Probleme in der Giselau-Schleuse im NOK – Online-Petition

Vom Nord-Ostsee-Kanal (NOK) aus zweigt die Eider ab, die mittels Gieselau-Schleuse erreichbar ist und dann zur Nordsee führt.

Oldenbüttel NIK 1211“ von Nightflyer - Eigenes Werk (Originaltext: eigenes Foto). Lizenziert unter CC BY 3.0 über Wikimedia Commons
Oldenbüttel NIK 1211“ von Nightflyer – Eigenes Werk (Originaltext: eigenes Foto). Lizenziert unter CC BY 3.0 über Wikimedia Commons

Diese Schleuse wurde – wie auch die Hauptschleusen des Kanals – über die Zeit vernachlässigt und auf Verschleiß gefahren. Nun ist sie bis mindestens über die Wintersaison geschlossen, wie das WSA hier mitteilt.

Die Schließung ist nicht, um die Schleuse instand zu setzen, sondern um überhaupt erstmal zu beurteilen, welche Schäden vorhanden sind. Danach erst wird überlegt, wie es weitergeht.

Wie es in der heutigen Zeit in Mode ist, wurde schnell eine Online-Petition gestartet nach dem Motto „Die Gieselau Schleuse muß schiffbar bleiben!

Das ist natürlich ein Anliegen, das unterstützenswert scheint. Mir ist allerdings noch nicht klar, ob der grundsätzliche Erhalt des Bauwerks überhaupt die Frage ist.

In der Schleswig-Holsteinischen-Landeszeitung fand ich diesen Artikel, der die Situation beschreibt. Dort wird deutlich, dass dem WSA natürlich klar ist, welche Bedeutung die Schleuse für den Tourismus, Gastronomen etc. hat und die Aussagen des WSA klingen für mich nicht so, als wenn irgendwo beschlossen wäre, dass die Schleuse generell dichtgemacht wird.

Vielmehr wurde wohl im Oktober 2015 beim BUND beschlossen, dass die Gieselau-Schleuse trotz völliger Bedeutungslosigkeit für den Güterverkehr in den Plan für Wasserstraßen 2016 aufgenommen wurde. Was das konkret bedeutet, sagt der MdB Johann Wadephul:

„Der Bund bietet an, sich mit einem Finanzierungsbeitrag von maximal der Hälfte der Investitionskosten an der Sanierung der Schleuse zu beteiligen. Das gilt unabhängig vom Ergebnis der Wirtschaftlichkeitsanalyse. Der andere Teil der Gesamtinvestitionssumme müsste vom Land, den beteiligten Kommunen oder sonstigen Dritten aufgebracht werden.“

Bis hierhin klingt das fair – warum soll der Bund alle Kosten für ein Bauwerk übernehmen, das praktisch nur den Interessen eines Landes (d.h. dem Tourismus in Schleswig-Holstein) dient? Da sind 50% schon eher großzuügig.

Interessant ist vielmehr, dass wie im SHZ Artikel angegeben die Schäden wohl schon seit bummelig sechs Jahren bekannt sind. Und zumindest von außen sieht es so aus, als wenn das keine Socke in der Politik interessiert hätte.

Nun ist also die Situation, dass einerseits Geld für eine Instandsetzung organisiert werden muss, andererseits aber kaum Ingenieurskapazitäten aufzutreiben sind, um die entsprechenden Planungen durchzuführen – denn diese sind ja in Brunsbüttel gebunden. Also sieht es momentan wohl eher etwas düster aus für die Schleuse, zumindest was den Betrieb im Sommer 2016 angeht.

Von daher ist die Petition, die sich an den Minister für Wirtschaft und Verkehr in Schleswig-Holstein richtet, vielleicht gar nicht schlecht, um zumindest klarzumachen, dass viele Leute ein Interesse an einer funktionierenden Gieselau-Schleuse haben. Möglicherweise erzeugen viele Unterschriften ja die Idee in der Politik, dass möglichst zügig gehandelt wird.

Also, wer unterschreiben will, hier klicken: https://www.openpetition.de/petition/online/die-gieselau-schleuse-muss-schiffbar-bleiben

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