Stahlverdränger Verbrauch, Geschwindigkeit, Kosten für Diesel – Erfahrung aus fünf Jahren

Die Törns der letzten fünf Jahre in Zahlen.

Ich führe mein Logbuch elektronisch (darüber hatte ich in 2014 und mit einem Update in 2016 hier geschrieben: Führen eines Logbuchs: Papier? Elektronisch? Auf dem PC, Tablet oder Smartphone?), seit 2015 in einer Ninox Datenbank.

Hier notiere ich hauptsächlich für jeden einzelnen Törn: Startzeit, Endzeit, gefahrene Seemeilen und den Verbrauch. Daraus ergeben sich automatisch: Verbrauch pro Stunde, Verbrauch pro Seemeile und die durchschnittliche Geschwindigkeit.

Letztens habe ich bemerkt, dass ich das nun tatsächlich schon konsequent seit fünf Jahren mache! Und daraus ergeben sich – zumindest für mich – interessante Erkenntnisse:

  • Die JULIUS (netto Verdrängung: 25 Tonnen, 160 PS DAF 6 Zylinder Diesel) verbraucht zwischen 7,5 und 8 Litern pro Stunde oder um die 1,3 Liter pro Seemeile. Wenn ich also kalkulieren möchte, wie viel Brennstoff und damit Kosten für z.B. einen Urlaub von 800 Seemeilen anfallen, dann weiß ich das und muss nicht raten.
  • Obwohl wir unterwegs in der Regel 6,5 Knoten Fahrt machen, ist der Schnitt inklusive Manöver unter sechs Knoten. Damit weiß ich einigermaßen genau, wie lange wir für einen Törn inklusive An- und Ablegen bzw. Ankermanöver benötigen.
  • Über fünf Jahre sind wir insgesamt 6.733 Seemeilen in ca. 1.160 Maschinenstunden gefahren. 9.128 Liter Brennstoff haben wir dabei verbraucht.

Hier die Törns im Detail:

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Buchempfehlung: Elektrik auf Yachten jetzt als E-Book

Michael Herrmann - Elektrik auf Yachten

Update: Es gibt die Auflage 2021 – hier klicken für meine Rezension!

Kurze Empfehlung für diejenigen unter euch, die dieses Standardwerk noch nicht haben sollten: Michael hat seine Bibel überarbeitet und bietet „Elektrik auf Yachten“ nun direkt hier auf seiner yachtinside.de Plattform an.

Es ist sehr einfach: Wenn du irgendwie Kontakt mit der Elektrik auf deiner Yacht hast, dann brauchst du dieses Buch.

Update zur Schiffsüberwachung mit VisuShip

Visuship Dashboard auf der Julius
Meine aktuelle Anzeige im VisuShip.

Vor ungefähr einem Jahr hatte ich über eine Schiffsüberwachung mit VisuShip geschrieben (hier lesen: Weiß ich, was mein Boot macht? Die Visuship Idee – und meine Meinung dazu. und Meinem Boot geht es gut. Ich weiß es.). Mittlerweile ist das System ganz gut ausgebaut, im Zuge der neuen Batterien (Suche nach der optimalen Batterie: Blei-Nass, Gel, AGM oder Lithium?) sind nun noch ein paar Daten hinzugekommen.

Auf meiner VisuShip Seite versammelt sind nun:

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Der Untergang der Julius.

Die JULIUS scheint friedlich vor Anker zu liegen.

Ein Alarm tönt. Laut! Durchdringend!

Diesen Alarm höre ich nur ein, zweimal pro Jahr bei einem Test. Aber doch nicht jetzt, in der Saison, an einem wunderschönen Sommertag!

Tschüss, Helgoland!

Als sich das Wetter beruhigt hatte, haben wir vor ein paar Tagen Helgoland verlassen. Der Sommer schickte sich an, uns doch noch ein paar schöne Tage zu schenken. Auf eine ruhige Fahrt über die Nordsee folgte eine ebenso entspannte Passage durch den Nord-Ostsee-Kanal.

„Das wird doch nicht…?“

Ich stehe ein paar Sekunden im Salon und überlege, was dieser Alarm bedeutet. Ich erinnere mich – und stürme sofort den Niedergang runter, reiße die Treppe vor dem Zugang zum Maschinenraum weg und öffne die Tür.

Scheiße. Scheiße. SCHEISSE. Nein… nein… nein….. !

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Weg, nur weg von hier!

„Wieder auf See.“

denke ich und lächle, als wir die Seeschleuse von Lauwersoog passiert haben und die ersten Seehunde auf den Sänden faulenzen sehen. Ja, auf dem Meer kann der Seegang das Vergnügen trüben. Die Rechnerei mit den Gezeiten kann – zumindest in der Nordsee – nerven. Der Respekt vor Naturgewalten muss hier viel größer sein.

Aber: auf See empfinde ich das Gefühl von Freiheit. Von Weite. All das Wasser um mich herum, es beruhigt und entspannt mich. Ich fühle mich zugehörig, wohl und zufrieden. Und davon abgesehen empfinde ich die Fahrt auf dem Meer als viel einfacher und bequemer.

Das Wetter bleibt trübe und kühl, aber ruhig. Die JULIUS fährt uns sanft aus dem Watt und weiter über die offene Nordsee, an niederländischen Inseln vorbei. Ein Fischer begegnet uns, sonst sehen wir lange niemandem. Hier ist augenscheinlich wirklich deutlich weniger Betrieb als auf der Ostsee.

Wir wollen nach Borkum, der westlichsten deutschen Nordseeinsel. Norderney hatte mir ja schon nur bedingt gefallen, und natürlich weiß ich, dass die beiden Häfen von Borkum nicht schön sein sollen. Juist wäre ganz bestimmt viel mehr nach unserem Geschmack – aber mit anderthalb Meter Tiefgang kommen wir da gar nicht oder nur in einem sehr kleinen Zeitfenster hin. Borkum dagegen kann immer angelaufen werden, zumindest der große Hafen ist auch bei Niedrigwasser tief genug.


„Das… ist… nicht wie erwartet….“

„Stimmt. Es ist schlimmer.“

„Yep.“

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