Der Untergang der Julius.

Die JULIUS scheint friedlich vor Anker zu liegen.

Ein Alarm tönt. Laut! Durchdringend!

Diesen Alarm höre ich nur ein, zweimal pro Jahr bei einem Test. Aber doch nicht jetzt, in der Saison, an einem wunderschönen Sommertag!

Tschüss, Helgoland!

Als sich das Wetter beruhigt hatte, haben wir vor ein paar Tagen Helgoland verlassen. Der Sommer schickte sich an, uns doch noch ein paar schöne Tage zu schenken. Auf eine ruhige Fahrt über die Nordsee folgte eine ebenso entspannte Passage durch den Nord-Ostsee-Kanal.

„Das wird doch nicht…?“

Ich stehe ein paar Sekunden im Salon und überlege, was dieser Alarm bedeutet. Ich erinnere mich – und stürme sofort den Niedergang runter, reiße die Treppe vor dem Zugang zum Maschinenraum weg und öffne die Tür.

Scheiße. Scheiße. SCHEISSE. Nein… nein… nein….. !

Auch durch die Schleuse in Holtenau waren wir zügig durchgekommen. Weil die Hälfte der Schleusen nicht in Betrieb ist, müssen Sportboote immer zusammen mit den großen Dampfern geschleust werden. Das kann schon für Stressmomente sorgen, wenn beispielsweise direkt hinter dem Schraubenstrom eines Berufsschiffs festgemacht werden muss. Trotzdem ging es bisher immer gut, und so auch dieses Mal.

Sportboote und große Dampfer in der Schleuse Holtenau.
Ole interessiert die Schleuserei nicht so sehr.
Zurück in der Ostsee!

Wie immer war es ein freudiges Gefühl, aus der Schleuse in die Kieler Förde und damit zurück in die heimische Ostsee zu fahren. Die Sonne schien, es war warm, nur eine leichte Brise wehte. Ein toller Tag, um den letzte kurzen Törn des Urlaubs zu machen, zurück nach Damp.

Wir wollten allerdings den Tag über noch vor dem Strand bei Damp ankern, dort, wo der Campingplatz ist. Meine Mutter verbringt dort den Sommer, und wir alle hatten uns auf einen entspannten Tag mit baden, klönen und süßem Nichtstun gefreut.

Ein schneller Blick durch den Maschinenraum: Ich sehe das, was ein Skipper niemals sehen will. Ich höre das, was ein Skipper niemals hören will.

„Verdammt!“

Im Maschinenraum ist von hier aus keine Ursache erkennbar.

Doch ich sehe auf die Schnelle nicht die Ursache. Panik wäre verständlich, kann ich mir aber nicht erlauben. Handeln ist jetzt angesagt. Ich stürme wieder nach oben:

„Alle Mann von Bord außer Leo. Sofort!“

Mein Ton läßt keinerlei Interpretationsspielraum zu. Steffi und Lena schauen mich erschrocken an. Sie haben meine Flüche natürlich schon längst gehört und wissen, dass hier irgendetwas wirklich ernsthaftes im Gange ist.

Bisher wurde ich von meiner Familie am Anfang jeder Saison etwas belächelt, wenn ich eine Sicherheitsunterweisung durchführe. Dabei schnappe ich mir einen roten Ordner, wo alle wichtigen Informationen zur JULIUS einsortiert sind, unter anderem auch ein zweiseitiges Blatt mit Stichpunkten für eben jene Unterweisung. Jedes Mal erzähle ich mit stoischer Ruhe, was passieren kann, wo Feuerlöscher sind, wo ein Wassereinbruch stattfinden könnte, die Position von Rettungsmitteln, wie ein Notruf gesendet wird und weitere wichtige Sachen. Und jedes Mal hört sich meine Familie das höflich an, findet mich vermutlich auch irgendwie süß und nerdig dafür, nimmt es jedoch nicht vollständig ernst. Niemand denkt gerne darüber nach, dass ein Boot auf See nunmal kein Auto ist, das im Notfall auf dem Seitenstreifen geparkt werden kann.

Jetzt aber zahlt sich diese jährliche Sensibilisierung aus: Es wird nicht gefragt, sondern einfach gemacht.

