein Schiff ist ein technisch komplexes Objekt, und egal wie gut und professionell das Material ist: irgendwas passiert immer mal. Und je mehr Technik an Bord ist, desto mehr Fehler können auch auftreten.

In diesem Sinne: wie hat sich die Julius in diesem Urlaub bisher geschlagen? 

Diese Geschichte weiterlesen

Von Omø zum einkaufen nach Svendborg, danach: traumhaftes Ankern vor Avernakø

Am Samstag hatten wir noch fast eine Woche Zeit, und die wollten wir gerne ganz entspannt in der Dänischen Südsee verbringen. Vornehmlich vor Anker: dort gibt es viele wunderbare und geschützte Ankerplätze, und das Wetter sollte weiter ruhig und sommerlich bleiben.

Der Wassertank war noch gut gefüllt, damit sollten wir noch einige Tage auskommen. Doch das Essen muss auch stimmen, und dafür mussten wir noch einkaufen. Also: Zwischenstop in Svendborg:

Dafür mussten wir den großen Belt queren, westlich Langeland abfahren und dann geht es an der wunderschönen Turo Bugt vorbei nach Svendborg, einer gar nicht so kleinen und sehr lebendigen Stadt.

Die See war wieder ganz ruhig, und trotzdem hatten die Segler zumindest ein klein wenig Wind. So war die Beltquerung sehr angenehm:

DSC05832

Diese Geschichte weiterlesen

Karibik in der Ostsee: die Ankerbucht bei Aeroskøbing

Der Sonntag brachte weiterhin super Wetter und die schönste Ankerbucht in der dänischen Südsee war nur ein paar Minuten entfernt: der Strand von Aeroskøbing.

Dort ist das Wasser sehr klar, und – zumindest in Ufernähe – besteht der Grund größtenteils aus Sand. Ideal zum baden und nichts tun also. Und als wir dann da so lagen, zusammen mit einigen anderen Ankerliegern, dachte ich: „viel anders kann es sich in der Karibik auch nicht anfühlen…“.

Blauwassersegler werden mir sicherlich widersprechen, was auch keine Kunst ist, denn ich selbst war noch nie in der Karibik. Aber so stelle ich mir das vor: blauer Himmel, weißer Sand, klares Wasser, ein paar Boote vor Anker, wir selbst mit dem Dinghy am Strand…

DSC05884DSC05888

Dieses Inselmeer ist schon schön. Und direkt vor der Haustür! Warum schweifen wir eigentlich immer so in die Ferne…?

Nur am faul am Strand liegen geht aber auch nicht, und so haben wir uns auch noch den Hafen und den schnuckeligen Ort angeguckt. Der Yachthafen wurde in den letzten Jahren ausgebaut und hat sich erheblich verbessert. Der Spielplatz kann mit Marstal mithalten, ein Supermarkt ist direkt von der Tür, und Grillstationen gibt es auch.

Dazu hat der Hafen von Aeroskøbing einen echten Vorteil gegenüber Marstal- jedenfalls, wenn man Wasser bunkern möchte: An den Stegen sind normale Wasserhähne, die aufgedreht werden können und dann auch aufgedreht bleiben. In Marstal muss man den Hahn immer gedrückt halten, was anstrengend werden kann, wenn man etwas mehr Wasser bunkern möchte.

DSC05902 DSC05903

Der Ort hat nicht die Austrahlung von hunderten Jahren Seefahrt wie Marstal, besitzt aber seinen eigenen Charme und fühlt sich typisch dänisch an. Dass hier an einer Ecke ein rosafarbener Trabbi steht, ist etwas wunderlich. Was da wohl für eine Geschichte hintersteckt?

DSC05905DSC05908

Als wir beim Handelshafen waren lief gerade ein schöner Zweimaster ein, der sogar selbst dänisch war. Normalerweise sieht man in dieser Gegend vornehmlich holländische Traditionsschiffe, die Chartergäste von Insel zu Insel kutschieren. Diese Holländer kommen am Anfang des Sommers von der Nordsee in die dänische Südsee und fahren dann im Herbst wieder zurück. Hier ist es vermutlich einfach attraktiver für Gäste als in der Nordsee, die schnell mal sehr unruhig werden kann.

DSC05915

Wir haben noch einen weiteren Tag in der schönen Bucht verbracht, bis Dienstag, wo wir unfreiwillig früh aufstehen mussten und uns nach Marstal verholt haben. Davon mehr im nächsten Bericht.

 

Die letzten Urlaubstage in Marstal

Am Dienstag morgen wurde die Ankerbucht bei Aeroskøbing sehr unruhig: ein frischer Nordost-Wind war über Nacht aufgekommen, und genau in diese Richtung ist die Bucht offen. Die Julius zog und zerrte an der Ankerkette, und an entspanntes ausschlafen war nicht zu denken.

Also sind wir schon morgens gegen 0700 ankerauf gegangen und nach Marstal gedampft. Eigentlich ist es von Aeroskøbing nach Marstal nur ein kurzes Stück, aber mit dem Schiff muss man einen ziemlichen Umweg durch ein betonntes Fahrwasser nehmen:

So kamen wir irgendwann zwischen neun und zehn Uhr in Marstal an. Genau rechtzeitig, um die alltägliche Auslaufparade zu sehen:

Diese Geschichte weiterlesen