Ihrn erinnert euch an den Versuch, den Ring, der den Zahnriemen vom herunterrutschen hindern soll, wieder fest zu montieren (Hier lesen: Kleben statt schweißen? Erstaunlich, wie gut das hält.)?
Es ging um meinen Stromerzeugen: Der besteht aus einem 4 Zylinder Diesel, der via Zahnriemen mit dem eigentlichen 230V Generator verbunden ist. Aus unterschiedlichen Gründen sehe ich ihn seit einem Jahr als eine tickende Zeitbombe an (siehe Autark kochen mit Strom, aber Abschied vom Generator: Warum? Und wie geht das?). Unter anderem wegen eben diesem Ring. Der war wohl mal mit Schweißpunkten o.ähnl. fixiert. Irgendwann hat er sich aber gelöst, warum auch immer.
Anstelle den Riemen an Ort und Stelle zu halten, drehte der Ring dann wild und laut scheppernd um die Welle und es gab starken Abrieb am Zahnriemen – er löste sich immer weiter auf.
Da ich nicht schweißen kann, und es an der Stelle auch extrem eng ist, habe ich es mit kleben versucht. Der Versuch mit Loctide 480 war vielversprechend… und hielt für ungefähr drei Betriebsstunden. Nun habe ich es noch mal mit JB Weld 2 versucht (Werbespruch: „Der stärkste Kleber der USA“), einem zwei Komponenten Kleber. Nach 48h Aushärtezeit hielt das für eine Viertelstunde.
Also: Kleben ist keine Lösung für dieses Problem. Und nun dreht der Ring nicht mehr frei mit, sondern ist verhakt und der Riemen zerlegt sich im Betrieb in seine Bestandteile.
Der Generator ist somit vorerst außer Betrieb. Aber wir kochen mit Strom! Und nun?
Nun bin ich äußerst entspannt. Seit dem Herbst baue ich das Energiesystem auf der JULIUS aus und um, genau für diesen Fall:
- Der Herd läuft mittlerweile über den Inverter, also auch aus der Batteriebank.
- Unterwegs liefert eine 100A@24V (das sind 200A bei 12V!) Lichtmaschine genug Strom.
- Meine 4x240Ah AGM Bank habe ich um nunmehr 12 x 25Ah (nutzbar 23,6Ah) LE300 LiFePO Extender Modulen erweitert. Damit habe ich effektiv 142Ah oder fast 4kWh an Lithium Kapazität.
- Das nächste Set Solarzellen kommt morgen (ein schöner Zufall). Dann habe ich 1.126Wh an Solarzellen auf dem Schiff.
Alleine durch die Solarzellen ist der Strombedarf pro Etmal inklusive kochen (!) an Tagen zwischen Mai und September bei mittlerer Bewölkung gedeckt. Sonnige Tage produzieren einen deutlichen Überschuss, den ich sogar für Warmwasseraufbereitung nutzen könnte (was aber noch Zukunftsmusik ist).
An Regentagen reichen die Solarzellen plus LE300 Module für zwei autonome Tage ohne Fahrt. Das reicht fast immer, um wieder auf sonnigeres Wetter zu warten. Dazu habe ich dann ja noch meine bisherigen AGM Batterien als Backup.
Daher werde ich am Generator erstmal genau gar nichts machen. Ich lass ihn so stehen, wie er ist und bis mir vielleicht mal langweilig ist. Dann könnte ich die betroffenen Teile Stück für Stück demontieren und schauen, wie das das nachhaltig in Ordnung zu bringen wäre. Oder ich lass es und bauen ihn im Herbst komplett aus :).