Es war eine schöne Fahrt im heimatlichen Revier. Der Anker fiel am späten Vormittag vor dem Strand, in ausreichendem Abstand zum Ufer, bei um die drei Meter Tiefe. Die Kinder haben das Dinghy zu Wasser gelassen, es schwamm schon an der Steuerbord Seite. Sachen für den Strand waren gepackt, meine Mutter stand am Ufer und winkte uns zu. In zwei Minuten wären wir alle von Bord gewesen.

Lena geht sofort in das Schlauchboot und macht den Motor an. Sie denkt sogar daran, die Luftschraube vom Benzintank zu öffnen. Steffi schnappt sich den Hund, reicht ihn Lena an, und klettert auch in das Beiboot. Die Leine wird gelöst, die drei stoßen sich ab.

Leo bleibt auf dem Achterdeck stehen. Ruhig, wie immer. Schon letztes Jahr bei unserer Havarie auf dem Felsen in der Göta hatte ich gemerkt, wie seine langjährige Tätigkeit bei der Jugendfeuerwehr ihn zu einem verlässlichen Partner in Notsituationen gemacht hat. Nun ist er noch mal älter, war noch ein Jahr länger bei der Feuerwehr. Ich weiß, dass er mir eine Hilfe ist.

Auch Lena und Steffi sind äußerlich total ruhig, handeln souverän, obwohl sie absolut keine Ahnung haben, was eigentlich los.

Ich lasse meinen Sohn ohne weitere Erklärungen erstmal stehen. Sofort, nachdem ich in der Maschine gesehen und gehört habe, was für eine Katastrophe sich gerade abspielt, wusste ich, was ich machen werde.

Es geht um jede Sekunde: Wir haben einen schweren Wassereinbruch.

Was ich an der Tür zum Maschinenraum gehört habe, war das Rauschen von eindringendem Seewasser. Kein Tropfen, kein Plätschern – Rauschen. Was ich gesehen habe, war Wasser, das schon dreißig Zentimeter hoch stand. Bis zur Maschine waren noch ungefähr zehn Zentimeter Luft.

Doch die Ursache dafür, die Ursache war nicht zu sehen! Seewasserfilter, Schläuche – alles schien in Ordnung zu sein. Ist der Echolotsensor gebrochen? Ein Loch im Boot? Wo soll das auf einmal herkommen? Egal, jetzt gilt es erstmal, das Boot zu retten.

Zuerst: Seeventil für die große Bilgepumpe öffnen, Pumpe anschalten. Ich weiß, dass sie recht groß ist, aber welches Modell es genau ist, weiß ich bisher nicht. Innerlich schicke ich ein Stoßgebet zum Himmel, dass der Vorbesitzer diese Pumpe groß genug dimensioniert hat. Sie schaltet sich nicht automatisch an – das ist nur erlaubt, wenn absolut sicher gestellt ist, dass in der Bilge keine Schadstoffe sind. Das werde ich in Zukunft wohl noch mal überdenken müssen. Aber nicht jetzt.

Dann: Die Maschine starten, damit das Boot manövrierfähig ist und wir garantiert genug Strom haben.

Jetzt laufen Pumpe und Maschine. Ich stürme wieder raus, schnappe mir die Fernbedienung für die Ankerwisch, gebe Leo Zeichen, mir zu folgen. Keine Sekunde verlieren! Am Bug angekommen stecke ich den Stecker der Fernbedienung ein, beginne mit dem aufholen des Ankers.

Normalerweise lasse ich die Winsch immer nur zwanzig, dreißig Sekunden am Stück laufen und mache dann ein paar Sekunden Pause, um nicht zu viel Last zu erzeugen. In dieser Situation ist das egal. Ich halte den Knopf einfach gedrückt. Während dessen setze ich meinen Sohn ins Bild:

„Wir haben einen starken Wassereinbruch im Maschinenraum. Ursache unklar. Pumpe läuft, ich weiß nicht, ob sie gegenan kommt. Wir müssen das Boot auf Grund setzen, damit es nicht sinken kann.“

Leo guckt mich an. Und nickt mir zu, stumm sagend „Gute Idee“.

„Schnapp dir eine Taschenlampe, gucke, was der Wasserstand im Maschinenraum macht. Eben war er bei ungefähr dreißig Zentimeter.“

„Ok.“

Er geht zügig, aber nicht hektisch nach achtern und verschwindet im Boot. Ich stehe weiter an der Ankerwinsch und warte, bis über zwanzig Meter Kette eingeholt sind. Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit.

