



Der letzte Tag der Überführung von Hamburg nach Damp. Eigentlich ist ja Ostwind immer eiskalt, aber das hat sich dieses mal der Westwind auch zu eigen gemacht.
Vor der Eckernförder Bucht bekam ich aber wie in Brunsbüttel auch in Holtenau eine Exklusiv-Schleusung:
In Holtenau übrigens darf man nicht mehr die Leitern hochsteigen, um zu bezahlen. Und da der Automat nunmal oben steht, man zu diesem Automaten aber nicht mehr hinkommt, ist die Passage bis auf weiteres kostenlos. In Zukunft soll man an den Wartebereichen bezahlen können.
Es war wieder ein gutes Gefühl, in der Ostsee zu sein. Endlich! Keine Gezeiten mehr, kein Strom, keine engen Fahrwasser – einfach Autopilot an und fahren. Das ist schon schön.
An Tag Zwei der Überführung nach Damp starte ich morgens um kurz nach sechs Uhr aus Glückstadt, um zumindest noch etwas Strom mit zu nehmen, bevor die Tide kippt.
Die Ruderanlage funktioniert wieder tadellos, und das Licht so früh am Morgen ist toll:
Ich bin nun wieder alleine unterwegs, Uli und die Jungs haben gestern eine Bahn von Glückstadt zurück nach Hamburg genommen. So fahre ich gemütlich weiter auf der Elbe Richtung Schleuse Brunsbüttel. Wie lange es wohl dieses mal dauern wird, bis ich in den Kanal komme?
Wir fahren elbabwärts, 40 Minuten vor Glückstadt, die Ruderanlage steht auf Halbautomatik. So reichen kleine Kurskorrekturen alle paar Minuten und ich kann mich entspannt mit Uli unterhalten.
Er ist Fotograf für hochwertige Architekturaufnahmen und erzählt von seinen letzten Aufträgen (Uli kann gebucht werden, sehenswerte Fotos gibts auf ulrich-hoppe.de), als die Julius anfänglich leicht, dann immer deutlicher Kurs auf das Elbufer nimmt. Der Strom ist hier breiter als in Hamburg, aber noch nicht so breit, dass ein falscher Kurs lange toleriert wird.
„What the f…“ unterbreche ich das Gespräch, lege meine Hand auf den Tiller (Steuerhebel) und versuche, die Julius wieder in die richtige Richtung zu steuern. Keine Reaktion. Uli schaut etwas irritiert, merkt aber, dass ich gerade andere Prioritäten habe und lässt mich machen.
Dies ist ein Zusatzartikel zu meiner Reihe: Internet auf dem Boot. Hier klicken, um den ersten Artikel zu lesen!
Nach drei (!) Tagen Törn über Ostern sah mein Datenvolumen so aus:
Also knappe 4,5 Gigabyte in DREI Tagen verbrauch! Und zwar einfach so, ohne dass wir Videos geschaut hätten oder ähnliches. Wir haben nur Mail gemacht und ein wenig im Web gesurft.
Verbraucht wurde das Datenvolumen durch all die Dinge, die aktuelle Rechner „einfach so“ im Hintergrund machen: Updates suchen, Updates laden, Cloud-Dienste kontaktieren, Dropbox synchronisieren und so weiter.
Ich hatte vorher bereits alles an automatischen Updates ausgestellt, was auszustellen war – aber viel ist das nicht mehr: Beim Mac kann ich ausstellen, dass Updates automatisch geladen werden. Windows 10 lädt Updates, die es für wichtig erachtet, grundsätzlich immer wenn Netz da ist. iOS Geräte laden Systemupdates immer automatisch herunter und fragen dann erst, ob es installiert werden soll.
Fakt ist: so geht es nicht. Ich verbrenne doch nicht mein Geld dafür, dass all meine Geräte ständig Unmengen an Daten aus dem Netz laden, ohne dass ich das will.
Doch wie so oft ist die Lösung dafür vielschichtig, ein simples Rezept, das für jeden funktioniert, gibt es nicht. Ein Teil meiner Lösung ist Little Snitch für den Mac: