Lichtmaschine zerstört durch Betrieb ohne Batterie? Mit Kommentar vom Experten!

Eine handelsübliche 12V Lichtmaschine. Hält sie einen Betrieb ohne Batterie aus?
Eine handelsübliche 12V Lichtmaschine in meinem alten Boot. Hält sie einen Betrieb ohne Batterie aus?

Ende 2011 hatte ich diesen Artikel über den versehentlichen Betrieb einer Lichtmaschine ohne Anschluß an die Batterie geschrieben. Damals hatte ich mich gefragt, ob die Lichtmaschine in diesem Fall sofort zerstört wird, warum sie ohne Batterie eine Ladespannung von 48V liefert und ob ich sie so wieder an die Batterie anschließen darf?

Fachautor Michael Herrmann hat mir dazu einige Anmerkungen geschickt, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:

Anmerkungen von Michael Herrmann (Fachautor von yachtinside.de)

Der Grund für die „Zerstörung“ von Lichtmaschinen bei nicht angeschlossener Batterie liegt darin, dass die Spannung an den Statorwicklungen alleine durch die Restmagnetisierung (die in Eisenkernen bleibt, auch wenn kein Strom durch in diesem Fall die Rotor- (=Erreger-) Wicklung fließt) drastisch steigen kann.

Man kann sich gedanklich das Ohmsche Gesetz als U=IxR nehmen und sich dann – nur in Gedanken – mathematisch vorstellen, was geschieht, wenn der Widerstand R unendlich groß wird – als keine Batterie angeschlossen ist.

Selbst, wenn der Strom I minimal ist, wird U unverhältnismäßig groß. 48 V sind da ganz ok – der Regler kann das nicht ausgleichen, da der Regelstrom in dieser Situation praktisch bereits bei annähern 0 A liegt und nicht weiter reduziert werden kann. Die Zerstörung geschieht nun jedoch nicht in den Spulen, sondern der Reglerelektronik.

Besonders bei älteren Lichtmaschinen („außengekühlt“, der Lüfter sitzt auf der Riemenscheibe) sind die Halbleiter (Hilfsdioden, Dioden, Transistoren im Regler) nicht überspannungsfest, der Regler wird zu einem großen Kurzschluss, nichts wird mehr geregelt und die Lichmaschine liefert keinen Strom mehr.

Neuere Lichtmaschinen – so fast alle „innengekühlten“ ohne separates Lüfterrad – sind mit Halbleitern bestückt, die diese Spannungen aushalten und zudem mit Schutzschaltungen versehen sind.

Kann eine 12V Batterie 48V Spannung vertragen?

Die Anmerkung, dass eine Batterie kurzfristig eine Spannung von 48 Volt nicht mit Explosion quittiert, halte ich für ein wenig gewagt. Erstens: Wenn eine Batterie an die Lichtmaschine angeschlossen ist, entstehen erst gar keine 48 Volt. Wird eine laufende Lichtmaschine, die ohne Batterie betrieben wurde, an die Batterie angeschlossen, bricht eine eventuell vorhandene Überspannung innerhab von Millisekunden zusammen – auch hier kann kein Schaden entstehen.

Wenn jedoch eine stabile Ladespannung von 48 V (z.B. zur Ladung von Antriebsbatterien) mit einem ausreichendem Ladestrom an eine  12 Volt-Batterie angeschlossen wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese explodiert.

Hier geht es zum Originalartikel von 2011.

Ein Denkmal für die Seenotretter: Mayday++Mayday++Mayday

Mayday - Seenotretter über ihre dramatischten Einsätze, Ankerherz Verlag
Mayday – Seenotretter über ihre dramatischten Einsätze, Ankerherz Verlag

„Ich musste es endlich tun“, sagt Barnes. „Ich fühlte mich schuldig“.

[…]

Barnes ist aufgewühlt, aufgeregt, als er über die Gangway geht. Er fragt vorsichtig nach dem Vormann.
„Ich habe euch als meine Feinde gesehen. Ich möchte mich entschuldigen“, bringt er hervor. „Erst heute kann ich würdigen, was ihr getan habt, und möchte mich stellvertretend bei Ihnen und Ihrer Besatzung dafür bedanken.“ (Aus „Mayday“, Ankerherz Verlag)

Jungejunge, was für eine Intensive Geschichte: „MIster Barnes hört auf sein Gewissen“. Aus dem Buch „Mayday – Seenotretter über ihre dramatischen Einsätze“ (Ankerherz Verlag, Link zu Amazon).

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Schönes Praestø. Schönes Agersø. Und eine Fahrt zum abgewöhnen.

Blick über einen Teil des idyllischen Hafens von Praestø.
Blick über einen Teil des idyllischen Hafens von Praestø.

„Komm, wir gehen noch mal mit dem Hund!“ sagt Steffi zu mir, und schon spazieren wir entlang des idyllischen Hafens von Praestø, der am Ende der Faxe Bugt liegt:

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Eigentlich wird die Faxe Bugt nur überquert, um nach Kopenhagen zu kommen – die Fahrt an das Ende dieser Bucht ist ein Umweg. Wir sind allerdings froh, diesen Abstecher unternommen zu haben. Der Hafen ist ruhig und sehr geschützt, groß genug, bietet alle Versorgungsmöglichkeiten und hat eine interessante Landschaft, die zum wandern einlädt. Mich haben die sanften Hügel an die Toskana erinnert.

Einige urige Häuser rund um den Hafen glänzen in der Abendsonne.
Einige urige Häuser rund um den Hafen glänzen in der Abendsonne.

Als wir zurück kommen glänzen die urigen Häuser am Hafen in der warmen Abendsonne. „Es gibt bestimmt schönere Orte, aber mir gefällt es hier gut.“ meint Steffi. Während ich mich umschaue und überlege, warum auch ich mir hier sehr wohl fühle, kommt ein älterer Herr, mit Schlips, Kragen, Kapitänsmütze und einer Trompete.

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Lüftung mit Temperatursteuerung

Ein einfacher Lüfter im Schrank saugt warme Luft ab.
Ein einfacher Lüfter im Schrank saugt warme Luft ab.

Letztes Jahr habe ich für meinen Navigationscomputer (einem Mac Mini) eine eigene 230V Versorgung installiert (mit so einem Victron Inverter, Link zu yachtbatterie.de). Was ich übersehen habe: So ein Inverter produziert Wärme.

Wärme, die sich im Schrank, wo der Inverter installiert ist, staut. Daher springt der Lüfter des Inverters regelmäßig an, und der ist nervig laut.

Irgendwie muss die warme Luft aus dem Schrank abgeführt werden. Das ist einfach: Ein simpler 24V Lüfter (für 12V Systeme gibt es tolle Silent Lüfter, wie z.B. den hier von Be Quiet!, und hier ist eine Spannungsstabilisierung, Links zu Amazon) saugt die warme Luft ab.

Aber: Ich will ja nicht, dass dieser Lüfter durchgehend läuft!

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Michael Herrmanns Anmerkungen zur Schallisolierung im Maschinenraum

Aufwändige Schallisolierung im Maschinenraum. Was bringt es?
Aufwändige Schallisolierung im Maschinenraum. Was bringt es?

Als einer der Kompetenzträger im Bereich Bootstechnik hat sich Michael Herrmann (dessen neues Angebot yachtinside.de ich hier ausführlich vorgestellt habe – lesen lohnt sich!) meinen Beitrag „Schallisolierung im Maschinenraum – was geht. Und was nicht“ angeguckt und mir einige sehr interessante Anmerkungen geschickt. Danke, Michael!

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