Frage und Antwort: mit einem Stahlschiff im Salzwasser?

In einem Forum wurde ich folgendes gefragt:

„Wie sind Deine Erfahrungen mit dem Salzwasser. Hast Du negative Punkte z.B. in Richtung Rost an Beschlägen oder mit dem Motor etc.? Hintergrund der Frage? Wir planen unseren ausstieg und werden mit einem Stahlverdränger ins Mittelmeer fahren. Allerdings werde ich überfallartig mit Hiobsmeldungen bzgl. Salzwasser usw. überzogen.“

Und hier meine Antwort:

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Warum man eine saubere Bilge haben sollte

Ich hab diesen Winter diverse Anstrengungen unternommen, um meine Bilge von jahrzehntealtem Dreck und Schmodder zu befreien. War echt anstregend.
Dann hab ich Teile der Bilge neu gestrichen.

Außenstehende könnten sagen: warum zum Geier macht man sich so viel Arbeit für etwas, das kein Mensch sieht?
Ganz einfach: damit man sieht, wenn irgendwo aus der Maschinenanlage etwas rausleckt (Öl oder Kühlwasser).

Und bei mir hat es sich schon bewährt: heute bei einem kurzen Probetörn hab ich gesehen, dass einer meiner Ölkühler tropfenweise Getrieböl leckt. Nix dramatisches und einfach in Ordnung zu bringen – mit dem Dreck in der Bilge ist mir das vorher aber nie aufgefallen.

Also: saubere Bilge bedeutet, Störungen in der Maschinenanlage schneller zu bemerken. Dafür lohnt sich die Arbeit.

Reinigung und Desinfektion der Frischwasseranlage

Bei Saisonstart sollte ja die Frischwasseranlage auf dem Boot gereinigt und desinfiziert werden, um Bioschlamm in den Schläuchen und im Tank zu entfernen und ggf. vorhandene Keime abzutöten.
Im Yacht-Zubehörhandel gibt es dafür eine Reihe von Mitteln, die alle recht teuer sind.

Eine sehr günstige Lösung habe ich dieses Jahr das erste mal getestet: Dan Klorix. Dieser Reiniger enthält als Wirkstoff nur Natriumhypochlorit („Chlor“) und kann hervorragend zur Desinfektion eingesetzt werden.
Ich habe 2 Flaschen á 1,5 Liter mit ca. 50 Litern Wasser in den leeren Tank gefüllt, diese Lösung dann einen Augenblick lang durch alle Wasserhähne laufen lassen und das Ganze dann eine Nacht einwirken lassen.

Am nächsten Tag kam dann aus den Wasserhähnen erstmal eine ganz schön braune Suppe heraus – das war der Bioschlamm, der sich in den Schläuchen festgesetzt hatte.
Die Reinigungswirkung war also offensichtlich erheblich!

Auch eine Sichtprüfung der (transparenten) Schläuche hat die Reinigungswirkung offensichtlich werden lassen: der vorher sichtbare braune Belag war verschwunden, die Schläuche wieder ganz klar.

Nach der Reinigung mit Dan Klorix muss das System mehrfach durchgespült werden – das muss es aber bei anderen Reinigungsmitteln auch. Insgesamt bin ich sehr zufrieden, Dan Klorix gibt es in fast jedem Supermarkt und kostet einen Bruchteil der Mittel aus dem Yacht-Zubehörhandel.