Stand der Heizung und ein neues Arbeitspaket

Kurz zur Heizung, die ja vorletzte Woche verreckt ist: Über Pfingsten habe ich eine neue Webasto Evo 40 eingebaut – jedenfalls fast. Ein Reduzierstück von 90mm auf 80mm Luftschlauch fehlte mir, und die Befestigung ist auch im Moment noch etwas provisorisch.

Der Ausbau der alten Webasto HL 32 und Einbau der neuen Evo 40 war… anstrengend. Eigentlich klingt es einfach: alte Heizung raus, neue rein, sonstige Infrastruktur behalten. Aber natürlich, wie es immer auf Booten so ist, ging es nicht so wie geplant.

Eineinhalb Tage habe ich geschuftet, dann war sie – bis auf das Reduzierstück – eingebaut und betriebsbereit. Danach hatte ich dann die restlichen Pfingsttage Muskelkater von der anstrengenden Hockerei im Maschinenraum. Erholsame Pfingsten also!

Und weil diese Bastelei so toll war und so viel Spaß gemacht hat, habe ich mir noch ein Projekt vorgenommen. Diese Sachen kamen heute an:

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Der Kenner sieht sofort, was das ist, und allen anderen erkläre ich es: 

In den großen Paketen sind 2 Solarzellen-Panels mit jeweils 150 Watt. Die anderen Sachen sind

  • Laderegler für die Solarzellen (MPPT natürlich)
  • Kabel und Decksdurchführung
  • Halterungen

Falls meine Ironie nicht durchgekommen sein sollte: Lust auf den Einbau habe ich nicht für zwei Cent. Ich hasse es jetzt schon, die Kabel bis in den Maschinenraum zu ziehen. Und sowas ist ja eher ein Projekt für den Winter. Warum also mache ich das?

Weil ich nicht nach zwei Tagen ohne Landstrom unbedingt wieder in den Hafen und das Stromkabel zücken will.

Das mag einsehbar sein. Aber warum wird Strom knapp wenn wir denn einen Generator haben und ja auch fast täglich unter Maschine unterwegs sind? 

Natürlich, mit dem Generator kann ich eine Menge Strom erzeugen und die Batterien aufladen. Hier mal ein kleines Rechenbeispiel: Nachmittags am Ankerplatz ankommen, dort bis nächsten Tag Mittags bleiben. Es ist abends und nachts etwas kühl und die Heizung läuft ein paar Stunden, dazu natürlich der Kühlschrank, Notebook etc. pp. Da sind dann mal schnell 80 Ampérestunden (Ah) verbraucht.

Das 230V Ladegerät, das ja auch vom Generator mit Energie versorgt werden kann, kann mit maximal 60 Ampére laden. Macht es aber nicht, wenn die Batterien nicht total leer sind. Wenn die oben erwähnten 80Ah verbraucht sind, lädt das Ladegerät eher mit irgendwas zwischen 20 und 30 Ampére.

Also muss der Generator ungefähr 2,5 Stunden laufen um die Batterien wieder fast voll zu laden. Er ist zwar relativ leise, aber auf einem ansonsten ruhigen, naturnahen Ankerplatz stört das doch. Und verbraucht Diesel.

Und wenn wir dann fahren, sagen wir mal auf einen Törn von ungefähr 6 Stunden? Tja, das hilft auch nicht so recht. Die Lichtmaschine liefert nämlich nur 45 Ampére, von denen schon mal so um die 20 für diverse Verbraucher, die wir in Fahrt brauchen, draufgehen (Hydraulikpumpe für die Ruderanlage, fetter Ventilator und so was). Letztlich lädt die Lichtmaschine die Batterien nur so mit 8 bis 12 Ampére. 6 Stunden Fahrt ergeben bestenfalls nur ungefähr 60Ah. Und wenn wir nur einen kurzen Törn zum nächsten schönen Platz machen? Oder wir schon seit zwei Tagen ankern und eher 160Ah statt 80Ah fehlen?

Wie sieht die Rechnung mit Solarzellen aus?

Gehen wir jetzt mal von durchgehend 2 Tagen vor Anker bei gutem Wetter aus (wenn es regnet ist man sowieso eher in der Stadt):

  • 2 Tage = ca. 160Ah verbrauchte Energie
  • täglich 45 Minuten Generator zum Kochen = 0,75 * 30Ah = ca. 20Ah -> bleiben 140Ah übrig
  • 300 Watt Solarzellen ergeben bei 24V und Sonne einen Ladestrom von ungefähr 7 Ampére über sagen wir mal 8 Stunden = 8 x 7 = 56Ah pro Tag x 2 Tage = ca. 110 Ah -> bleiben noch 30Ah

Also nach 2 Tagen vor Anker bleiben netto ungefähr 30Ah verbrauchte Energie. Das fällt bei 460Ah Gesamtkapazität (davon ca. 260Ah nutzbar, ohne die Batterien zu schädigen) kaum noch ins Gewicht.

Und nein, das ist nicht zu optimistisch gerechnet. Bei der Xenia hatte ich auch Solarzellen, die bei 200 Watt Leistung 6 Ampére oder mehr bei 24V geliefert haben. Vermutlich ist die obige Rechnung sogar zu pessimistisch.

Befestigen werde ich die Module übrigens vermutlich, in dem ich die Halterungen auf das Dach klebe. Dafür sind diese Halterungen gemacht, und mir gefällt die Idee gut. Mit geeignetem Kleber bekommt man die Halterungen bei Bedarf relativ einfach wieder herunter und muss dann ggf. nur etwas nachlackieren. Bei der Xenia hatte ich Magnete verwendet, das war auch eine sehr gute Lösung, passt aber nicht zu den Halterungen, die ich jetzt verwenden möchte.

 

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