Im Zuge der Installation eines UKW Funkgerätes (Lowrance LVR-880) habe ich auch gleich einen AIS Empfänger eingebaut.
Die Wahl viel hierbei auf den easyAIS IS von weatherdock:
Gründe:
- Der easyAIS IS hat einen eingebauten Splitter, so dass man AIS und Funkgerät an einer Antenne betreiben kann.
- Der Splitter ist wohl einer der Besseren, so dass es wohl nur zu sehr wenig Leistungsverlust kommt (nach anderen Erfahrungsberichten im Web zu urteilen).
- Das Gerät hat eine eingebaute USB Schnittstelle, so dass man für den Betrieb an einem Navigations-Laptop nicht noch einen NMEA>USB Konverter braucht.
- Es wird von einer deutschen Firma hergestellt, die einen guten Ruf hat.
Gekauft habe ich es bei Busse Yachtshop, dort war es recht günstig und schnell lieferbar.
Installation
Der Einbau war sehr einfach:
- RG58 Kabel von der Antenne an das easyAIS Gerät anschließen.
- RG58 Kabel vom easyAIS an das Funkgerät anschließen.
- Strom anschließen.
- USB Kabel an den Laptop anschließen.
- USB Treiber installieren.
Mehr ist nicht zu tun, dann funktioniert es auf Anhieb.
Funktionsweise
Der easyAIS Empfänger sendet AIS Daten über das NMEA 0183 Protokoll via USB an den Rechner. Dort wiederum sitzt der USB Treiber, der diese Signale auf einen virtuellen COM Port legt, so wie es Navigationsprogramme wie z.B. meinCoastal Explorer 2011 erwarten.
In der Navigationssoftware (OpenCPN kann das auch) werden dann alle AIS Ziele direkt auf der Karte dargestellt mit:
- Kurs.
- Einer Linie die angibt, wo das Ziel in 5 Minuten ist.
- Ob es ein „gefährliches“ Ziel ist, d.h. ob die Gefahr einer Annäherung besteht.
Und je nach Navigationssoftware und AIS Ziel werden noch eine Reihe von anderen Daten dargestellt: Position, Geschwindigkeit, Art des Schiffs, ggf. Art der Ladung und der Zielhafen.
Wer sendet AIS Signale?
Jedes Beruffschiff sendet AIS Signale, außer Polizei, Küstenwache, Militär und ähnliche Fahrzeuge (diese können AIS Signale senden, können es aber aus verständlichen Gründen bei Bedarf abstellen).
Außerdem gibt es auch eine Reihe von Sportschiffen, die sich den Luxus eines AIS Senders leisten in der Hoffnung, damit auch von der Großschifffahrt gesehen zu werden.
Und warum ist das nützlich?
Bei schlechter Sicht ist der Nutzen offensichtlich: jedes Berufsschiff wird angezeigt und man weiß sofort, wo es ist, wo es hin will und ob Kollisionsgefahr besteht.
Trotzdem ist es kein Ersatz zum Radar, aber eine sehr gute Ergänzung. Denn es hilft beim parallelem Einsatz von Radar, die Echos des Radars wirklichen Zielen zuzuordnen.
Aber auch bei guter Sicht ist es sehr beruhigend, wenn man einen dicken Pott schon auf der Karte sieht, bevor man echten Sichtkontakt hat. Und man weiß immer sofort, ob er einem gefährlich werden kann oder nicht.
Und nebenbei ist es interessant zu sehen, wer so alles wo auf dem Wasser ist 🙂