„Bitte, bitte lass die Pumpe stark genug sein!“

denke ich immer und immer wieder. Gedanken an den Verlust des Bootes kriechen in meinen Kopf. „…bei einem von außen einwirkenden Ereignis“ – an diese Passage aus den Versicherungsbedingungen denke ich immer wieder: Wenn das Schiff jetzt sinkt, leistet die Versicherung nur für die Bergung, all das Geld, all die Mühen für die JULIUS – es wäre alles verloren.

Dann ist der Anker endlich oben. Ich sichere die Kette nur kurz, in dem ich einen kräftigen Schraubendreher durch ein Kettenglied stecke, laufe zum Außensteuerstand. Wir sind außerhalb des Badebereichs, wir müssen viel näher an das Ufer. Da ist eine Slipanlage für kleine Motorboote, da ist Baden verboten, dort kann ich die JULIUS auf Grund setzen. Der Boden hier besteht aus Sand, das Schiff wird keinen Schaden nehmen. Und jedes halbwegs potente Boot wird mich wieder vom Sand herunterziehen können.

Am Strand sind viele Menschen, sicher zwanzig Leute schwimmen und planschen an diesem warmen Sommertag. Na, dann sorgen wir also mal für echtes Kino!

Ordentlich Gas geben, die JULIUS nimmt zügig Fahrt auf. Ich betätige das Horn und gebe ein langes Signal: „PLATZ DA!“. Unser Horn ist mit Druckluft betrieben und wirklich laut. Nun ist uns die Aufmerksamkeit der Leute am Strand sicher.

Rote Flagge gehisst – die JULIUS ist in Not.

Zügig fahren wir auf das Ufer zu. Einige Leute am Strand sind stehen geblieben, gucken in unsere Richtung. Andere haben doch noch nichts mitbekommen, planschen weiter, oder liegen entspannt auf dem Sand. Wir sind außerhalb des Badebereiches, in der Zufahrt zur Slipanlage. Trotzdem: Noch ein langes Signal!

Voraus ist alles frei. Ich beobachte das Echolot: Zwei Meter Fünzig. Ein paar Meter noch bis zur relativen Sicherheit!

„Das sind keine dreißig Zentimeter, vielleicht zwanzig… ein gutes Stück noch bis zur Maschine.“

Leo ist wieder hochgekommen und macht Meldung. Das klingt, als wäre die Pumpe stark genug. Es besteht Hoffnung!

„Klingt gut. Schau zur Sicherheit achtern und vorne in die Bilgen, ob sonst alles in Ordnung ist.“

Er nickt und verschwindet wieder im Boot. Zwei Meter dreißig.

Nur Sekunden vergehen, für mich dehnt sich die Zeit bis zur Unendlichkeit. Wieder die Gedanken an den Verlust. Natürlich würde das Leben weiter gehen. Aber wie? Wenn dieses Vermögen vernichtet wäre, säße ich für sehr, sehr lange Zeit an Land. Viele Menschen würden denken „Hey, ist doch nur ein Boot, wie wichtig kann das sein?“. Doch für mich wäre es: Ein dramatischer Einschnitt in meinem Leben.

Zwei Meter! Zeit, etwas Fahrt aus dem Schiff zu nehmen. Ich möchte es möglichst sanft aufsetzen, damit wir hier später auch wieder weg kommen.

Ein Meter achtzig. Gas weg, der Schwung wird reichen für die letzten dreißig Zentimeter Tiefe.

„Bilgen alle ok.“

ruft Leo mir hoch. Was auch immer passiert ist, betrifft nur den Maschinenraum. Immerhin! Würde das Boot eigentlich sinken, wenn nur die Sektion des Maschinenraums voll läuft? Oder stellt sich dann irgendwo ein Gleichgewicht ein? Eine interessante Frage… Ein Meter sechzig! – Nicht über Physik nachdenken jetzt, Herr Buß!

Ein sanfter Ruck geht durch das Schiff: Wir sitzen auf Grund. Es gibt tatsächlich Situationen, wo der Skipper froh ist, aufzulaufen.

Schiff auf Grund und damit gesichert!

Kurz durchatmen. Das Boot ist gesichert, kann nicht mehr sinken. Die Pumpe scheint stark genug zu sein. Die unmittelbare Gefahr: ist abgewendet!

