Von den Eltern infiziert: Interview mit dem Atlantiküberquerer Heinz-Dieter Breidenbach

Die MY Tobago in wilder Natur.
Die MY Tobago in wilder Natur.

Heinz-Dieter Breidenbach: Klingelt da nicht etwas bei diesem Namen?

Er ist der Sohn der fast schon legendären Karlheinz und Anneliese Breidenbachs, die in den 80ern unter Motor von Deutschland via Schottland, Island, Grönland und Kanada in die USA gefahren sind. Über den Nordatlantik, durch Eis und Sturm. (Das Buch über diese Reise gibt es noch, hier klicken!).

In vielen Jahren vor dieser in allen Belangen bemerkenswerten Atlantik- und USA-Tour haben Karlheinz und Anneliese regelmäßig ihre Kinder auf viele Seetörns mitgenommen. Unter anderem schon in ihren absoluten Anfängen, auf einem aus heutiger Sicht winzigen Holz-Motorboot, mit dem sie aber bereits das Kattegat bereist haben.

Von diesen Anfängen und dem Weg der Breidenbachs bis zur Atlantikquerung wird noch zu berichten sein – heute aber geht es um den Sohn, der wohl von Anfang an mit dem Seefahrer-Virus infiziert wurde: Heinz-Dieter.

Mit der MY Tobago über den Atlantik

Nachdem Sohn Heiz-Dieter jahrelang auf den Spuren der Eltern den Norden bereist hat, zog es auch ihn über den Atlantik. Über Details dieser Antlantik-Überquerung unter Motor werde ich noch schreiben, vorher habe ich aber schon mal ein Interview für Euch:

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Radar beim Sportboot an Beispielen erklärt: In boote 11/2017

Mein ausführlicher Artikel über die Nutzung einer Radaranlage auf einem Sportboot.
Mein ausführlicher Artikel über die Nutzung einer Radaranlage auf einem Sportboot.

Da bin ich ein wenig Stolz drauf: In der boote 11/2017 gibt es einen langen (7 Seiten) Artikel von mir. Inhalt: Die Nutzung von Radar beim Sportboot ganz praxisnah an bebilderten Beispielen erklärt. 

Wer kann sein Radar auf dem Segelboot oder Motorboot routiniert und kompetent bedienen?

Mittlerweile haben sehr viele Sportboote eine Radaranlage. Warum auch nicht? Gerade die neuen Solid-State Radaranlagen sind bezahlbar, verbrauchen wenig Strom und können sehr einfach an einen bestehenden Plotter angeschlossen werden.

Aber Hand aufs Herz: Wer übt kontinuierlich bei gutem Wetter, die Anlage korrekt einzustellen und das Radarbild zu interpretieren? 

Ich schätze, bei vielen Skippern läuft es eher so: Man freut sich, ein Radar zu haben, setzt sich aber kaum damit auseinander. Und dann ist irgendwann mal der Nebel da, oder der Törn endet später als gedacht und damit in der Dunkelheit bei Shietwetter.

„Alles kein Problem, ich hab ja das Radar“ mag sich der Skipper denken, macht die Anlage an, sieht eine Menge lustiger Flecken und denkt „mmmh… was soll mir dieses Bild sagen…? Ist das da eine Tonne? Oder ein großes Boot? Kommt da ein Fahrzeug auf mich zu? Oder fährt es von mir weg?“

Viele Beispiele im Foto und Radarbild zeigen, wie Echos interpretiert werden können.
Viele Beispiele im Foto und Radarbild zeigen, wie Echos interpretiert werden können.

Um einen Einstieg in den Umgang mit dem Radar auf Segelbooten und Motorbooten zu geben habe ich mir die Mühe gemacht, auf einem kleinen Törn von Damp nach Schleimünde eine Reihe von Beispielen im Foto und Radarbild festzuhalten.

Der Chefredakteur der boote Torsten Moench hat sich Mühe gegeben, möglichst viele dieser Beispiele im Heft unterzubringen. Dazu gibt es noch einigen erklärenden Text.

Also, wer die boote 11/2017 noch nicht hat: Gibt es jetzt am Zeitschriftenstand!

Die Zeitschrift boote 11/2017 mit meinem Artikel!
Die Zeitschrift boote 11/2017 mit meinem Artikel!

Lichtmaschine zerstört durch Betrieb ohne Batterie? Mit Kommentar vom Experten!

Eine handelsübliche 12V Lichtmaschine. Hält sie einen Betrieb ohne Batterie aus?
Eine handelsübliche 12V Lichtmaschine in meinem alten Boot. Hält sie einen Betrieb ohne Batterie aus?

Ende 2011 hatte ich diesen Artikel über den versehentlichen Betrieb einer Lichtmaschine ohne Anschluß an die Batterie geschrieben. Damals hatte ich mich gefragt, ob die Lichtmaschine in diesem Fall sofort zerstört wird, warum sie ohne Batterie eine Ladespannung von 48V liefert und ob ich sie so wieder an die Batterie anschließen darf?

