„Ich musste es endlich tun“, sagt Barnes. „Ich fühlte mich schuldig“.
[…]
Barnes ist aufgewühlt, aufgeregt, als er über die Gangway geht. Er fragt vorsichtig nach dem Vormann.
„Ich habe euch als meine Feinde gesehen. Ich möchte mich entschuldigen“, bringt er hervor. „Erst heute kann ich würdigen, was ihr getan habt, und möchte mich stellvertretend bei Ihnen und Ihrer Besatzung dafür bedanken.“ (Aus „Mayday“, Ankerherz Verlag)
Jungejunge, was für eine Intensive Geschichte: „MIster Barnes hört auf sein Gewissen“. Aus dem Buch „Mayday – Seenotretter über ihre dramatischen Einsätze“ (Ankerherz Verlag, Link zu Amazon).
Alleine diese Episode lässt mich nachdenklich und voller Respekt vor den Seenotrettern in allen Zeiten – auch im Krieg – zurück.
„Was sind das für Menschen, die nach einem Anruf vom heimischen Tisch aufstehen und bei Windstärke 12 rausfahren um anderen zu helfen?“ wird in einer Rezension bei Amazon gefragt. Diese Frage sagt viel, eigentlich fast alles, über die Seenotretter und die Achtung, die sie verdienen, aus.
„Mayday, Mayday, Mayday! Dänischer Kiesbagger Sten Trans! Haben 15 Grad Schlagseite, wir drohen zu kentern. Position: zehn Meilen südwestlich von Langeland!“.
[…]
Als wir den Hafen von Laboe verließen […], Kurs offene Ostsee, war sofort klar, welcher Ritt uns bevorstand. Grobe See, direkt von vorne. Unser Rettungskreuzer setzte hart ein. Ich hatte Probleme mit der Sicht, denn Gischt und Schaumfetzen wirbelten hinauf bis zum Turm. […] „Hält der Kreuzer das aus?“ (Aus „Mayday“, Ankerherz Verlag)
Ein kleiner Auszug aus einer weiteren Episode, dieses Mal mit einem guten Ende. Einige Einsätze gehen allerdings nicht gut aus, und auch davon wird erzählt.
Das Buch über Einsätze der Seenotretter
Steffi hat mir dieses Buch zu Geburtstag geschenkt. Und wenn ich auch fast nur noch digital lese, freue ich mich sehr, dieses ganz besondere Exemplar auf Papier zu haben. Der Ankerherz Verlang hat lange und mit viel Liebe an dem Buch gearbeitet: Die Geschichten sind gut erzählt, die Fotos stimmungsvoll und in einer sehr passenden Optik.
Berichtet wird über die ganze Bandbreite der Seenotretter: Unterhaltsame Anekdoten, Schilderungen über die schwierige Arbeit in der DDR, Erzählungen aus den Anfängen bis zu den ganz dramatischen und berührenden Einsätzen (von denen es glücklicherweise nicht so viele gibt).
So eine Gesellschaft wie die DGzRS ist etwas ganz besonderes. Sicher steckt jeder meiner Leser regelmäßig Kleingeld in das Sammelschiffchen (und wenn nicht, dann kannst du es ab heute machen), und wer die Seenotretter unterstützen und gleichzeitig ein anderes, ganz besonderes Buch bekommen will, schaut hier bei meiner Aktion „Kurs New York doch noch erhältlich“ (die übrigens mittlerweile über 600 Euro an Spenden erbracht hat!).
Unabhängig davon kann ich dieses Buch „Mayday – Seenotretter über ihre dramatischen Einsätze“ (Ankerherz Verlag, Link zu Amazon) jedem Sportbootler und Seefahrts-Interessierten ans Herz legen. Es lohnt sich.