Mein Sohn steht mittlerweile wieder auf dem Achterdeck, er macht irgendwas auf seinem iPhone. Ich gucke ihn fragend an.

„Will nur gucken, ob wir schon auf Youtube sind…“

sagt er, ohne aufzublicken, in Seelenruhe.

„Nee, nichts zu finden.“

Das klingt fast ein wenig enttäuscht.

Nun schauen wir beide zum Ufer: Am Strand und auf dem Deich stehen überall Menschen, die gebannt zu uns gucken, auf uns zeigen, diskutieren. Steffi, Lena und Ole tuckern im Dinghy ein paar Meter entfernt, meine Mutter steht immer noch da, wo sie stand, als sie uns fröhlich gewunken hatte. Nun völlig verwirrt. Wie lange ist das her? Gefühlt: Ewig.

Ich gehe runter zur Maschine. Jetzt bin ich wirklich erleichtert: Das Wasser ist fast weg, ich kann den Boden der Bilge wieder sehen. Es rauscht aber immer noch, es kommt also Wasser nach. Doch nun habe ich Zeit, genauer zu gucken. Von der Tür aus sehe ich immer noch keinen Schaden. Also muss ich hinter den heißen, immer noch laufenden Motor gucken. Dazu ziehe ich mir Hitzeschutzhandschuhe an und klettere durch den Maschinenraum. An der Seite unter den Trittblechen steht noch das Wasser, es braucht lange, um von dort wieder abzulaufen. Daran sehe ich: Es stand schon bis eben unter der Maschine. In den paar Sekunden bis ich die Pumpe angeschaltet hatte war es offensichtlich noch mal merkbar gestiegen.

Das Wasser stand bis eben unter den Trittblechen.

„Das gibt es doch nicht… wie kann so etwas denn passieren?“

Um die nächste Ecke geguckt sehe ich endlich die Ursache und bin äußerst erstaunt: Die Endkappe vom großen Wärmetauscher ist abgerutscht! Das Seewasser strömt fast ungehindert an der Kappe vorbei ins Boot!

Zwei Sachen sind sofort klar: Erstens drängt da die Wassermenge eines 1,5 Zoll großen Loches in sicher zwanzig Zentimetern Tiefe herein. Wer rechnen kann, dem ist klar: Das ist viel, sehr viel Wasser.

Zweitens: Die Lösung ist sehr einfach. Ich klettere zurück, dahin, wo der Seewasserfilter ist. Und schließe das Seeventil. Das Rauschen des Wassers stoppt unmittelbar – Problem nicht gelöst, aber jede Gefahr gebannt.

Unglaublich: Die Kappe vom Wärmetauscher ist abgerutscht.
Hier noch mal in Nahaufnahme.

Erstaunlich, dass der Motor nicht heiß geworden ist. Und hätte nicht der Alarm von der Abgastemperatur auslösen müssen? Wieder im Salon angekommen blicke ich auf die Anzeigen: Die Abgastemperatur ist etwas erhöht, aber nicht gefährlich, daher gab es da keinen Alarm. Auch das Kühlwasser ist nur wenig wärmer als gewöhnlich – Ein Teil des Seewassers muss also noch zur Kühlung beigetragen haben.

Ich stelle den Motor und die Pumpe aus. Nehme die rote Notflagge, reiche sie Leo:

„Hisse mal diese Flagge bitte. Wir werden hier erstmal eine Weile sitzen denke ich.“

In Gedanken ziehe ich eine Zwischenbilanz: Wir sind außer Gefahr, aber manövrierunfähig. Die Kappe vom Wärmetauscher werde ich nicht mit Bordmitteln so wieder befestigen können, dass sie verlässlich hält.

Egal. Erstmal: Runterkommen. Steffi und Lena informieren, die sterben sicher tausend Tode ob der Unsicherheit. Und dann?


Diese Geschichte spielt vom 16. bis 19. Juli 2019. Fortsetzung hier: Der verhinderte Untergang. Und die Lehren daraus.

24 Kommentare zu “Der Untergang der Julius.

    1. Julian Buß

      Ja, ganz großes Glück gehabt. Ein paar Minuten später wären wir nicht mehr an Bord gewesen.

