Auf meiner MY Xenia hatte ich bisher ein altes Furono Radar, mit dem klassischen Röhren-Sichtgerät. Funktioniert, kann aber nicht das, was ich will und das fette Sichtgerät stört am Steuerstand. Daher sollte nun eine neue Radaranlage her.
Grundsätzliche Zielstellung war, nachts und bei schlechter Sicht sicher navigieren zu können. Schlechte Sicht tagsüber ist recht selten, aber Nachtfahrten kommen bei uns immer häufiger vor.
Im Detail soll das Radarsystem bei mir folgendes leisten:
„Quantum“ – ein cooler Name, meiner bescheidenen Meinung nach. Raymarine stellt eine neue Radarantenne vor:
Raymarine ist lange dem klassischen Radar treu geblieben, während Navico (Simrad, Lowrance, B&G) schon lange die neue Solid-State Technik (sehr wenig Leistung, entsprechend wenig Stromverbrauch, keine schädliche Strahlung, super im Nahbereich, häufig unterlegen im Fernbereich und bei Erkennung von Regen) angeboten hat.
Nun scheint Raymarine nachzuziehen: Mit Raymarine Quantum , einem „solid-state CHIRP pulse compression radar in radome form“, wie es Panbo betitelt. Was mag hinter all diesen Begriffen stecken?
Durch die Auswahl oder den Besitz eines MFDs eines Herstellers ist die Auswahl einer Radar-Antenne schon stark eingeschränkt. Denn – wie ich hier im Detail beschrieben habe – müssen MFD und Radar-Antenne zwangsläufig vom gleichen Hersteller stammen.
Wer noch kein MFD hat oder ein komplettes Refit seiner Elektronik plant, der kann sich noch frei entscheiden. Oder?
Was soll das Radar für Segelboot oder Motorboot können?
Radar ist nicht gleich Radar. Gerade bei den „kleinen“ Anlagen für Sportboote gibt es erhebliche Unterschiede in den Fähigkeiten und Eigenschaften. Und wie so oft hilft die Überlegung, was für den persönlichen Einsatz wichtig ist. Hier einige Punkte zur Orientierung:
Da bin ich ein wenig Stolz drauf: In der boote 11/2017 gibt es einen langen (7 Seiten) Artikel von mir. Inhalt: Die Nutzung von Radar beim Sportboot ganz praxisnah an bebilderten Beispielen erklärt.
Wer kann sein Radar auf dem Segelboot oder Motorboot routiniert und kompetent bedienen?
Mittlerweile haben sehr viele Sportboote eine Radaranlage. Warum auch nicht? Gerade die neuen Solid-State Radaranlagen sind bezahlbar, verbrauchen wenig Strom und können sehr einfach an einen bestehenden Plotter angeschlossen werden.
Aber Hand aufs Herz: Wer übt kontinuierlich bei gutem Wetter, die Anlage korrekt einzustellen und das Radarbild zu interpretieren?
Ich schätze, bei vielen Skippern läuft es eher so: Man freut sich, ein Radar zu haben, setzt sich aber kaum damit auseinander. Und dann ist irgendwann mal der Nebel da, oder der Törn endet später als gedacht und damit in der Dunkelheit bei Shietwetter.
„Alles kein Problem, ich hab ja das Radar“ mag sich der Skipper denken, macht die Anlage an, sieht eine Menge lustiger Flecken und denkt „mmmh… was soll mir dieses Bild sagen…? Ist das da eine Tonne? Oder ein großes Boot? Kommt da ein Fahrzeug auf mich zu? Oder fährt es von mir weg?“
Um einen Einstieg in den Umgang mit dem Radar auf Segelbooten und Motorbooten zu geben habe ich mir die Mühe gemacht, auf einem kleinen Törn von Damp nach Schleimünde eine Reihe von Beispielen im Foto und Radarbild festzuhalten.
Der Chefredakteur der boote Torsten Moench hat sich Mühe gegeben, möglichst viele dieser Beispiele im Heft unterzubringen. Dazu gibt es noch einigen erklärenden Text.
Also, wer die boote 11/2017 noch nicht hat: Gibt es jetzt am Zeitschriftenstand!