Fachautor Michael Herrmann hat mir dazu einige Anmerkungen geschickt, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:

Anmerkungen von Michael Herrmann (Fachautor von yachtinside.de)

Der Grund für die „Zerstörung“ von Lichtmaschinen bei nicht angeschlossener Batterie liegt darin, dass die Spannung an den Statorwicklungen alleine durch die Restmagnetisierung (die in Eisenkernen bleibt, auch wenn kein Strom durch in diesem Fall die Rotor- (=Erreger-) Wicklung fließt) drastisch steigen kann.

Man kann sich gedanklich das Ohmsche Gesetz als U=IxR nehmen und sich dann – nur in Gedanken – mathematisch vorstellen, was geschieht, wenn der Widerstand R unendlich groß wird – als keine Batterie angeschlossen ist.

Selbst, wenn der Strom I minimal ist, wird U unverhältnismäßig groß. 48 V sind da ganz ok – der Regler kann das nicht ausgleichen, da der Regelstrom in dieser Situation praktisch bereits bei annähern 0 A liegt und nicht weiter reduziert werden kann. Die Zerstörung geschieht nun jedoch nicht in den Spulen, sondern der Reglerelektronik.

Besonders bei älteren Lichtmaschinen („außengekühlt“, der Lüfter sitzt auf der Riemenscheibe) sind die Halbleiter (Hilfsdioden, Dioden, Transistoren im Regler) nicht überspannungsfest, der Regler wird zu einem großen Kurzschluss, nichts wird mehr geregelt und die Lichmaschine liefert keinen Strom mehr.

Neuere Lichtmaschinen – so fast alle „innengekühlten“ ohne separates Lüfterrad – sind mit Halbleitern bestückt, die diese Spannungen aushalten und zudem mit Schutzschaltungen versehen sind.

Kann eine 12V Batterie 48V Spannung vertragen?

Die Anmerkung, dass eine Batterie kurzfristig eine Spannung von 48 Volt nicht mit Explosion quittiert, halte ich für ein wenig gewagt. Erstens: Wenn eine Batterie an die Lichtmaschine angeschlossen ist, entstehen erst gar keine 48 Volt. Wird eine laufende Lichtmaschine, die ohne Batterie betrieben wurde, an die Batterie angeschlossen, bricht eine eventuell vorhandene Überspannung innerhab von Millisekunden zusammen – auch hier kann kein Schaden entstehen.

Wenn jedoch eine stabile Ladespannung von 48 V (z.B. zur Ladung von Antriebsbatterien) mit einem ausreichendem Ladestrom an eine  12 Volt-Batterie angeschlossen wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese explodiert.

Hier geht es zum Originalartikel von 2011.

Ein Denkmal für die Seenotretter: Mayday++Mayday++Mayday

Mayday - Seenotretter über ihre dramatischten Einsätze, Ankerherz Verlag
Mayday – Seenotretter über ihre dramatischten Einsätze, Ankerherz Verlag

„Ich musste es endlich tun“, sagt Barnes. „Ich fühlte mich schuldig“.

[…]

Barnes ist aufgewühlt, aufgeregt, als er über die Gangway geht. Er fragt vorsichtig nach dem Vormann.
„Ich habe euch als meine Feinde gesehen. Ich möchte mich entschuldigen“, bringt er hervor. „Erst heute kann ich würdigen, was ihr getan habt, und möchte mich stellvertretend bei Ihnen und Ihrer Besatzung dafür bedanken.“ (Aus „Mayday“, Ankerherz Verlag)

Jungejunge, was für eine Intensive Geschichte: „MIster Barnes hört auf sein Gewissen“. Aus dem Buch „Mayday – Seenotretter über ihre dramatischen Einsätze“ (Ankerherz Verlag, Link zu Amazon).

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Schönes Praestø. Schönes Agersø. Und eine Fahrt zum abgewöhnen.

Blick über einen Teil des idyllischen Hafens von Praestø.
Blick über einen Teil des idyllischen Hafens von Praestø.

„Komm, wir gehen noch mal mit dem Hund!“ sagt Steffi zu mir, und schon spazieren wir entlang des idyllischen Hafens von Praestø, der am Ende der Faxe Bugt liegt:

Fehler: Die Karte konnte nicht geladen werden - ein Marker mit der ID 61 ist nicht vorhanden. Bitte wende dich sich an den Seitenbetreiber.

Eigentlich wird die Faxe Bugt nur überquert, um nach Kopenhagen zu kommen – die Fahrt an das Ende dieser Bucht ist ein Umweg. Wir sind allerdings froh, diesen Abstecher unternommen zu haben. Der Hafen ist ruhig und sehr geschützt, groß genug, bietet alle Versorgungsmöglichkeiten und hat eine interessante Landschaft, die zum wandern einlädt. Mich haben die sanften Hügel an die Toskana erinnert.

Einige urige Häuser rund um den Hafen glänzen in der Abendsonne.
Einige urige Häuser rund um den Hafen glänzen in der Abendsonne.

Als wir zurück kommen glänzen die urigen Häuser am Hafen in der warmen Abendsonne. „Es gibt bestimmt schönere Orte, aber mir gefällt es hier gut.“ meint Steffi. Während ich mich umschaue und überlege, warum auch ich mir hier sehr wohl fühle, kommt ein älterer Herr, mit Schlips, Kragen, Kapitänsmütze und einer Trompete.

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