      Bzgl. weiterer Erklärungen, was genau wie passiert ist und was ich daraus für Lehren gezogen habe – folgt im nächsten Teil!

      1. Carl Gerald Selmer

        carl gerald. bluenote z zt in sneek
        also 2018 hatte ich einen schwel brand ging glimpflich vorüber aber großer sachschaden.
        also 2018 bin ich zu testzwecken ins isselmeer
        ausgelaufen da hat der bilge alarm angeschlagen
        da bin ich bei see 4-5 in die maschine gegangen
        und festgestellt das die pumpe nicht angesprochen
        also habe ich den bügel hochgedrückt.
        aber das war nicht des Rätsels lösung ,
        die wasserpumpe der sekundär kühlung hat das wasser welches in die auspuff tasche mündet
        war undicht und bei jeden pumpvorgang ist ein teil des kühlwasser ins boot gelaufen aber es waren nur ca 500 l sodass keine gefahr bestand in der werft haben sie die die undichtigkeiten gleich gefunden …daher glück im unglück aber
        man kann vorsichtig genug sein !
        also wurde heuer in der werft das boot generalüberholt aber jetzt hat uns Neptun
        corona geschickt .
        Schauen wir mal wann die Grenzen wieder aufgehen und die Saison beginnen kann
        Schiff ahoi und Kopf hoch das die Katastrophen
        kleiner werden und die Zukunft beginnt

  1. Thomas SV Rødspætten

    Ja Julian, es geht nichts über gute Vorsorge, starke Pumpen und kühlen Kopf. Hut ab, gut gemacht. Nimmt mich wunder ob der Pfeifensatz verstopft war und damit hohen Druck erzeugte. War bei meinem DAF 615 auch einmal kritisch.
    FAZIT: Mit jedem derartigen Ereignis steigt die Erfahrung und die wird sich auf die Prävention positiv auswirken.
    Bin gespannt auf Deine Analye.
    Viel Glück und trotzdem Spass.

  2. Arjen m/y Rhea

    Great story! These things are bound to happen to everybody.
    After 4 times a boat full of water ( one burst drinkwater hose with 1000 liter in the boat caused by a mallfunctioning hydrophor, two times vanishing drain bolts from the seewater cooling, one leak in the waterlock, both caused by electrolysis) we saw the light and installed a Johnson wateralarm in all 4 compartments. And an adittional motorpump with hoses in case the power is out.
    After a few times you get used to it.
    And your boat can take a lot of water before it is critical.
    Electrolysis is a problem and nobody knows were it strikes.
    Hope to see the Julius anchoring somewere and share a beer.

    Arjen (Friesland)

    1. Julian Buß

      Arjen, you experienced such desaster four times?!? Wow, impressive.

      Yeah, a motor pump is a great solution, but not easy to install in my case. I found another solution, to as good as motor pump, but the best I can do for now. I will tell about it in the next story!

      It would be great to meet somewhere! Until then!

  3. Olaf Eichwald

    Schön das es für euch so “ glimpflich“ abgegangen ist.Wohl neben Feuer an Bord unser aller Alptraum.Ich werde mir in der kommenden Woche auch gleich zwei Wassermelder installieren. Meinen Glückwunsch zu
    eurem besonnennen Sohn, ist doch eine große Hilfe in solch einer Situation.

  4. Aleks

    Boah, Alptraum. Ich hab schon Puls nur vom Lesen.

    Aber man sieht ja wahrscheinlich schon die Ursache – der Deckel des Wärmetauschers hat ein zentrales Loch, ich nehme an, der passende Bolzen geht komplett durch den Wärmetauscher durch und hält damit die beiden Endkappen gegen das eigentliche Rohr. Geil zum gelegentlichen Reinigen, allerdings scheisse, wenn sich auf einer Seite die Mutter(n, gekontert?) verpisst.

    Du hast so Glück gehabt – erstens für nen funktionierenden Bilgenalarm, zweitens für den richtigen Moment im relativen Flachwassegebiet und nicht irgendwo zwischen Kippenfelsen und Elbemündung 🙂

    Ich nehme dann mal die Kontrolle meines Bilgenalarms mit auf meine Checkliste…

      1. sysoluna

        Hallo Julian,
        ein super spannendes aufregendes Erlebnis. Bilgenalarm….ein grauenvolles Signal. Wir hatten es auch schon einmal….erster Test bei uns war süß oder salzig….es war salzig.
        Ein abgesprungener Hochdruckschlauch beim laufenden Watermaker. Also Watermaker aus Ventile zu und Dank starker Bilgenpumpe keine großen Folgen außer Adrenalin pur. Es hat uns vor der Insel Elba erwischt.
        Die Auflösung interessiert mich sehr….wir hatten zwecks Reinigung der Kühler gerade alle 6 Endkappen und die Schläuche vom Getriebekühler ab……alles sorgfältig mit neuen Dichtungen montiert.
        Viele Grüße,
        Susanne

  5. Karl-Heinz Czierpka

    Hallo Julian, alter Schlawiner, da hast Du mal wieder eine spannende Geschichte geschrieben. Einmal musste ich doch heftig auflachen: Jugendfeuerwehr, eine gute Sache. Meine beiden Enkel sind noch etwas zu klein dafür – immerhin gibt es mittlerweile eine Kinderfeuewehr in Dortmund – aber sie sind beide große Fans von Feuerwehrmann Sam. Und auch da gibt es als schnelle Rückmeldung auf einen konstruktiven Vorschlag die Standardformulierung „Gute Idee“ – das hätte auch von meinem 3 31/2 jährigen kommen können. Ich höre das jeden Tag zehnmal, immer mit gehobenem Daumen. Schön, dass Leo auf dem Weg zu einem zuverlässigen Skipper ist!

  6. Hendrik Frick

    Moin Julian,
    Sehr schön geschrieben, ich kenne das Gefühl nur zu gut, bei uns sprang eines Abends allein am Wartesteiger der Schleuse Greetsiel die automatische Bilgenpumpe an. Da wird man schnell.
    Ich konnte es zum Glück schnell lokalisieren, die Wellendichtung war abgerutscht, musste also nur wieder montiert werden, war gegen den Wasserdruck nicht einfach, ging aber.

    Hast du eigentlich die Dgzrs informiert, ich hätte die in Deiner Situation wegen zusätzlichen Pumpen direkt angefunkt.

    Gruß Hendrik

  7. Volker - der Puuh

    Mann-o-Mann! Das war aber knapp! Glück im Unglück, dass es nicht irgendwo weit draußen passiert ist.
    Was lernen wir daraus: 1) funktionierender Bilgenalarm muss sein, 2) Vorm Verlassen des Bootes Sewasserventil dicht! – Ich weiß, mach ich auch nicht immer, nur bei längerer Abwesenheit, aber da werde ich in Zukunft doch lieber zweimal drüber nachdenken.
    Toi Toi Toi für die Zukunft. Bin mir sicher, dass dir DAS nicht zum zweiten Mal passieren wird. 😉

  8. Andre Eiserbeck

     Erfahrungen die kein Mensch braucht.Ich habe im Sommer 2019 ähnliche Erfahrungen gemacht.Kurz vor Borkum bemerkte meine Frau,dass die Tankanzeige drastisch gegen Null tendierte.Bei starkem Wind konnten wir nur noch mit dem restlichen Diesel den Hafen erreichen.Das war wirklich knapp.Beim öffnen des Motorraumes konnte ich erkennen,dass ca. 400Lt. Diesel in die Bilge gelaufen sind.Was war passiert?Ich hatte einen neuen Motor durch einen Yachtservice einbauen lassen.Der Mechaniker hatte vergessen ,die Benzinleitung ordentlich fest zu ziehen.Bei der Fahrt löste sich die Leitung nun völlig.Hätte auch richtig böse enden können.Den gesamten Diesel in den Fäkalientank gepumpt und drei Tage den Motorraum gereinigt.Erst bei der Ankunft im Heimathafen konnte dieser entsprechend entsorgt werden.Hätten meine Pumpen einen Schalter der selbstständig auslöst wäre alles in den Nationalpark gelaufen.So einfach nur Glück gehabt.

    1. Julian Buß

      Oh Mann, das ist ja auch ein Erlebnis! Genau deswegen sind automatisch anlaufende Pumpen verboten wenn nicht entsprechende Sicherungsmaßnahmen getroffen wurden.

      Und das lehrt uns auch: Techniker sind auch nur Menschen, die auch mal etwas vergessen. Lieber einmal zu viel kontrollieren als einmal zu wenig.

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